AW: Hört die Jugend überhaupt Radio?
@radiokult schwamm drüber, danke.
@grenzwelle:
Du magst Recht haben, wenn du die Wichtigkeit der Werte anführst, aber diese werden heutzutage nicht mehr alleinig über die Musik transportiert. Die Anzahl konkurrierender Medien ist viel größer. Junge Menschen drücken heute ihre Individualität auch durch unterschiedliche Handyschalen, Klingeltöne, PC-Spiel-HIghscores etc. aus. Nehmen wir ruhig mal die zitierte Straßenbahn: dort sehe ich immer mehr junge Menschen, die auf ihrem Handy rumdrücken, statt sich die Ohren voll zu dröhnen (okay, vielleicht sieht's im Funkloch anders aus).
Gehen wir fast 40 Jahre zurück - frag die damalige Generation, was ihnen "Satisfaction" bedeutet und sie kriegen feuchte Augen und einen immer noch rebellischen Glanz. DIese Aufgabe von Musik als "Soundtrack zum Leben" hat jedoch meiner Meinung nach immer mehr abgenommen. Ebenso das Einigkeit-schaffende-Moment. Damals waren alle Fans der Stones oder Beatles; danach splittete es immer mehr auf. Heutzutage existieren soweit ich weiß gar keine Jugendgruppierungen oder Jugendkulturen mehr, die sich über Musik definieren (Mods, Punks, HIppies Popper etc.) Natürlich hören junge Menschen immer noch Musik, aber das sinnstiftende geht offenbar immer mehr verloren. Musik wird aufgenommen, aber eben diese Aufgabe des "Soundtracks zum Leben" existiert längst nicht mehr in diesem Maße.
Im Übrigen beobachte ich dies, finde es aber nicht schlimm, höchstens Schade. So ist es halt.