Hilfreich könnte folgende Vorgehensweise sein, ehe man sich Nachahmungseffekten hingibt:
Airchecken. Immer und immer wieder.
Einfach Radio machen, und zwar für sich selbst. Mit etwas Fantasie imaginiert man sich einfach die Bühne und das Publikum, dass gerade zu einem passt und keine Angst macht. Diese Umgebung versucht man zu unterhalten. Vor Fehlern muss man dabei keine Angst haben, denn außer man selbst hört es ja am Ende niemand.
Mit etwas Abstand, also bleistiftsweise erst am nächsten Tag hört man sich an, was man da veranstaltet hat. Dies tut man am besten nicht vorm Rechner hockend und sich endlos grämend, sondern in Alltagssituationen: Beim Autofahren, in der Bahn, bei der Küchenarbeit...
Dann kommt man automatisch dahinter, wie man auf andere Hörer wirken könnte, was man alles falsch macht, aber auch was schon ganz gut klappt. Angefangen von Phonation, Artikulation und Intonation bis hin zu Inhalten und Fahrstil - mit der nötigen Fähigkeit zu Wahrnehmung und Selbstkritik entwickelt sich automatisch der Stil, der zur Person passt, was freilich gar nicht ausschließt, dass man sich dennoch mit seinen Lieblingsmoderatoren, -sprechern und anderen Radiowerkern vergleicht. Dem konnte sich sicher kaum einer entziehen, der sich irgendwann mal vor ein Mikrofon hockte.
Ich finde es übrigens spaßig, wie es in einigen Spielfilmen bisweilen klingt, wenn da irgendwo ein Radio läuft und ein Schauspieler versucht, einen Radiomoderator oder gar Nachrichtensprecher zu mimen. So scheußlich kann sich Nachahmung anhören!