Verlag - für so eine "Kleinigkeit"?!? Das Ganze wird ja wohl im Selbstverlag erscheinen!
Eigenverlag? Nein, eher nicht. Dann würde man es eher als PDF online stellen.
Dass Forschungsergebnisse wie auch Dissertationen etc. als echtes Buch bei einem echten Verlag veröffentlicht werden, ist in manchen Forschungszweigen gar nicht unüblich. Normalerweise muss die herausgebende Institution oder der Autor aber die Produktion des Buches mitfinanzieren (Druckkostenzuschuss).
Über den wirtschaftlichen Sinn mag man sich streiten. Tatsache ist aber, dass ein "echtes" Buch als eine hochwertigere Veröffentlichung angesehen wird als eine einfach online gestellte PDF-Datei. Zumal solche Bücher und Bücherserien meist von hochrangigen Gutachtern betreut werden, an denen man erstmal "vorbei muss", bevor man dort veröffentlichen darf.
Dasselbe trifft übrigens auch auf einzelne Artikel zu - auch diese werden vorzugsweise in offiziellen wissenschaftlichen Zeitschriften (nein, nichts vom Kiosk) veröffentlicht oder auf Tagungen mit Peer-Review-Verfahren (Begutachtung und Freigabe durch Experten aus demselben Fach), die dann den Tagungsband wiederum als Buch herausgeben. Nur die abgelehnten Werke landen dann später als "technical report" als PDF auf der Webseite
In der Wissenschaft ist es nunmal so, dass man sich nach und nach ein Renommée erarbeiten muss, gerade wenn man Karriere machen will. Hier haben wir es ausnahmsweise mit einem relativ populären und leicht verständlichen Thema zu tun. Viele Wissenschaftler arbeiten aber an sehr speziellen Fragestellungen, die nur ein kleiner Kreis an Experten auf der Welt versteht. Will man also wissen, ob jemand ein guter Wissenschaftler ist, ohne sich selbst mit dem speziellen Thema auszukennen, schaut man in erster Linie, wie viele Veröffentlichungen derjenige schon hat und vor allem in welchen Zeitschriften, Konferenzen oder Verlagen. Denn schließlich sitzen dort jeweils Experten, die die Arbeit vorher begutachtet haben.
Ich würde also mal sagen: Abwarten, was da wirklich bei rauskommt, und dann gegebenenfalls nochmal meckern. Die Informationspolitik war hier sicher nicht ideal, das sagt aber noch nichts Allgemeines über die Qualität dieses Forschungsprojektes aus.