AW: [Linktipp:] Warum die Radiostationen immer ähnlicher klingen
Es gibt im wesentlichen zwei Verfahren:
a) Audiomatching: Das Gerät zeichnet die Umgebungsgeräusche auf (z.B. alle Minute für 4 Sekunden) und korreliert dann diese Daten mit den Mitschnitten der Sender. Angewendet wird das z.B. in der Schweizer Radiocontrol-Uhr.
b) Wasserzeichen: Auch hier wird die Umgebungsakustik aufgezeichnet und geprüft, ob ein digitales Wasserzeichen vorliegt, das die Sender auf ihre Summe modulieren (Sendername, Frequenz, ...). System: Arbitron in den USA.
Dann gibt es noch diverse andere Feldexperimente, z.B. die RadioWatch von NFO Infratest. Dabei werden die Umgebungsgeräusche permanent mitgeschnitten. Beim Radiometer-System von AC Nielsen soll in jedem Radio ein Zusatzgerät angebracht werden, das die eingestellte Frequenz übermittelt (wie jetzt beim Fernsehen).
Probleme: Bei allen Systemen, die auf Aufzeichnung der Umgebungsakustik setzen, sollte eigentlich der Datenschutz im Weg stehen, insbesondere beim Infratest-Modell. Aber auch in 4 Sekunden läßt sich ein verfänglicher, privat gesprochener Satz aufzeichnen. Selbst wenn ich das Gerät nicht trage kann ich nicht ohne weiteres erkennen, ob mein Gesprächspartner mit einem solchen Mikrofon ausgestattet ist.
Frage: In der Schweiz ist das System ja schon seit Januar 2001 im Einsatz. Hat sich denn eine größere Veränderung in den Mediadaten ergben? Das müßte doch mittlerweile klar sein. Eventl. ist die ganze Diskussion ja überflüssig, weil die Erinnerungsmethode die Realität gut abbildet?