@inselkobi
ich gehe davon aus, dass Du grundsätzlich die MA-Erhebungsmethode kennst, oder?
Lass mich so sagen:
Ich hatte bereits das recht zweifelhafte Vergnügen an der MA mitwirken zu dürfen.
Es tauchten lediglich Fragen (zu besagter Zeit lebte ich noch in NRW) wie z.B. auf wie:
Ist Ihnen radio Essen bekannt?
Haben Sie innerhalb des vergangenen Monats radio Essen gehört?
Wie viele Stunden haben Sie im vergangenen Monat radio Essen gehört?
Haben Sie innerhalb der vergangenen Woche radio Essen gehört?
Wie viele Stunden haben Sie in der vergangenen Woche radio Essen gehört?
Wie viele Stunden in der Stadt, beim Einkaufen, auf der Arbeitsstelle, in der Bahn, etc..
Ist Ihnen EinsLIVE bekannt?
Haben Sie innerhalb des vergangenen Monats EinsLIVE gehört?
Wie viele Stunden haben Sie im vergangenen Monat EinsLIVE gehört?
Haben Sie innerhalb der vergangenen Woche EinsLIVE gehört?
Wie viele Stunden haben Sie in der vergangenen Woche EinsLIVE gehört?
Wie viele Stunden in der Stadt, beim Einkaufen, auf der Arbeitsstelle, in der Bahn, etc..
Das selbe dann mit den anderen Sendern ebenfalls durch.
Wie viele Stunden haben Sie Sender X davon auf dem Weg auf die Arbeit gehört?
Wie viele Stunden auf dem Weg von der Arbeit nach hause?
Wie viele Stunden wenn Sie privat mit dem Auto unterwegs waren?
Wie viele Stunden, wenn Sie zuhause Radio gehört haben?
Und so weiter. Die ganzen Sender durch, die für das Gebiet in dem ich lebte empfangbar waren. Davon ausgenommen war beispielsweise das Campusradio, wenn ich mich recht entsinne.
Selbst bei der Aussage "KEINE lokalen/regionalen/überregionalen/privaten/ÖR Radiosender aus entsprechendem Bundesland" wird munter fortgefahren und keinen Wert auf die Aussage gelegt, da es einen vorgefertigten Antwortenkatalog gibt. - Naja, vielleicht kommt ja doch noch eine Sender dabei heraus, den der potenzielle Hörer wenigstens kennt oder hört!
Eine treffsichere Alternative wäre eine Papierlösung. Sprich, ein Fragebogen per Post. Auch wenn sich sehr erfahrungsgemäß weniger Personen an dieser Umfrage beteiligen würden, allerdings - bin ich mir Sicher - würden bei dieser Umfrage etwas andere Ergebnisse herauskommen, denn vielen geht es so wie mir, dass sie so dermaßen "überfahren" werden von den Anrufern, die einen auch kaum zu Wort kommen lassen und im Prinzip nur schnellstmöglich ihren Text runter rattern, dass oftmals verfälschte Ergebnisse die Folge sind. Die werden aber billigend in Kauf genommen.
Auf dem eigenen Bekanntenkreis beruhen im Endeffekt alle Ergebnisse. Das wäre das gleiche als Zeitungsumfrage.
Kennen Sie die BILD?
Haben Sie innerhalb des vergangenen Monats die BILD gelesen?
Haben Sie innerhalb der vergangenen Woche die BILD gelesen?
Wie viele Minuten haben Sie innerhalb des vergangenen Monats die BILD gelesen?
Wie viele Minuten haben Sie innerhalb der vergangenen Woche die BILD gelesen?
Wie viele Minuten haben Sie in der Stadt, beim Einkaufen, auf der Arbeitsstelle, in der Bahn, etc. die BILD gelesen?
Denk dran, die Antwort "Ich lese die BILD nicht!" gibt es im Antwortenkatalog nicht.
Außerdem hast Du, daran denkst Du vermutlich allerdings im Laufe des Telefonats nicht, sicherlich zwischendurch mal irgendwo das Blatt liegen gesehen und einen Blick drauf geworfen oder den einen oder anderen Artikel gelesen, zumindest aber eine Überschrift. Damit wäre das Ergebnis der Umfrage, sofern Du "null" angegeben hättest verfälscht - unwahr.
Soviel also zum Thema Glaubwürdigkeit der MA.