Hier nochmal vollständig. Da ist mir vorhin ein kleiner Fehler passiert.
***
Alla gut. Ich bin zwar kein Bild-Freund, aber hier gab's einige Statements, zu denen ich einfach Gegen-Statements in die Welt setzen muss.
"Die Bild ist nicht nicht ansprechend und nicht informativ":
Wer entscheidet das? Ansprechend und informativ - das sind Adjektive, die subjektiv sind. Wenn ihr die Bild nicht gut findet, gilt das noch lange nicht für eure Hörer. Was ihr nicht informativ findet, finden eure Hörer vielleicht sehr interessant. Fakt ist: Die Bild hat oft Gespür bewiesen, welches aller aktuellen Themen das größte Interesse hervorruft. Beispiel: Daniel Küblböck - in den letzten Tagen Gesprächsthema Nummer 1. In meiner Tageszeitung stand nur eine kurze Fünf-Satz-Meldung zu seinem Unfall.
"Die Bild ist nicht gut":
Aha. Die meistverkaufte Zeitung Deutschlands ist nicht gut. Warum kaufen Leute denn ein Blatt, das nicht gut ist? Gut ist natürlich auch subjektiv. Die Bild versteht es, Infotainment so zu betreiben, dass es die Menschen spannend finden, sie zu lesen. Und ganz nebenbei: In Sachen Verständliches-Deutsch-schreiben hat die Bild bei allen Zeitungen die Nase vorn. Selbst Journalistengrößen wie Wolf Schneider finden, dass dies mit ein Grund für den Erfolg der Bild ist.
"Der Axel-Springer-Verlag will doch nur Geld machen":
Stimmt. Genauso wie JEDES Unternehmen. Die Bild macht viel Geld, weil viele Leute sie gut finden (s. voriger Punkt). Aber auch eure Sender wollen viel Geld machen. Und so mancher von euch wird nicht allzu selten eine Meldung in den Nachrichten haben, mit der nur einem Werbekunden geschmeichelt wird - auch, wenn der Informationswert gleich Null ist. Ist das etwa seriöser? Auch die Zeitungen strotzen vor redaktionellen Werbeartikeln, wenn ich das mal so nennen darf.
"Die Bild vertritt (nicht) die öffentliche Meinung":
Es gibt keine öffentliche Meinung. Sieht man ja allein an den unterschiedlichen Beiträgen in diesem Forum. Es gibt Meinungen, die populärer sind als andere Meinungen. Aber es gibt keine allgemeingültige Meinung, die alle teilen. Also kann KEINE Zeitung die öffentliche Meinung vertreten.
"Die Bild sollte nicht zitiert werden, weil sie nur Meinung macht":
Es geht nicht um die Meinungen, die in der Bild stehen. Das wurde hier glaub ich schon öfters verwechselt. Es geht um die Fakten. Arbeitslosenzahlen, Verletzungen von Küblböck, etc... Übrigens: Wer Meinungsmache aus dem Programm lassen will, sollte erst mal alle Gewerkschafts- und Oppositionsmeldungen weglassen. *bewusstprovozier*
"Die Quellenangabe 'Bild' ist blöd":
Wer genau geht, muss zu JEDER Meldung eine Quellenangabe nennen - ob das jetzt "Polizei", "dpa" oder "Bild" ist.
"Die Bild sollte nicht zitiert werden, weil Falschmeldungen darunter sind":
Stimmt, die sind aber in jeder Zeitung. Wann immer ein Gerücht auftaucht, gibt es zwei Möglichkeiten: Wahr oder falsch. Und darum drücken kompetente Journalisten ihre Meldung auch so aus, dass sie eindeutig als noch nicht bestätigt zu erkennen ist. Wer Falschmeldungen weglassen will, sollte erst einmal seine Stationclaims und Moderationen über Gewinnspiele weglassen. Und natürlich dieses dämliche "nach unseren Informationen" oder "nach Radio xy Informationen", wenn nur ein Pressebericht zitiert wird.
"Liebe selbst recherchieren als Bild abschreiben":
Das ist graue Theorie. Dann bekommt ihr eure Nachrichtenausgabe nie fertig. Dann dürft ihr keine Agenturen abschreiben, keinem Pressebericht glauben und über keinen Krieg mehr berichten, wenn ihr dort keinen Korrespondeten dort habt. Und wenn ihr im Fernsehen Bilder seht, auf denen ein Flugzeug in ein Hochhaus brettert, dann geht erst mal davon aus, dass das gefaked ist ("Wag the Dog").
Ich freu mich über jegliches Kontra.
Viele Grüße
DasGrauen