Milosevic und die Aussprache seines Namens

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AW: Milosevic und die Aussprache seines Namens

Der in diesen Fällen wie immer feige Aussprache-Duden lässt bei Stralsund beide Varianten zu, gibt als erste Alternative allerdings die Erstsilbenbetonung an.
 
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Gilbert schrieb:
Um nochmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen:

Da ich mich am Wochenende selbst mit der Frage herumgeschlagen musste, wie man den Namen Milosevic korrekt ausspricht - habe ich bei der Pressekonferenz des UN-Tribunals genau hingehört.

Del Ponte sagt auch Milo-ss-evi-tsch
Und die muss es eigentlich wissen, denk ich mal.....

Ich habe zwei aus Serbien stammende Kolleginnen, die als Sprecherinnen arbeiten (bilingual aufgewachsen) - und die würden Frau Del Ponte niemals die juristische Kompetenz absprechen - die phonetische allerdings heftig...

PS: Beide sagen "Miloschewitsch"...
 
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@ Qualiton:

Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, daß Stralsund m. E. auf der zweiten Silbe betont werden muß. Und wenn der Aussprache-Duden beides zuläßt, dann bleibe ich einfach mal bei dieser Meinung... ;)
 
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Nähkästchen schrieb:
Und darf ich nochmal - weil ich's immer noch nicht ganz verstehe - hierfür eine Erklärung haben, Wuffi:
Ja sicher:

Das "Č", kyrillisch Ч (z. B gleich 2x in Tschetschenien), gesprochen "Tsch"
Das "ć", kyrillisch ћ, gesprochen "tch" (das Strichel ist ein sogenanntes Weichheitszeichen)
Das "š", kyrillisch ш, gesprochen "sch"
 
AW: Milosevic und die Aussprache seines Namens

Danke für die Erklärung.
Leuchtet mir ein, ist so logisch.
Unlogisch finde ich nach wie vor, warum dann z.B. die beiden Kolleginnen von Onkel Otto (s.o.) nicht
"Milloschewitch" sondern "Milloschewitsch" sagen...
Aber das Thema ist eh bald durch und "Klinsi" oder "Schweini" ist glücklicherweise einfach zu sprechen.
 
AW: Milosevic und die Aussprache seines Namens

OnkelOtto schrieb:
Also, die Off-Sprecherin der 20.00-Uhr-Tagesschau machte es erschreckend richtig:

'Poscharräwwatts (sch=stimmhaft, s=scharf), wie die ADB es uns auch kund tut.

Ich möchte aber nicht wissen, wie es in der deutschen Radiolandschaft verbogen wurde...

Sorry, aber meine kroatische Mutter würde das als falsch ansehen:)
Da, wie schon andere erwähnt haben, kyrillische Sonderzeichen teilweise nicht wiedergegeben werden können, kann die Aussprache verfälscht werden.
Z.B. hat das "z" ein "Dach" oder nicht.
ohne: Posarewatsch ("s" nicht scharf ausgesprochen, sondern so betont als wenn man es summen würde. Namensbeispiel: Zlatko)
mit: Podscharewatsch (Namensbeispiel: Zeljko)
Das "c" wird eigentlich fast immer "tsch" ausgesprochen, man denke z.B. an den Tennisspieler Goran Invanesevic :D

Übrigens finde ich die Diskussion hier echt interessant, auch wenn manche meinen es wäre unnötig. Gedankenaustausch ist immer gut, ob man Meinungen übernimmt oder seine behält, jedem das seine.
Hauptsache es wird und kann darüber geredet werden :wow:
 
AW: Milosevic und die Aussprache seines Namens

Mala schrieb:
Sorry, aber meine kroatische Mutter würde das als falsch ansehen:)
Da, wie schon andere erwähnt haben, kyrillische Sonderzeichen teilweise nicht wiedergegeben werden können, kann die Aussprache verfälscht werden.
Z.B. hat das "z" ein "Dach" oder nicht.
ohne: Posarewatsch ("s" nicht scharf ausgesprochen, sondern so betont als wenn man es summen würde. Namensbeispiel: Zlatko)
mit: Podscharewatsch (Namensbeispiel: Zeljko)
Das "c" wird eigentlich fast immer "tsch" ausgesprochen, man denke z.B. an den Tennisspieler Goran Invanesevic :D

Übrigens finde ich die Diskussion hier echt interessant, auch wenn manche meinen es wäre unnötig. Gedankenaustausch ist immer gut, ob man Meinungen übernimmt oder seine behält, jedem das seine.
Hauptsache es wird und kann darüber geredet werden :wow:
 
AW: Milosevic und die Aussprache seines Namens

Mala schrieb:
Sorry, aber meine kroatische Mutter würde das als falsch ansehen:)
Da, wie schon andere erwähnt haben, kyrillische Sonderzeichen teilweise nicht wiedergegeben werden können, kann die Aussprache verfälscht werden.
Z.B. hat das "z" ein "Dach" oder nicht.
ohne: Posarewatsch ("s" nicht scharf ausgesprochen, sondern so betont als wenn man es summen würde. Namensbeispiel: Zlatko)
mit: Podscharewatsch (Namensbeispiel: Zeljko)
Das "c" wird eigentlich fast immer "tsch" ausgesprochen, man denke z.B. an den Tennisspieler Goran Invanesevic :D

Übrigens finde ich die Diskussion hier echt interessant, auch wenn manche meinen es wäre unnötig. Gedankenaustausch ist immer gut, ob man Meinungen übernimmt oder seine behält, jedem das seine.
Hauptsache es wird und kann darüber geredet werden :wow:

Du magst recht haben, Mala. Ich selber kann kein Serbokroatisch. Die beiden Kolleginnen, die serbische Muttersprachlerinnen sind, unterstützen die von der ADB angeführte Aussprache des Ortes. Und ich selber trinke eigentlich ganz gern ein Gläschen Plavac. Und der spricht sich hinten mit "ts". Erst nach mehr als einem Glas wird es bei mir dann zum "watsch" :)
 
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Was mich noch deutlich mehr nervt, als dass häufig von "Miloßewitsch" gesprochen wird, ist dass dieser Mensch offensichtlich in Scheveningen bzw. Den Haag seine letzten Lebensjahre verbrachte und nicht, wie's eigentlich sein sollte in S-chevenigen und Den Haach.
 
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S-chevenigen????
Und jetzt bitte alle nachsprechen:
ˈsxeːfənɪŋə, ˈsxeːfənɪŋə, ˈsxeːfənɪŋə
Das war übrigens vorm 2. Weltkrieg eine Möglichkeit, deutsche Spione zu enttarnen.
Korrekt ausgesprochen verstehen die Nichteingeweihten allenfalls Bahnhof.
Gibt es denn nicht einen goldenen Mittelweg, auf den sich alle einlassen können?
Wie heißt es doch so schön: Tiefer hängen!
 
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@ 63: Mr. Hilter. Mit Verlaub, diese Version habe ich nicht aus einem Monty Python-Sketch, sondern aus einer Romanverfilmung. Fragt mich nicht, wie die hieß, das ist zu lange her.

@85: Scheveningen, Den Haag. Wie schon oben erwähnt wurde, sollte man zwischen Orts- und Personennamen unterscheiden. Ortsnamen, die gewisser Bestandteil der deutschen Sprache geworden sind, dürfen sehr wohl als deutsche Ausspracheversion neben der nativen gelten. Bei einheitlicher Schreibweise, versteht sich. Bestes Beispiel: Paris. Im Falle von Den Haag müßte es konsequenterweise auch Haa'ch'er Konferenz heißen, oder? Gönnen wir uns doch das bißchen Nationalfarbe.
 
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Bieringer schrieb:
Gönnen wir uns doch das bißchen Nationalfarbe.
Yep. Die Briten und US-Amerikaner sagen schließlich auch "Mjunitsch", schon weil das "ü" gar nicht aussprechen können (wollen).
 
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Wuffi schrieb:
Die Briten und US-Amerikaner sagen schließlich auch "Mjunitsch"....

Das habe ich allerdings noch nie gehört. Ich frage mich eher, warum noch keiner "Milossewick" gesagt hat, analog zu "Titanic".:D
 
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Sorry - aber ihr habt vielleicht Probleme!

Habt Ihr auch noch Schwierigkeiten eine Frau Angela Merkel oder einen Guido Westerwelle richtig auszusprechen? JA?

Dann würd ich mich hier schleunigst abmelden und mir einen neuen Job suchen!!!:wall:
 
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Wo wir schon bei unfreiwilliger Sprachakrobatik sind, zucke ich doch auch immer zusammen, wenn ich "Sevillja", "Detail" und "detailliert" höre. Immer schön Buchstabe für Buchstabe gesprochen, "wie es da steht".
 
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@ Makeitso: m.E. diese Antowort als "Pöbelei" zu bezeichnen finde ich ganz schön mutig - im Gegensatz wie es in andere Themenbereichen so abgeht:)
Wollte damit nur dieses Thema "in Frage stellen" - wie es immer so schön heisst.
Denke, es gibt wichtigere Themen als bei - wie es der beobachter so schön ausdrückt - "unfreiwilliger Sprachakrobatik" anzufangen.

Hoffe @Makeitso, ich konnte Deine "Pöbelei" ein biserl entkräften - ansonsten müssen wir das mal bei einem Bier ausdiskutieren:p
 
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Schon gut.

Allerdings gehe ich nicht konform mit der von Dir implizit gemachten Aussage, die korrekte Aussprache sei nur ein Randthema und könne vernachlässigt werden. Und wie ich den Kollegen debe kenne, ist das ganz sicher auch nicht seine Meinung.
 
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Meine auch nicht. Das nur nebenbei.
 
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Wuffi schrieb:
Yep. Die Briten und US-Amerikaner sagen schließlich auch "Mjunitsch", schon weil das "ü" gar nicht aussprechen können (wollen).

Die Briten und US-Amerikaner sagen Mjunitsch statt Mjünitsch??? Ist es das, was Du - Wuffi - uns damit sagen willst??? Kenne ich gar nicht, den Ort Mjünitsch! Wo liegt denn das??? :wow:

Nein, jetzt mal im Ernst: Du meinst, im englischen Sprachgebrauch heißt München Munich, also "Mjunik", oder?
 
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der beobachter schrieb:
...zucke ich doch auch immer zusammen, wenn ich "Sevillja", "Detail" und "detailliert" höre."

Zum Thema spanisches "ll" wird man keine eindeutige Lösung finden. Ich war neulich in einer Produktion mit zwei muttersprachlichen Spanischsprechern, die das unterschiedlich wiedergaben, der eine mit lj, der andere mit j. Und zwar, ohne daß ihnen selbst auffiel, daß der andere es anders machte. Dabei sollte man als Hörer bei einem CD-Sprachkurs doch eine Richtung vorgegeben finden, oder?

Beim Englischkurs war es ähnlich. Einer sagte "äkschän", der andere "äktschän". Was soll ich sagen - I can't get no sättisfäkschän...
 
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Bieringer schrieb:
Zum Thema spanisches "ll" wird man keine eindeutige Lösung finden. Ich war neulich in einer Produktion mit zwei muttersprachlichen Spanischsprechern, die das unterschiedlich wiedergaben, der eine mit lj, der andere mit j.

Die Diskussion vor einigen Monaten, ob man die spanische Exklave "Mellilja" oder "Melih - ja" aussprechen soll, forderte in der hr-Nachrichtenredaktion beinahe mehrere Todesopfer :D
 
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Wozu betreibt die ARD eigentlich ihre Aussprachedatenbank, ist die Red. nicht sogar in Frankfurt?

Ansonsten, einfach hessisch Sevilllla sagen, analog zu "Malllogga", dialektale Einfärbungen kommen doch an.
 
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ápropos: In dieser Exklave springen wohl keine Afrikaner mehr über'n Zaun? Is ja wieder völlig aus'm Bild verschwunden... Das mal als Randbemerkung.
 
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