Neuer KEF-Bericht (2025 - 2028) und Auswirkungen auf das DLR

Sprollywood.

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Das Deutschlandradio will für die kommenden Jahre mehr Geld. Hintergrund: Die Programme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova senden über Astra derzeit auf einem von ZDFvision genutzten SDTV-Transponder in DVB-S Qualität (MPEG 2). Dieser wird innerhalb der nächsten Beitragsperiode abgeschaltet und die TV-Programme von ZDFvision sind ab diesem Zeitpunkt nur noch als HD-Versionen in DVB-S2 verfügbar. Damit müssen die drei Hörfunkwellen des DRadios, wenn sie nicht ganz ihre Satverbreitung abschalten wollen, was nicht vorgesehen ist, umziehen. Das wird teuer...

KEF Bericht Ann 1.png

Das Deutschlandradio, welches hierzulande als einziger Anbieter den sinnlosen Simulcast in DAB seit Jahren forciert hat, erwägt weder eine Abschaltung seiner UKW-Frequenzen noch einen Ausstieg aus der sündhaft teuren Satellitenverbreitung! Ein Ausstieg von UKW wurde nun erneut rausgeschoben, derzeit auf den Zeitraum zwischen 2033 und 2036! Es wird also weiterhin fleißig gesimulcastet...

KEF Bericht Ann 2.png

Das vollständige Dokument ist hier zu finden:
 
Wird die Satellitenabstrahlung nicht teilweise als Signalzuführung verwendet? Wenn ja, bleibt die Übertragung notwendig. Und dass gewisse UKW-Sender noch an Verträge geknüpft sind, die erfüllt werden wollen, wurde auch schon öfter erwähnt.
 
Hier haut der DLF aber ganz schon auf die Kacke, ums mal vorsichtig zu formulieren. Du aber in gewohnter Weise ebenso! "Sündhaft teuer" ist eine gewagte Formulierung für den Transfer von wenigen kb. Wir reden hier schließlich nur von drei Radiostreams. Die Kosten dürften etwa im mittleren vierstelligen Bereich liegen pro Stream, also auf jeden Fall überschaubar. An den Infrastrukturkosten, sprich Zuleitung etc., würde sich ja erstmal nichts ändern. Mir kann beim DLF niemand erzählen, dass sich nach der Abschaltung des ZDF-SD-Transponders nicht auf den verbleibenden Transpondern irgendwo der Platz für diese drei mikrigen Radiostreams findet. Und selbst wenn, auch auf dem Astra gibt es unattraktive Transponder, wo man vergleichsweise günstig Streams anmieten kann. Ich würde mal eher etwas anderes vermuten. Da der DLF bundesweit verbreitet wird, ist Sat bei dem einen oder anderen UKW-Sender evtl. auch die Zuführung. Und das würde die Logistik des DLF durcheinander bringen.
 
DAB will man aber trotzdem bis Ende 2028 weiter ausbauen und zwar "von derzeit (Q2/2023) 161 auf dann 200 bis 210 Sender". Das macht pro Jahr ein Dutzend neuer Standorte für den 1. Bundesmux! Hier ist das DRadio die führende Kraft. Im Übrigen auch die einzigen, die damals den DAB+ Neustart wollten.

Die Sat-ZF für die UKW-Funzelchen laufen über 23,5 Grad Ost:

Dort ist im Übrigen auch das gesamte DAB-BM-5C-Paket zu finden.
Die DRadio-Progrmame dürfen ja angeblich nicht auf ARD-Transpondern abgelegt werden...

Das Problem mit der Umstellung der Zuführungen könnte man lösen, indem man endlich mal Tempo macht und die überflüssig gewordenen UKW-Füllsendr nach und nach abschaltet, und zwar nicht nur eine Handvoll Senderchen jedes Jahr im Herbst! Sondern überall dort, wo DAB 5C bereits in Betrieb ist oder neu aufgeschaltet wird, sofort und ohne jeden Hinweis, weg mit der örtlichen Funzel, der GNS bleibt ja.

Die Satkosten steigen schon allein für den Kika um mehr als 26 Prozent! (siehe Seite 63 ganz unten, Tz.98):
Diese Steigerung ist im Wesentlichen begründet in der ab dem 24. Bericht geänderten Berechnungssystematik für den Transponder KiKA, der nun vollständig den Kosten für die Programmverbreitung zugeordnet ist.

Übrigens: Die UKW-Sender von WDR, HR, SWR und BR, welche ihre Anlagen selbst betreiben, sind an keinerlei Fristen gebunden, können also sofort abgeschaltet werden. Trotzdem passiert dies nicht, während DAB weiter ausgebaut wird. Den Simulcast bezahlen wir alle mit!

Nachtrag @Mischpult:

Das DLR hat eine Handvoll kleinster Senderchen abgeschaltet, die Liste hatte ich hier kürzlich eingestellt:

Amberg (107,9 MHz) 30.09.2019
Bad Camberg (88,6 MHz) 30.06.2022
Bad Düben (99,4 MHz) 30.06.2023
Balderschwang (87,6 MHz) unbekannt Bayern 4
Bärenstein (104,3 MHz) 30.06.2023
Boppard (88,9 MHz) 30.06.2020
Boppard (90,5 MHz) 30.06.2020
Burgberg Halden (89,1 MHz) 28.02.2023 Bayern 1
Burgberg Halden (90,2 MHz) 28.02.2023 Bayern 4
Burgberg Halden (92,2 MHz) 28.02.2023 Bayern 2
Burgberg Halden (96,9 MHz) 28.02.2023 Bayern 3
Burgberg Halden (107,5 MHz) 28.02.2023 Bayern 5
Burgbernheim (94,3 MHz) 30.06.2021
Burgbernheim (106,3 MHz) 30.06.2021
Burglengenfeld (107,3 MHz) 30.06.2021
Burgsinn (89,7 MHz) 03.05.2023 Bayern 2
Burgsinn (91,1 MHz) 03.05.2023 Bayern 5
Burgsinn (92,2 MHz) 03.05.2023 Bayern 1
Burgsinn (99,3 MHz) 03.05.2023 Bayern 3
Burgsinn (99,9 MHz) 03.05.2023 Bayern 4
Cham (101,4 MHz) 30.06.2023
Dessau (107,1 MHz) 30.06.2022
Eichstätt (91,5 MHz) unbekannt Bayern 3
Eilenburg (92,0 MHz) 30.06.2023
Eschwege (100,6 MHz) 30.06.2022
Esslingen (96,7 MHz) 30.10.2021
Fritzlar (96,0 MHz) 30.06.2023
Füssen (87,6 MHz) 30.09.2019
Füssen (103,4 MHz) 30.09.2019
Geislingen (87,7 MHz) 30.10.2021
Gießen (99,2 MHz) 04.01.2023 HR Info
Gießen (107,5 MHz) 30.06.2022
Göppingen (99,8 MHz) 30.10.2021
Gotha (94,0 MHz) 30.06.2023
Helgoland (103,0 MHz) 28.09.2018
Helgoland (107,4 MHz) 28.09.2018
Hofgeismar (106,9 MHz) 30.06.2022
Ilmenau (99,9 MHz) 30.06.2023
Kempten (89,3 MHz) 30.06.2019
Kempten (89,8 MHz) 30.06.2019
Kirchheim Teck (91,3 MHz) 30.10.2021
Landshut (95,9 MHz) 30.06.2020
Landshut (100,5 MHz) 30.06.2020
Ludwigsstadt (92,2 MHz) unbekannt Bayern 4
Mittenwald (89,0 MHz) 30.06.2021 Bayern 1
Mittenwald (89,8 MHz) 30.06.2021 Bayern 5
Mittenwald (91,9 MHz) 04.10.2018
Mittenwald (92,4 MHz) 30.06.2021 Bayern 2
Mittenwald (94,8 MHz) 30.06.2021 Bayern 3
Mittenwald (98,3 MHz) 30.06.2021 Bayern 4
Mittenwald (105,2 MHz) 04.10.2018
Neu-Ulm (96,3 MHz) 04.07.2023 Bayern 2
Neu-Ulm (98,4 MHz) 04.07.2023 Bayern 3
Neu-Ulm (107,4 MHz) 04.07.2023 Bayern 5
Nordhausen (96,4 MHz) 30.06.2023
Oberursel (101,8 MHz) 30.06.2023
Oberursel (103,5 MHz) 30.06.2023
Peißenberg (94,7 MHz) 30.06.2021
Pforzheim (89,2 MHz) 30.06.2022
Pforzheim (95,2 MHz) 30.06.2022
Starnberg (87,9 MHz) 30.06.2021
Starnberg (94,7 MHz) 30.06.2021
Torgau (101,1 MHz) 30.06.2023
Weiler (87,7 MHz) 04.07.2023 Bayern 1
Weiler (96,5 MHz) 04.07.2023 Bayern 4
Weiler (99,4 MHz) 04.07.2023 Bayern 3
Weiler (100,3 MHz) 04.07.2023 Bayern 2
Wetzlar (97,3 MHz) 30.06.2023
Sofern nicht anders vermerkt, handelt es sich um Frequenzen des DRadios (DLF / DLF Kultur). Das DLR schaltet seine Funzelsenderchen grundsätzlich nur zum Ende Juni eines jeden Jahres ab. Wenn das in dem Schnecken-Tempo weitergeht, werden die letzten DLR-Kleinsender noch im Jahre 2085 senden!

Deutschlandradio will weiter UKW-Frequenzen abschalten, ab 2026 beschleunigt.
Soso. 2018 hatte man beim DRadio verlautbart, bis Ende 2025 ausschließlich digital-terrestrisch senden zu wollen! Und nun wollen die Herrschaften, die als einzige überhaupt permanent nach DAB geschrien haben, ab 2026 endlich mal Tempo vorlegen? Damit UKW dann irgendwann 2037 oder 38 abgeschaltet werden kann? Das ist doch ein Witz!

Ziel ist eine minimale UKW-Rumpfversorgung, die bis "zum politisch akzeptierten Ende der UKW-Verbreitung" bestehen soll.
Davon ist nichts zu sehen oder zu spüren. Diese Rumpfversorgung hatte man einst. Bis man anfing, ab Mitte der 90er Jahre massiv diese reichweitenschwachen Funzeln in Betrieb zu nehmen. Horrende Kosten für eine Handvoll Hörer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sprollywood. schrieb:
Das Deutschlandradio, welches hierzulande als einziger Anbieter den sinnlosen Simulcast in DAB seit Jahren forciert hat, erwägt weder eine Abschaltung seiner UKW-Frequenzen noch einen Ausstieg aus der sündhaft teuren Satellitenverbreitung

Die Behauptung lässt sich kaum halten, wenn man in den Bericht schaut.

Deutschlandradio will weiter UKW-Frequenzen abschalten, ab 2026 beschleunigt. Ziel ist eine minimale UKW-Rumpfversorgung, die bis "zum politisch akzeptierten Ende der UKW-Verbreitung" bestehen soll. Für DAB meldet DRadio einen Ausbau auf 200 bis 210 Sender an, die damit den Vollausbau darstellen. (Tz. 107 des Berichts).

Die "sündhaft teure" (Sprollywood) Satellitenverbreitung kostet höchstens 975.000 € pro Jahr. Insgesamt sind für Lineare Programmverbreitung 148,3 Mio. € über die vier Jahre lange Gebührenperiode angemeldet (vlg. Tab. 44), von denen die terrestrische Verbreitung bereits 144,4 Mio. € ausmacht (Tz. 107). Verbleiben mithin nur 3,9 Mio. € für vier Jahre für Kabel, Satellit und Livestreaming. Kabel wird eingestellt (Tz. 110), verbleiben für Streaming und Satellit die eben genannten 0,975 Mio. € p.A. Zum Vergleich: die Kabelverbreitung kostete im 22. Bericht etwa 1,6 Mio. € in der Gebührenperiode (Tz. 111).

Die KEF hat den von DRadio angemeldeten Kostenbetrag um 16,2 Mio. € reduziert - begründet mit vorzunehmenden Einsparungen bei der terrestrischen Verbreitung. Mithin wird DRadio entweder den DAB-Ausbau strecken oder die UKW-Abschaltung beschleunigen müssen.
 
Übrigens: Die UKW-Sender von WDR, HR, SWR und BR, welche ihre Anlagen selbst betreiben, sind an keinerlei Fristen gebunden, können also sofort abgeschaltet werden. Trotzdem passiert dies nicht, während DAB weiter ausgebaut wird.
Weil DAB+ eben nicht überall funktioniert. Im Souterrain zum Beispiel nicht. UKW geht aber. Woran liegt das wohl? Weil DAB+ technisch schon längst wieder überholt ist. (DRM+ arbeitet im günstigeren VHF Band II.)
Die Betonköpfe sind nur zu borniert, um das einzusehen, dass SFN und Wellenbereich VHF Band III zusammen eine toxische Mischung sind. Und die Probleme werden noch zunehmen mit jeder zusätzlich in Betrieb genommenen SFN-Station. Da werden sich die Leute nach dem guten alten UKW zurücksehnen.
 
Wenn ein Übertragungsweg kein weltweiter Standard wird, wird er sich nicht durchsetzen, da die Geräteindustrie kein Interesse daran hat, fünf Übertragungswege in ein Radio zu stecken. Auch der Endverbraucher möchte EINEN Weg, seinen Sender zu hören. Es gab zwar früher auch mehrere Wellenbereiche, aber stets einen primären, der ausgewählt wurde (zunächst Mittelwelle, später UKW).

Nur damit ich nicht missverstanden werde: Ich bin weder Verfechter von UKW, noch von DAB, beobachte nur, wie es in der Welt aussieht. Schon der amerikanische Kontinent, wo die Sender ihre eigenen Anlagen unterhalten, hat kein Interesse, am Status Quo etwas zu ändern. Warum soll man einen Muxx speisen, der nur die Zustände 1 und 0 kennt, aber auf Vielfalt und somit Konkurrenz ausgelegt ist? DAB wird, global betrachtet, ein europäisches Phänomen mit einigen Inseln außerhalb des genannten Kontinents bleiben.
 
DRM+ arbeitet im günstigeren VHF Band II
und ist noch deutlich störanfälliger als DAB+. Die oft verfluchten Störquellen im einstigen KW- und MW-Bereich lösen sich ja nicht in Luft auf, nur weil die Übertragungsart in dem Bereich jetzt eine andere ist. Da hilft es auch nicht, das per DRM+ theoretisch auch die Übertragung von Bewegtbild möglich ist.

Langfristig wird sich die terrestrische Übertragung rein auf Streaming verlagern, sprich alle netzunabhängigen Verbreitungsformen werden irgendwann obsolet sein. Der ganz simple Grund dafür ist, dass das nunmal die kostengünstigste Variante für die Betreiber ist und letztlich auch für die Verbraucher, da eine simple WLAN-Anbindung mittlerweile alle möglichen Gerätschaften haben. Allerdings setzt das einen umfassenden Netzausbau voraus und daran hapert es hierzulande ja bekanntlich schon seit einigen Jahren.
 
und ist noch deutlich störanfälliger als DAB+.

da eine simple WLAN-Anbindung mittlerweile alle möglichen Gerätschaften haben.
Nun ja, mit der Wellenlänge ändern sich Ausbreitungsbedingungen, gerade für den Inhousebetrieb. Das kann jeder selber nachprüfen. Wie ich oben schon sagte, so lange man sich im Freien aufhält, klappt es ganz gut, sobald der Radioempfänger aber keine direkte Sichtweite zum Sender mehr hat, oder sogar im Keller betrieben wird, kommt kein decodierbares Signal mehr an. UKW/FM wird zwar unter Umständen verzerrt, ist aber noch empfangbar. Die Substanz einer Rundfunkübertragung geht nicht verloren.

Grobe Faustregel: Je tiefer die Sendefrequenz, desto höher die Reichweite. Nicht umsonst hatte der uralte Selena-Euromatik am Trommeluner den Bereich "Hohe Kurzwelle", das war OIRT UKW/FM. In etwa vergleichbar mit dem VHF Band I (Steinkimmen Kanal 2 - Überreichweiten aus dem fernen Ostblock noch in lebhafter Erinnerung).
Und dass Störungen aus Kurzwelle oder Mittelwelle in den UKW (VHF Band II) hineinstören würden, kann ich nicht bestätigen. Ausnahme Kurzwellensender Jülich, Richtstrahler Programm für Nordamerika, nur etwa 2 km vom Ort entfernt. Dass das EMV-Problematiken heraufbeschwört, liegt doch auf der Hand. Dient aber nicht als Argument, DAB+ in den Himmel zu loben. DAB+ wäre genauso gestört gewesen unter diesen Randbedingungen, vor allem weil die Sendeleistung als durchaus bescheiden bezeichnet werden kann.

Entsprechend gering sind auch die am Empfangsort zu erwartenden Feldstärken. M.W. ist die Maximalleistung bei DAB+auf "mickrige" 10 kW begrenzt. UKW-Sender haben da zum Teil die zehnfache Leistung. Vielleicht powert man ja wieder höher bei DAB+, aber dies bereitet mir Stirnrunzeln in Anbetracht des Synchronfrequenznetzwerks mit dann vermehrt zu erwartenden Interferenzen.

Und WLAN wird ja vielfach auch als das Allheilmittel angepriesen. Dass es einen Festnetzanschluss mit Router, der dann eine WLAN oder WiFi Funktion besitzt, braucht, wird in der Fernsehwerbung für diverse Gadgets und Sticks geflissentlich verschwiegen. Klar, brauche ich kein Kabel vom Fernseher zur Antennendose oder Router. Diese Distanz erfolgt dabei über Funk aka WLAN. Aber einen irgendwie gearteten Internetanschluss braucht man doch. Und die Bitraten liegen so bei 30 MBits. Werden mehrere Geräte simultan benutzt, wird sogar bei Zattoo ein 50 MBit-Festnetzanschluss empfohlen. So ehrlich sind die wenigstens. Und einige Geräte mit WLAN funktionieren nur mit Spotify-Abo zusammen.

Alles jetzt auf Mobilfunktechnologie abzuwälzen, halte ich nicht für gut. Schon allein wegen der Frequenzbereiche. Da sind wir wieder bei der oben angestoßenen, alten Diskussion. Also ich sehe im Spekki bei 800 MHz einen dicken Balken. Das ist noch GSM. Der Spekki geht nicht höher, sonst würde er mir 5-G auch irgendwo höher anzeigen.

Es wird doch niemand ernsthaft behaupten können, dass die Ausbreitungsbedingungen bei angenommenen 800 MHz besser sind als bei 87,5 bis 108 MHz. (Oder 178 - 222 MHz) Diesen Sachverhalt kann man durch Feldstärkemessungen leicht verifizieren.

Fazit: Allein aus den physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Ausbreitungsbedingungen heraus wird sich ein öffentlich rechtlicher, providerfreier Rundfunk nur in geeigneten Frequenzbereichen bewegen können.
 
Wichtig ist noch die Unterscheidung zwischen "Streaming" und "Rundfunk". Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender besteht in erster Linie in der Bereitstellung des "Rundfunks". Dieser ist "eindimensional". Das bedeutet, es findet keine P2P-Verbindung zwischen Sender und Endgerät statt, wie es bei allen internetbasierten Verbindungen der Fall sein muss. Auch Mobiltelefon arbeitet mit P2P. Das bedeutete auch, dass bei Sport-Großveranstaltungen mit Millionen von Zuschauern und Zuhörern einer Serverkapazität zur Verfügung gestellt werden müsste, die Millionen von Verbindungen gleichzeitig ermöglichte. Das ist reichlich utopisch und wenn durchführbar zumindest genauso kostenintensiv, wenn sogar kostenintensiver wie "klassischer" Rundfunk. Abgesehen vom ökologischen Aspekt. Die Server schlucken enorm viel Energie.

Dem Rundfunk hingegen im klassischen Sinne ist es egal, ob keiner zuhört oder zusieht, oder ob Milliarden gleichzeitig die elektromagnetischen Wellen decodieren, demodulieren etc.
Und das muss meiner Meinung als technische Lösung auch in Zukunft beibehalten werden. Ohne irgendwelche Provider, die noch dazwischenhängen und den Traffic analysieren können. Mit Standortbestimmung und Konsumgewohnheiten.
 
Wichtig ist noch die Unterscheidung zwischen "Streaming" und "Rundfunk". Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender besteht in erster Linie in der Bereitstellung des "Rundfunks".

Wo hast Du denn diese Weisheit her?

Der Medienstaatsvertrag sagt durchgehend, dass die öffentlich-rechtlichen Sender "Angebote" über verschiedene Verbreitungswege machen sollen!

Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind Bestand und Entwicklung zu gewährleisten. Dazu gehört seine Teilhabe an allen neuen technischen Möglichkeiten in der Herstellung und zur Verbreitung sowie die Möglichkeit der Veranstaltung neuer Angebotsformen und Nutzung neuer Verbreitungswege. Seine finanziellen Grundlagen einschließlich des dazugehörigen Finanzausgleichs sind zu erhalten und zu sichern.

Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben in ihren Angeboten einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Sie sollen hierdurch die internationale Verständigung, die europäische Integration, den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie den gesamtgesellschaftlichen Diskurs in Bund und Ländern fördern. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben die Aufgabe, ein Gesamtangebot für alle zu unterbreiten. Bei der Angebotsgestaltung sollen sie dabei die Möglichkeiten nutzen, die ihnen aus der Beitragsfinanzierungerwachsen, und durch eigene Impulse und Perspektiven zur medialen Angebotsvielfalt beitragen.
 
Wie ich oben schon sagte, so lange man sich im Freien aufhält, klappt es ganz gut,
Was auf KW- und MW-Empfang ebenso zutrifft, da die technischen Störquellen insbesondere im Freien zumeist überschaubar sind.

sobald der Radioempfänger aber keine direkte Sichtweite zum Sender mehr hat, oder sogar im Keller betrieben wird, kommt kein decodierbares Signal mehr an.
Also das ist mit Verlaub schlichtweg Quatsch. Der nächstgelegene DAB+-Sender ist bei mir hier übern Daumen gepeilt rund 40 km entfernt. Ich habe dahin weder Sichtkontakt noch sonst irgendwas. Ich empfange hier aber dennoch permanent rund 120 DAB+-Programme mit schnöder Stabantenne am Gerät. Selbst im Keller laufen noch rund 80 Programme völlig problemlos.
Das Problem beim DAB+-Empfang ist nicht immer der Sender, sondern ziemlich oft der manchmal recht "taube" Empfänger. Insbesondere von einstmals so großen Namen wie Blaupunkt oder Technisat gibt es DAB+-Empfangsgeräte, von denen ich nur abraten kann.

M.W. ist die Maximalleistung bei DAB+auf "mickrige" 10 kW begrenzt. UKW-Sender haben da zum Teil die zehnfache Leistung.
Da solltest du dich vielleicht nochmal belesen. Mit den 10 KW DAB+ erreicht man in etwa dasselbe Gebiet wie mit einem 100 KW-UKW-Sender.

Aber einen irgendwie gearteten Internetanschluss braucht man doch.
Den hat man ja in der Regel.

Und die Bitraten liegen so bei 30 MBits. Werden mehrere Geräte simultan benutzt, wird sogar bei Zattoo ein 50 MBit-Festnetzanschluss empfohlen. So ehrlich sind die wenigstens.
Das ist mit Verlaub... nun ja, man will ja schließlich verkaufen. Ich finde es geradezu grotesk, wie Zattoo die Kunden im wahrsten Sinne des Wortes verarscht. 8 Mbit steht da für ein FullHD-Stream. In der Regel ist es übrigens weniger, so zwischen 4 und 5. Bleiben wir bei 8 MBit und drei Geräten am Anschluss sind wir bei 24 MBit. Bleiben bei einer 30er Leitung immer noch 6 MBit für weitere Aktivitäten übrig, PC oder ähnliches. Reicht an sich völlig aus. Der Knackpunkt ist: Wer hat noch 30er Leitungen? In der Regel sind es mittlerweile 50er oder gar 100er.

Das bedeutete auch, dass bei Sport-Großveranstaltungen mit Millionen von Zuschauern und Zuhörern einer Serverkapazität zur Verfügung gestellt werden müsste, die Millionen von Verbindungen gleichzeitig ermöglichte. Das ist reichlich utopisch und wenn durchführbar zumindest genauso kostenintensiv, wenn sogar kostenintensiver wie "klassischer" Rundfunk.
Nicht unbedingt. Das hier zu erläutern, würde aber den Rahmen sprengen. Ich kenne ziemlich große Kabelanlagen, wo mittlerweile nicht mehr das Sat-Signal der Zubringer ist, sondern ein schnöder, nicht öffentlicher Webstream. Ist der erstmal "umgesetzt", sprich in ein kabeltaugliches Digitalsignal ummoduliert, ist dem Stream im Grunde schnurz wieviele Leute ihn da abgreifen.


Dem Rundfunk hingegen im klassischen Sinne ist es egal, ob keiner zuhört oder zusieht, oder ob Milliarden gleichzeitig die elektromagnetischen Wellen decodieren, demodulieren etc.
Ist es ihm aber nicht, insbesondere dem Privatfunk nicht. Beim Hören/Sehen per Stream ist der Endkunde addressierbar und damit auch speziell auf ihn abgestimmte Werbung möglich. Das wiederum ist für den Werbetreibenden lukrativer als wenn er Werbung quasi ins Nichts bläst. Dort bekommt er konkrete Reaktionen auf seine Angebote. Die sogenannten sozialen Netzwerke funktionieren alle auf diese Weise.

Und das muss meiner Meinung als technische Lösung auch in Zukunft beibehalten werden. Ohne irgendwelche Provider, die noch dazwischenhängen und den Traffic analysieren können. Mit Standortbestimmung und Konsumgewohnheiten.
Da wäre ich sogar bei dir, weil es für den Fall eines Super-Gaus eine von allem unabhängige Informationsquelle braucht. Die Frage ist allerdings, ob man sich das auf Dauer leisten kann und will.


Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender besteht in erster Linie in der Bereitstellung des "Rundfunks". Dieser ist "eindimensional".
Dazu hat yra bereits alles gesagt.
 
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Was auf KW- und MW-Empfang ebenso zutrifft, da die technischen Störquellen insbesondere im Freien zumeist überschaubar sind.
Es gab einnmal Richtlinie, die die Sendeleistungen abhängig machten vom zu erwartenden Störpegel am Empfangsort. Das heißt, ein Mittelwellensender sollte nach meinen Unterlagen zur Erreichung eines Störabstandes mindestens 500 Kilowatt haben. Das bedeutete, Sendeleistung höher, wenn Störpegel höher. Und bei DAB+ arbeitet der hier zu empfangende Sender (5C) mit nur 3,5 kW. Anstand ca. 5 km. Im Keller bleibt das Radio stumm.
Die Leistung dieses DAB+ Senders müsste hier zur Erreichung eines ausreichenden Empfangspegels mindestens 50 kW betragen. Die selbst auferlegte Leistungsgrenze liegt (und das auch nur auf sog. freien Kanälen) bei 10 kW. Mehr ist wegen SFN nicht drin.

Einigkeit besteht aber darin, dass die AM-Sender in DE abgeschaltet wurden. Ehrlich gesagt, die EMV-Problematik, gerade der vertikal polarisierten MW-Sender ist nicht zu unterschätzen. Mir sagte einmal ein Techniker, alles was über 50 kW hinausgehe, macht Probleme in der Nachbarschaft. Dann hören die Leute den Sender in ihrem Plattenspieler etc. Und auf so einen Brummer direkt in der Nachbarschaft kann ich gerne verzichten. Langwelle hörte ich nur im Frankfurter Bereich regelmäßig. Die 153 kHz kamen nur da über den Störpegel der Haushaltsgeräte drüber weg. ("Gnädige Frau, würden sie bitte ihren Mixer abschalten, ich möchte gerne DLF hören.")

Aber jetzt das so gewonnene Energie-Einsparpotenzial einzig und allein zum Ausbau des DAB+ Systems umzufunktionieren, halte ich für nicht gut. UKW/FM sollte nach wie vor, wenn auch in abgespecktem Maße weiter fortgeführt werden. Zumindest an geographisch markanten Standorten. Harz West zum Beispiel.

Wo ich wesentlich mehr Einsparpotenzial sehe, ist im Eindampfen bestimmter Programmsparten. DLF Nova habe ich noch nie gehört. Es gibt noch andere Programme, die für mich ersatzlos gestrichen werden könnten. Für die zahle ich keine Gebührenerhöhung, weil ich sie ja garnicht höre. Die anderen Programme könnten so umstrukturiert werden, dass sie auch den Hörerkreis, der jetzt mit einem Extra-Programm ganztägig umgarnt wird, ansprechen könnten.

Und die Sache mit der Kurzwelle ist schon abgehakt. Trotzdem perpetuiert DW immer noch Auslandsprogramme, wenn auch in anderen Sprachen. https://www.dw.com/en/dw-radio-programs/a-1777509 Wieso muss ich das mit meinen Steuergeldern mitfinanzieren? OK. hat mit KEF nichts zu tun.
Wenn irgendein Sender international im Ranking sehr hoch steht, dann ist und bleibt das die BBC mit ihren zahlreichen Relaisstationen.
War früher schon immer gut im Ausland über KW reinzubekommen, und heute ist es genau so. Und die meisten an Auslandsnachrichten interessierten Leute in Afrika oder Asien hören BBC, teilweise sogar in DRM digital. Da braucht es die DW eigentlich nicht mehr. Und stundenlang Fußballspiele in Sao Tome zu übertragen, wen interressiert das schon?
 
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War früher schon immer gut im Ausland über KW reinzubekommen, und heute ist es genau so. Und die meisten an Auslandsnachrichten interessierten Leute in Afrika oder Asien hören BBC, teilweise sogar in DRM digital. Da braucht es die DW eigentlich nicht mehr.
Seit ein paar Jahren steigende Nutzerzahlen sprechen da eine andere Sprache.

 
Seit ein paar Jahren steigende Nutzerzahlen sprechen da eine andere Sprache.
Oben legte ich Betonung auf Kurzwelle.

80 Prozent der diesjährigen Gesamtnutzung entfallen auf Videoinhalte. Ein Großteil dieser Nutzung wird von regionalen TV-Distributionspartnern, die das Programm der DW übernehmen, den TV-Kanälen der DW und auf digitalen Plattformen erreicht.
In der Auflistung auf der Webseite ist von Kurzwelle nirgends die Rede.
Und in der Tat, nicht Deutsch oder andere Sprachen sondern Englisch ist die bevorzugte Sprache. Dann können sie auch gleich BBC hören.
 
Die Nutzung der Kurzwelle ist aber insgesamt rückläufig, völlig gleich welches Programm man da nimmt. Die Anzahl der Leute, die sich auf diesem Weg informieren, dürfte überschaubar sein.
 
Die Nutzung der Kurzwelle ist aber insgesamt rückläufig, völlig gleich welches Programm man da nimmt. Die Anzahl der Leute, die sich auf diesem Weg informieren, dürfte überschaubar sein.
Da wäre ich ein wenig anderer Meinung:
Kurzwelle ist sehr wichtig, um Bevölkerungskreisen in allen möglichen, auch abgelegenen Gebieten eine umfassende, nicht durch Propaganda der eigenen Regierung und dergleichen verfärbte Berichterstattung zu ermöglichen. Herausragend ist da vor allem Radio Free Asia neben anderen, die Sendezeit angemietet haben. https://www.rfa.org/about
 

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Wenn ein Übertragungsweg kein weltweiter Standard wird, wird er sich nicht durchsetzen, da die Geräteindustrie kein Interesse daran hat, fünf Übertragungswege in ein Radio zu stecken.
Für Nordamerika werden ja auch extra (Auto)Radios gebaut, die zusätzlich zu analogem UKW und MW noch HD-Radio und SiriusXM beherrschen, auch wenn das sonst nirgends genutzt wird.

Und beim terrestrischen Fernsehen hat auch schon immer gefühlt jeder Kontinent sein eigenes Ding gemacht: DVB-T in Europa, ATSC in Nordamerika, ISDB-T in Japan/Südamerika, DTMB in China...
 
Der immer wieder aufkommenden Behauptung, dass Radio irgendwann nur noch per Web stattfindet, widerspreche ich. Das widerspricht für mich dem Grundgedanken „Rundfunk“, außerdem würde die Infrastruktur des Internets das aus meiner Sicht auch zukünftig niemals bewältigen können.

Vielleicht wäre es bzgl. des DLR ein überlegenswerter Ansatz, dieses tatsächlich baldmöglichst terrestrisch ausschließlich über DAB+ zu verbreiten. Der DLF sendete ja bis in die 1980er Jahre auch ausschließlich über MW und LW, während die ARD-Anstalten da bereits ganz überwiegend nur noch auf UKW sendeten. Das wäre auch ein starkes Signal für DAB+.
 
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Der immer wieder aufkommenden Behauptung, dass Radio irgendwann nur noch per Web stattfindet, widerspreche ich. Das widerspricht für mich dem Grundgedanken „Rundfunk“,

Meinem Opa sagt auch, dass man mit einem Smartphones nicht wirklich "telefonieren" kann, weil so ein Gerät für ihn dem Grundgedanken "Telefon" widerspricht.

Und? Ändert das irgendetwas am Lauf der Welt?
 
Wo hast Du denn diese Weisheit her?

Der Medienstaatsvertrag sagt durchgehend, dass die öffentlich-rechtlichen Sender "Angebote" über verschiedene Verbreitungswege machen sollen!
Der Medienstaatsvertrag sagt gar nichts. Er ist ein von Menschen mit Interessen verfasstes Konstrukt. Bei dir hört sich das immer so an, als ginge es um die Naturgesetze.
 
Der Medienstaatsvertrag sagt gar nichts. Er ist ein von Menschen mit Interessen verfasstes Konstrukt. Bei dir hört sich das immer so an, als ginge es um die Naturgesetze.

"Gesetze sind Regeln. Sie gelten in einem Land oder einem Staat.
Sie gelten für alle Menschen, die in dem Land oder dem Staat sind."


 
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Was postet du gefettet hier als nächstes @yra? Filme von Logo?

Die Juristen hier mögen mir bitte kurz erklären, ob ein Staatsvertrag ein Gesetz ist. Ich lerne immer gerne dazu.
 
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Da solltest du dich vielleicht nochmal belesen. Mit den 10 KW DAB+ erreicht man in etwa dasselbe Gebiet wie mit einem 100 KW-UKW-Sender.
Wer sagt das? Ich halte das für einen Mythos. 100KW UKW gehen um einiges weiter als 10KW DAB+.
Ich merk das bei mir bereits bei 2 Sendern Geyer und Dresden. Während alle UKW Frequenzen von dort hier noch gut gehen ist DAB auf 8A und 7A merklich schwächer dran. Letzterer ist sogar nur mit extremem Aufwand zu bekommen, während UKW vom gleichen Standort noch ziemlich brauchbar ohne viel Mühe ankommt.
Geyer kommt auf UKW noch in jedem Brüllwürfel deep indoor aus ca 78km Entfernung egal wie die Antenne steht. DAB nur, wenn man nach Süden raus empfängt.

Ich würde sagen 10KW DAB entsprechen eher 20KW auf UKW, aber niemals 100, sofern man das überhaupt so vergleichen kann.
 
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