AW: Öffentlich-rechtliche Jugendwellen
Nunja, die Musik, die ein Programm spielt, sagt ja noch nicht über dessen journalistische Qualitäten aus. Nur, weil einem die Musik bei Sunshine live nicht gefällt, läßt sich das Programm ja nicht per se verurteilen. Wobei der Vorwurf der fehlenden journalistischen Kompetenz selbstverständlich berechtigt ist. Um das Negativbeispiel N-Joy aufzugreifen: ich würde mir wünschen, bei N-Joy ein wenig mehr von der Musikrichtung zu hören, die Sunshine mal vertreten hat. Also nicht gerade irgendwelche Dream-Dance-Grütze, sondern schönen Old-School-Trance und Dance, wie es ihn vor 10-15 Jahren mal gegeben hat. Aber das nur am Rande.
Gerade am Beispiel Bremen 4 (und in Ansätzen auch an SR1, obwohl dies nun kein Jugendprogramm ist) läßt sich recht gut sehen, daß sich die Qualität eines Programms durchaus antiproportional zur Größe der bewirtenden Anstalt verhalten kann. Es bleibt zu hoffen, daß UnserDing ebenso anzieht wie SR1 und wir somit zwei "junge" ARD-Programme haben, die hörbares Radio machen.
Daraus folgt die kühne Hypothese, daß es Programmen wie N-Joy, You FM oder Sputnik (und, ja, auch Eins Live - vor dem Relaunch; danach konnte ich es noch nicht hören) einfach zu gut geht. Allein, was in N-Joy investiert wurde, schon an Ausstattung der Büroräume und Studios, ist wirklich erstaunlich. Umso erstaunlicher ist das erbärmliche Programm, das auf der anderen Seite des Studios wieder rauskommt. So manches kleine ARD-Programm würde sich die Finger nach dieser Ausstattung lecken, schafft es aber mit erheblich weniger Mitteln, ein erheblich besseres Programm zu machen.