radiohexe
Benutzer
@ Pirni
Ich fürchte, wir kommen nicht auf eine Meinung. <img border="0" title="" alt="[Lächeln]" src="smile.gif" />
1. Wir reden hier über Privatradio alias "Flachfunk" und deren ö.-r. Äquivalente. (weil: Werberelevant. Das ist ein Ausgangspunkt dieses Threads.) Was Bayern 1 macht, spielt da keine Rolle. Ein weiterer Faktor: Über Musik kannst Du mehr Leute vereinen, als über Beiträge. Letztlich kommt es nicht nur auf deren Aufmachung, sondern auch auf das Themengebiet/den Inhalt an. Da divergieren die Geschmäcker etwas mehr, als bei der Musik. (Ob die Leute nur noch konsumieren/sich über die Musik gedanken machen/von der Musikindustrie gesteuert werden... spielt keine Rolle. Wir müssen uns diesen Gegebenheiten anpassen.) Die Werbewirtschaft verlangt Masse, deshalb ist kommerzielles Radio ein Massenprodukt. Das mag man gut oder schlecht finden, es ist eine Gegebenheit.
Das man Beiträge sehr wohl spannend und als Hinhörer gestalten kann, ist unbestritten. Da würde ich dem Beobachter recht geben, wenn er da Kostengründe sieht. Andererseits kommen wir hier wieder auf die Betriebswirtschaft: Warum sollte ich als Gesellschafter Geld ausgeben, wenn es auch ohne geht?
2. Radio ist Nebenbei-Medium geworden, weil sich die Medienlandschaft in den letzten 20 Jahren gewaltig geändert hat. Spätestens mit der Etablierung des Privat-Fernsehens waren die Zeiten vorbei, in denen sich die ganze Familie vor's Radio setzte, um einem Hörspiel zu lauschen. Diese Entwicklung hatte mit dem Niveau des Privatfunks JETZT nichts zu tun. Die Programme mussten sich den geänderten Umständen angepassen. Warum ist das so schlimm, dass einige Sender viel Musik zur Berieselung und wenig Info bringen, andere die Info-Sparte für die Interessierten abdecken?? Ich kann doch bei Bedarf umschalten. Nenne mir bitte einen RATIONALEN Grund, warum alles in einem Programm zusammengeklatscht werden muss (Verzichte bitte auf reine Meinungsbekundungen. Wir stellen hier die Vernunft der PD's in Frage. Da sollten schon Argumente kommen.) Möglicherweise ist das in anderen Sendegebieten anders, aber in Mitteldeutschland kann ich ziemlich gut informative Wortprogramme empfangen. (Die sind Geschmackssache, ich finde DLF oder MDR Kultur an vielen Stellen kein bißchen langweilig.)
3. Bei Deiner Kritik an der Interpretation der MA gebe ich Dir recht. Aber siehe Punkt 2. Warum nutzt die Masse die Wortprogramme kaum? Warum haben die Hörer nicht reihenweise abgeschaltet, als die Privatradios ihre - teils spannender gemachten - Magazine, Features, Beiträge aus dem Programm warfen?
4. >>Welche Berechtigung haben diese Radios noch: Das Wort bieten sie mir nicht und ich hole mir das woanders, die Musik bieten sie mir auch nicht, die hole ich mir auch woanders.>>
Wiederum hast Du recht. Bei einem Massenprogramm kann man nicht jeden individuellen Geschmack treffen. Für die Durchschnittshörer des AC ist Musikklauen aber weniger ein Thema. <a href="http://www.ifpi.de/news/279/brennerstudie.pdf" target="_blank">http://www.ifpi.de/news/279/brennerstudie.pdf</a>
Das Radio bleibt damit - vorerst - die billigste Variante an Musik zu kommen und der Überraschungseffekt, wann was gespielt wird, kommt da noch dazu. Das wird sich im Laufe der Jahre wohl ändern, ob man da mit ein paar Wortbeiträgen was reissen kann, würde ich - subjektiv - in Zweifel ziehen.
5. Mein Aldi-Vergleich war kein Gleichnis zum Radio, sondern sollte lediglich zeigen, dass auch wir pseudo-intellektuellen Radiomacher ganz oft massentypische Verhaltensweisen zeigen. Würde sich deshalb jemand als Pöbel bezeichnen?
(@ der beobachter: "Unsere Musik": das mag man gut oder schlecht finden. Ich finde diese Art der Vermarktung auch nervig, aber das ist Geschmackssache. Die Musikauswahl beruht bei Hitradio (bei anderen natürlich auch) auf Marktforschung, ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen. Mit diesem Claim riskiert HRA, dass diejenigen abschalten, die sich nicht angesprochen fühlen. Es scheint aber doch ganz gut zu funktionieren. Wir jedoch heben uns empor, dem Hörer zu erklären, das er ganz unbedingt Wort wollen muss, weil er sonst hoffnungslos dumm ist. Und das nur, weil wir das so wollen.)
Die Hörerzahl Gesamt bewegte sich beim Privatfunk in den letzten beiden Jahren in Wellen zwischen 10,5 und 11,5 Millionen Hörern, mal mehr, mal weniger. Der Ausgangspunkt dieses Threads war, ob unsere PD's noch den Nerv der Zeit treffen. Wenn ich meine eigene Meinung als Macher von meinen Emotionen und eigenen Wünschen trenne, dann würde ich zumindest nicht anfangen, komplett an deren Verstand zu zweifeln. Entscheidend wird sein, wie gut sie auf eklatante Veränderungen reagieren. Aber momentan sehe ich da bei unserem Funktionsmuster wenig Bedarf.
Ich fürchte, wir kommen nicht auf eine Meinung. <img border="0" title="" alt="[Lächeln]" src="smile.gif" />
1. Wir reden hier über Privatradio alias "Flachfunk" und deren ö.-r. Äquivalente. (weil: Werberelevant. Das ist ein Ausgangspunkt dieses Threads.) Was Bayern 1 macht, spielt da keine Rolle. Ein weiterer Faktor: Über Musik kannst Du mehr Leute vereinen, als über Beiträge. Letztlich kommt es nicht nur auf deren Aufmachung, sondern auch auf das Themengebiet/den Inhalt an. Da divergieren die Geschmäcker etwas mehr, als bei der Musik. (Ob die Leute nur noch konsumieren/sich über die Musik gedanken machen/von der Musikindustrie gesteuert werden... spielt keine Rolle. Wir müssen uns diesen Gegebenheiten anpassen.) Die Werbewirtschaft verlangt Masse, deshalb ist kommerzielles Radio ein Massenprodukt. Das mag man gut oder schlecht finden, es ist eine Gegebenheit.
Das man Beiträge sehr wohl spannend und als Hinhörer gestalten kann, ist unbestritten. Da würde ich dem Beobachter recht geben, wenn er da Kostengründe sieht. Andererseits kommen wir hier wieder auf die Betriebswirtschaft: Warum sollte ich als Gesellschafter Geld ausgeben, wenn es auch ohne geht?
2. Radio ist Nebenbei-Medium geworden, weil sich die Medienlandschaft in den letzten 20 Jahren gewaltig geändert hat. Spätestens mit der Etablierung des Privat-Fernsehens waren die Zeiten vorbei, in denen sich die ganze Familie vor's Radio setzte, um einem Hörspiel zu lauschen. Diese Entwicklung hatte mit dem Niveau des Privatfunks JETZT nichts zu tun. Die Programme mussten sich den geänderten Umständen angepassen. Warum ist das so schlimm, dass einige Sender viel Musik zur Berieselung und wenig Info bringen, andere die Info-Sparte für die Interessierten abdecken?? Ich kann doch bei Bedarf umschalten. Nenne mir bitte einen RATIONALEN Grund, warum alles in einem Programm zusammengeklatscht werden muss (Verzichte bitte auf reine Meinungsbekundungen. Wir stellen hier die Vernunft der PD's in Frage. Da sollten schon Argumente kommen.) Möglicherweise ist das in anderen Sendegebieten anders, aber in Mitteldeutschland kann ich ziemlich gut informative Wortprogramme empfangen. (Die sind Geschmackssache, ich finde DLF oder MDR Kultur an vielen Stellen kein bißchen langweilig.)
3. Bei Deiner Kritik an der Interpretation der MA gebe ich Dir recht. Aber siehe Punkt 2. Warum nutzt die Masse die Wortprogramme kaum? Warum haben die Hörer nicht reihenweise abgeschaltet, als die Privatradios ihre - teils spannender gemachten - Magazine, Features, Beiträge aus dem Programm warfen?
4. >>Welche Berechtigung haben diese Radios noch: Das Wort bieten sie mir nicht und ich hole mir das woanders, die Musik bieten sie mir auch nicht, die hole ich mir auch woanders.>>
Wiederum hast Du recht. Bei einem Massenprogramm kann man nicht jeden individuellen Geschmack treffen. Für die Durchschnittshörer des AC ist Musikklauen aber weniger ein Thema. <a href="http://www.ifpi.de/news/279/brennerstudie.pdf" target="_blank">http://www.ifpi.de/news/279/brennerstudie.pdf</a>
Das Radio bleibt damit - vorerst - die billigste Variante an Musik zu kommen und der Überraschungseffekt, wann was gespielt wird, kommt da noch dazu. Das wird sich im Laufe der Jahre wohl ändern, ob man da mit ein paar Wortbeiträgen was reissen kann, würde ich - subjektiv - in Zweifel ziehen.
5. Mein Aldi-Vergleich war kein Gleichnis zum Radio, sondern sollte lediglich zeigen, dass auch wir pseudo-intellektuellen Radiomacher ganz oft massentypische Verhaltensweisen zeigen. Würde sich deshalb jemand als Pöbel bezeichnen?
(@ der beobachter: "Unsere Musik": das mag man gut oder schlecht finden. Ich finde diese Art der Vermarktung auch nervig, aber das ist Geschmackssache. Die Musikauswahl beruht bei Hitradio (bei anderen natürlich auch) auf Marktforschung, ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen. Mit diesem Claim riskiert HRA, dass diejenigen abschalten, die sich nicht angesprochen fühlen. Es scheint aber doch ganz gut zu funktionieren. Wir jedoch heben uns empor, dem Hörer zu erklären, das er ganz unbedingt Wort wollen muss, weil er sonst hoffnungslos dumm ist. Und das nur, weil wir das so wollen.)
Die Hörerzahl Gesamt bewegte sich beim Privatfunk in den letzten beiden Jahren in Wellen zwischen 10,5 und 11,5 Millionen Hörern, mal mehr, mal weniger. Der Ausgangspunkt dieses Threads war, ob unsere PD's noch den Nerv der Zeit treffen. Wenn ich meine eigene Meinung als Macher von meinen Emotionen und eigenen Wünschen trenne, dann würde ich zumindest nicht anfangen, komplett an deren Verstand zu zweifeln. Entscheidend wird sein, wie gut sie auf eklatante Veränderungen reagieren. Aber momentan sehe ich da bei unserem Funktionsmuster wenig Bedarf.