AW: Peter Zimmermann wird Regierungssprecher
Nun ja, die Widerstände werden soooo groß nichtgewesen sein. Aber das gehört nicht hierher. Grundsätzlich sollte man aber sagen:
Viel Erfolg im neuen Job!
Die Euphorie einiger Vorposter über die mit Zorro Zimmermann nun aus Ruinen neu erstehende Pressearbeit der sächsischen Landesregierung möchte ich allerdings vehement bremsen. Einige haben offenbar völlig falsche Vorstellungen vom Stellenprofil des Sprechers einer Landesregierung. Die Zeiten des "Laberns", der ausufernden Erklärungen und vielen Geschichten im Kontakt mit Journalisten sind für Z. als Sprecher der Landesregierung definitiv vorbei. Er wird sich zu 100% in eine Hierarchie einordnen müssen, seine Aussagen werden zu 100% fremdbestimmt und in praktisch jeder Nuance abgestimmt sein, sonst geht er binnen Wochen baden. Bei der kleinsten Unschärfe oder gar Unkorrektheit in einer Aussage wird von den Journalisten - beispielsweise der LPK - hart nachgekartet, Selbstdarstellung ist für einen Pressesprecher in so einer Position der Tod. Garnicht reden will ich davon, dass sämtliche Minister die Aussagen der Landesregierung in Person des Pressesprechers penibel verfolgen - Und wehe die Sätze kommen nicht so, wie vorher abgestimmt.
Ob er nach Jahren des (selbst)herrlichen Lebens im Privatfunk diese enorme Selbstdisziplinierung auf die Reihe bekommt??
Hier wurde kurz über Studium oder nicht Studium gesprochen. Ein Studium in Richtung Journalistik, Jura oder BWL wäre als Pressesprecher der Landesregierung sehr sehr hilfreich. Herr Z. muss sich auf jedenfall die grundlegenden Zusammenhänge des Allgemeinen Verwaltungsrechts bzw. des Öffentlichen Rechts zueigen machen - das geht aber auch ohne Studium. Es ist aber nun mal so, dass die Journalisten der Landespolitik - und ich beziehe mich da nicht nur auf die Vertreter der regionalen Zeitungen - quasi zu 100% mit einschlägigen Universitätsabschlüssen aufwarten und die politischen Zusammenhänge und Hintergründe meist seit Jahren kennen, also richtige Profis sind. Die wissen noch wie Recherche funktioniert und haben Quellen, da kommt Herr Z. im Traum nicht drauf. Das ist nicht im geringsten mit dem "Journalimus" zu vergleichen, den Herr Z. aus dem Privatfunk bzw. seinen kurzzeitigen Einsätzen als ÖR Reporter kennt.
Das soll jetzt aber bitte nicht im überheblichen Sinne missverstanden werden!!!
Warten wir es einfach mal, ob Herr Z. nun wirklich da angekommen ist, wo er nach Annahme wohlmeinender Zeitgenossen hingehört - ich habe meine Zweifel!
Aber trotzdem sage ich nochmal: Viel Erfolg im neuen Job!!!
Gruß in die Szene