Fair ist der falsche Ausdruck. Man könnte auch sagen "passiv". Man "muss" nichts arbeiten heißt ja gleichzeitig auch, man "darf" nichts arbeiten, sondern steht immer nur daneben.
Und? Was ist schlimm daran? Ein "Berater" macht eigentlich auch nix anderes - wird aber eindeutig besser bezahlt.
In Vorbereitung auf ein Praktikum ist es mitunter sicher nicht die schlechteste Idee, den zukünftigen Praktikanten zunächst den Arbeitsalltag so zu zeigen wie er wirklich ist, ohne daß sie gleich irgendwelchen "Schaden" anrichten oder den "Workflow" beeinträchtigen können.
<Augenzwinkern>
Apropos "den "Workflow" beeinträchtigen": Soziale "Skills" - hier Teamgeist - sind nicht immer vorteilhaft. Beispielsweise war ich mir während einer Sendung (!) nicht zu schade, für die gesamte Mannschaft neuen Kaffee zu kochen. Sowas kommt immer gut an. Im Normalfall.
Das war so eine Kaffemaschine mit einer Iso-Kanne und so einem "Spender" - kennt ihr. Das Ding fasste gut und gern zwei Liter, wenn nicht sogar mehr....
Nach gut 10 Minuten hörte ich Tumult aus der Redaktion. Ich hatte vergessen die Kanne wieder in die Maschine zu stellen. Der frisch gebrühte Kaffee weichte den Teppich im Eingangsbereich ein. Tolle Show - Super Nummer!
</Augenzwinkern>
Manche möchten ja gerne ins kalte Wasser springen und richtig was tun, auch wenn es "unfair" ist.
Ich habe nichts dagegen. Aber während bei der "Zeitung" im Notfall ein Notizblock und ein Bleistift reicht, muß man beim Radio natürlich auch mit der notwendigen Aufnahmetechnik einigermaßen vertraut sein. Eine kurze technische Einweisung (die Bedienungsanleitung eines Reportergerätes könnte ein Praktikant sicherlich auch selber lesen) und ein anschließendes "Mach einfach mal! Da ist die Tür... Um 16 Uhr bist du wieder da." ist m.E. nicht der richtige Weg.. Das ist - zumindest etwas - mutig., wenn man einen Praktikanten um 10 Uhr in die Spur schickt und dann um spätestens um 16 Uhr "O-Töne" im Studio braucht, damit ein "geplanter" Beitrag um 18 Uhr über den Sender gehen kann. Das ist dann echt "ein Sprung ins kaltes Wasser".
Natürlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - und auch Meister fallen vom Himmel, "verpatzen" eine Aufnahme . Keine Frage. Gescheiter wäre es also, wenn man einem erfahrenen Reporter (nennen wir ihn einfach "Harry Hirsch") einen Praktikanten "mitgibt". Harry Hirsch wird sich darüber sicherlich sehr "freuen", aber unser Prakti lernt wenigstens etwas - direkt "an der Front"... (Darf man "an der Front" überhaupt schreiben?)
Hinweis: Schaut mal, wie oft die Worte Wind, Popschutz etc. hier im Forum in diesem Zusammenhang auftauchen...
Ich muß ehrlich sagen, daß auch ich heute wirklich gern mal bei einem Radiosender hospitieren würde: Einen Tag lang ganz still den Profis über die Schulter schauen. Einfach nur um zu sehen, "wie es heute läuft". Möglicherweise würde ich dadurch bei manchen Radiothemen zu neuen An-/Einsichten und Meinungen gelangen. Aber mich würde als "Zwerg#8" ja nichtmal der Pförtner am Eingang durchlassen. Ich müßte mir erst über das Arbeitsamt oder den BND eine neue "Legende" stricken lassen...
Grüßle