Programmreform beim Deutschlandradio (DLF & DKultur) 2012?

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@Berry
Für DKultur würde ich das so nicht stehen lassen. Dort gibt es durchaus Musikperlen und vor allem oft mutige Angebote aus der großen weiten Welt, die ich sonst in keinem anderen deutschsprachigen Programm vorgesetzt bekomme.
Ja, aber die sind in den 3 Stunden Radiofeuilleton versteckt.
 
Was lief denn eig. zwischen 4-05 Uhr? Aktuelle Beiträge, die genauso in "Informationen am Morgen" eine Stunde später kommen, oder Wiederholungen von Beiträgen verschiedenster Sendungen vom Vortag? Mit Musik zwischendurch?
 
@Maschi: Du hörst nicht so oft DKultur, oder? Die Musikauswahl im Tagesprogramm ist enorm weit gefächert und die Präsentation zeugt von hohem Sachverstand, das macht sonst kein anderes mir bekanntes deutsches Programm. Abends gibt's (außer montags) ein klassisches Konzert, das stimmt, aber tagsüber und nachts kann ich keine Fokussierung auf Klassik entdecken.
 
Solange das Radiofeuilleton gut gemacht ist, habe ich damit kein Problem.
Und genau das ist die Frage, ob es gut gemacht ist. Ich denke da zum Vergleich an das Nordwestradio, welches seinen Hörern neben Wortsendungen anspruchsvolle Musiksendungen anbietet, wie die Musikzeit, die Musikwelt oder die "Globale Dorfmusik". Ein anspruchsvolles Programm kann auch viel Zeit für Musiksendungen, auch im Tagesprogramm, anbieten.
 
Die Analyse von Anna Lühse zu den letzten beiden Nächten auf DLF: gut gemacht, informativ für Nachtarbeiter (die tagsüber schlafen oder was anderes zu tun haben) und ein sehr angenehmer Moderator. Einzig nicht gefiel mir dieser seltsame Wiener Liedermacher vorgestern. War für meinen Geschmack nun sehr "fadisierend". Aber ansonsten gut gemacht. So macht Radiohören des nachts wieder Freude! Da ist es egal, ob es nun Wiederholungen sind.
 
@Maschi: Du hörst nicht so oft DKultur, oder? Die Musikauswahl im Tagesprogramm ist enorm weit gefächert und die Präsentation zeugt von hohem Sachverstand, das macht sonst kein anderes mir bekanntes deutsches Programm. Abends gibt's (außer montags) ein klassisches Konzert, das stimmt, aber tagsüber und nachts kann ich keine Fokussierung auf Klassik entdecken.
Oh doch, ganz im Gegenteil, daher hätte ich vielleicht meine Kritik genauer auf den DLF beziehen sollen. Dort findet nicht-klassische Musik gerade mal noch zwischen 14.30 und 16.00 Uhr (und in der Nacht auf Samstag) statt, das ist wenig. Das Radiofeuilleton ist schon ganz gut gemacht, allerdings stört das recht enge Korsett dann und wann schon. Kürzlich beim Radiotag wurde es ja durchbrochen und das hat dem Ganzen nicht geschadet.
 
Beim Radiofeuilleton interessieren mich die Musikbeiträge und in der Regel nicht die langen Wortbeiträge, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Warum soll ich mir ein Thema 15 Minuten lang anhören, welches mich nicht interessiert? Meiner Meinung nach funktionieren Magazinsendungen nur mit kurzen Wortbeiträgen, nicht mit langen. Deshalb bin ich in diesem Fall für die Trennung von Wort- und Musikprogramm und halte das dreistündige Radiofeuilleton in dieser Form für nicht sinnvoll.
 
Warum soll ich mir ein Thema 15 Minuten lang anhören, welches mich nicht interessiert?

Weil es eventuell gelingt, dein Interesse zu wecken?

Ich halte das RF für nahezu perfektes Radio. Ich höre mir auch gerne mal ein 15minütiges Gespräch über ein Thema an, von dem ich vorher noch nie etwas hörte. Ist doch toll, wenn man mal der Horizont erweitert wird.
 
Weil es eventuell gelingt, dein Interesse zu wecken?
Und wenn nicht? Wenn ich mich für alle Themen interessieren würde, dann wäre ich ein Genie und davon gibt es nur wenige auf der Welt.
Ich halte das RF für nahezu perfektes Radio.
Unter "perfekt" verstehe ich aber etwas anderes, mit Sicherheit nicht diese Sendung. Die Sendung ist einfach zu überladen. Wenn man diese Sendung 3 Stunden lang gehört hat, dann hat man anschließend mehr als die Hälfte davon vergessen. Weniger ist manchmal mehr.
 
Wenn ich mich für alle Themen interessieren würde, dann wäre ich ein Genie und davon gibt es nur wenige auf der Welt.

Es ist ja nun nicht so, dass im RF fortwährend Vorlesungen über Quantenmechanik, finnische Grammatik und Stochastik übertragen werden. Die Themen bewegen sich meist im gesellschaftlich-politisch-kulturellen Bereich. Ich halte mich für vielseitig interessiert, lese, höre, sehe gerne von allem Möglichen. Wenn ich genug Zeit hätte, hätte ich auch kein Problem damit, täglich zwei, drei Tageszeitungen von vorne bis hinten durchzulesen. Für ein Genie halte ich mich aber nicht. Das ist dann doch was anderes.

Natürlich gibt's auch mal einen Beitrag, der mich nicht interessiert, aber da kann ich ja immer noch staubsaugen, spazierengehen oder telefonieren. Und natürlich habe ich auch Beiträge nach der Sendung wieder vergessen. Wo ist das Problem? Willst du dir alles dauerhaft merken, was aus deinem Radio schallt? Hältst du deine Tageszeitung auch für überladen, weil du dir nicht alles merkst, was drin steht?
 
Berry schrieb:
Warum soll ich mir ein Thema 15 Minuten lang anhören, welches mich nicht interessiert?
Manche Leute wissen bereits, bevor sie in den Kuchen gebissen haben, ob er ihnen schmeckt oder nicht.
Andere sind bereit, wenigstens mal ein Stück davon zu essen und dann erst ihr Urteil zu fällen.
Berry schrieb:
Wenn ich mich für alle Themen interessieren würde, dann wäre ich ein Genie
Da überschätzt Du die Genies. Man kann sich für vieles oder gar alles interessieren, ohne dass man deswegen gleich ein Genie sein muss. Ein Genie wäre man dann, wenn man alles, wofür man sich interessiert, gleich beherrscht, versteht und bis ins kleinste Detail wissensmäßig erfasst. Ich interessiere mich aber auch für viele Dinge, von denen ich nichts oder nur wenig verstehe. Ich finde sie nur interessant.
Ich finde auch Menschen interessant, die kategorische Meinungen haben und links und rechts von ihren Leitplanken absolut nichts gelten lassen. Aber ich verstehe sie nicht.
 
Ja, aber Musik hat leider bei den Programmverantwortlichen vom DLF und DKultur keine Priorität.

Beim Deutschlandradio Kultur gibt es viel Musik, nur nicht alles das, was es im Deutschlandfunk gab bzw. noch gibt. Was mich sehr ärgert: Es scheint wohl völlig unmöglich zu sein, eine Sendung vom Deutschlandfunk in das Deutschlandradio Kultur zu verlagern (lieber stellt man sie ein). Meinetwegen wird sie halt weiterhin in Köln produziert, aber das scheint völlig unmöglich zu sein. Da scheint noch eine Art "Mauer" zwischen den beiden Funkhäusern zu stehen...
 
Was mich sehr ärgert: Es scheint wohl völlig unmöglich zu sein, eine Sendung vom Deutschlandfunk in das Deutschlandradio Kultur zu verlagern (lieber stellt man sie ein). Meinetwegen wird sie halt weiterhin in Köln produziert, aber das scheint völlig unmöglich zu sein. Da scheint noch eine Art "Mauer" zwischen den beiden Funkhäusern zu stehen...
Es scheint auch vom Intendanten nicht gewollt zu sein. Bei der Sendung Fazit geht es, aber bei Musiksendungen nicht.
 
Mich würde gerne mal interessieren, was bei Dradio Kultur live und was aufgezeichnet ist. Ortszeit und 2254 sind sicherlich live. Aber der Rest? Selbst die Nachrichten kommen aus der Konserve. Das merkte man Anfang der Woche, als der Sendecomputer nachts streikte und plötzlich Sendelöcher in den Nachrichten waren.
 
Wie bitte?! DKULTUR hat nachts keine live-Nachrichten? Ich dachte immer, die übernehmen die (hoffentlich) live gesprochenen DLF-Nachrichten.
 
Es scheint auch vom Intendanten nicht gewollt zu sein. Bei der Sendung Fazit geht es, aber bei Musiksendungen nicht.
Damit macht man sich aber selbst unglaubwürdig, Stichwort "Reißverschlußprogrammierung"
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/radionacht/2047763/ schrieb:
Sendet Deutschlandfunk Musik, wird Deutschlandradio Kultur zur selben Zeit Wort senden und umgekehrt. Hörerinnen und Hörer müssen auch innerhalb unserer eigenen Programme die Möglichkeit der Wahl haben, also bieten wir klare Alternativen.
Dann wäre "2254" aber nun wirklich fällig.
 
Oh doch, ganz im Gegenteil, daher hätte ich vielleicht meine Kritik genauer auf den DLF beziehen sollen. Dort findet nicht-klassische Musik gerade mal noch zwischen 14.30 und 16.00 Uhr (und in der Nacht auf Samstag) statt, das ist wenig.
Ganz so ist es nicht. Nichtklassische Musiksendungen im DLF gibt es auch dienstags, donnerstags und freitags um 21 Uhr sowie samstags um 10 und sonntags um 15 Uhr. Und die Musikstücke in den Magazinsendungen sind auch ganz überwiegend nichtklassisch.

Natürlich hätte ich mich gefreut, hätte der DLF seine Musiksendungen zu DKultur verschoben, statt sie teilweise einzustellen, zu kürzen oder von einem unmöglichen auf einen anderen unmöglichen Sendeplatz zu verschieben. Aber eine übermäßige Klassikaffinität mag ich dem DLF nicht unterstellen.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/radionacht/2047763/ schrieb:
Sendet Deutschlandfunk Musik, wird Deutschlandradio Kultur zur selben Zeit Wort senden und umgekehrt. Hörerinnen und Hörer müssen auch innerhalb unserer eigenen Programme die Möglichkeit der Wahl haben, also bieten wir klare Alternativen.[/SIZE]
Dann wäre "2254" aber nun wirklich fällig.
Nach dem alten Schema lief in der 1-Uhr-Stunde im DLF Musik, auf DKultur Wort. Nach dem neuen Schema läuft in beiden Programmen Wort. Warum man nicht einfach beide Sendungen getauscht hat, ist eines der großen Geheimnisse dieser Programmreform.
 
dann frage ich mich, wieso die Nachrichten, genau so wie die vorproduzierten Elemente, Musik in der darauffolgenden 2254 offensichtlich die gleichen Aussetzer hatten. Für mich sah es so aus, als käme alles aus dem gleichen Rechner.
 
Liebe Anna Lühse,
auch ich muß dich bezüglich deiner Spekulationen leider enttäuschen... Deutschlandradio sendet sehr viel live, auch die Nachrichten. Der Ausfall letztens kam durch massive Probleme im Netzwerk zustande, über das auch die Sendeabwicklung läuft.
 
Der Ausfall letztens kam durch massive Probleme im Netzwerk zustande, über das auch die Sendeabwicklung läuft.

Mal davon abgesehen, dass es neben Computern und Servern auch noch Audioleitungen und zugehörige Komponenten gibt, die ebenfalls mal ausfallen oder gestört sein können. Gerade wenn das gesamte Programm, so wie du geschrieben hast, gestört ist, ist das auch sehr wahrscheinlich.
 
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