AW: R.SA mit Böttcher und Fischer - hörenswert!?
Aber eigentlich geht es ja um was anderes !
Und da doch auch - neben der aktuellen MA PR - um die von einigen recht löblich erwähnte Rotation.
Ein Programm musikalisch gezielt vom Brei ringsum abzusetzen, ist in jedem Fall löblich, weil mutig. Andererseits ist es in Sachsen nicht schwer, etwas anderes zu fahren, da PSR/SLP/HRRTL-Einheitsgedöns mehr als allgegenwärtig sowie überflüssig ist und sich bezüglich Nervfaktor gegenüber NRJ und JUMP auch nicht ein Stück abhebt, so dass jedes Abweichen davon schon extrem auffallen MUSS.
Bleiben also nur die teils dubiosen Kultur- und Infoprogramme, die zur Unterhaltung nur sehr bedingt heranzuziehen sind sowie der Pflegeheimfunk des 1. Programms des MDR - reden wir nicht drüber.
Mittendrin R.SA, deren Programm nicht nur musikalisch anders klingt, sondern der auch akustisch zumindest etwas entspannter zu hören ist. Inwiefern die Rotation eng oder nicht ist, kann ich nicht beurteilen, dazu kann ich dem Programm nicht dauerhaft genug folgen. Wenn ich aber mal Gast auf diesen Frequenzen bin, begegnet mir in aller Regel lediglich automatisch gefahrenes Programm mit lieblos drein geschossenen Moderationen und Service-Meldungen. Seelenloser Dudelfunk - das tut einfach nur weh und ist jammerschade, denn ich bin überzeugt, das Potenzial des Konzeptes R.SA ist ein deutlich höheres. Man gewinnt aber nicht mehr Hörer, wenn diese sich nie für voll genommen fühlen können, weil nur steriles Geleier aus den Lautsprechern fällt. Das ist das Hauptübel.
Da würde mich schon mal interessieren, welche Kriterien die/der Einzelne für eine abwechslungsreiche Musikauswahl heranzieht.
Da wirst du nie alle unter einen Hut bringen. Die Erfahrungen zeigen, dass immer neue A-Ha-Effekte Hörer durchaus in helle Begeisterung versetzen können. Das hieße aber, Kontraste ins Programm zu bringen, Originale statt nur erfolgreicher Cover spielen (gerade im Oldiebereich interessant) und sich nicht nur an Stilen oder gar Texten festhalten.
Andererseits gibt es immer wieder Hörer, die schon von einem einzigen Titel, den sie noch nie in ihrem Leben gehört haben, derart angenervt sind, dass sie kurzerhand den Sender wechseln und sich lieber das Chartgedöns o.a. Programme reinziehen. Die locken dann auch noch zusätzlich mit hypergeilen Gewinnspielen und, schwupp, hast du wieder einen verloren. Also heißt es: Die Musikauswahl gemäß Bekanntheitsgrad der einzelnen Titel glattschleifen, um ja jeden Abschaltimpuls zu vermeiden. Heraus kommt dabei wieder Chartgedöns, wenn auch im Fall von R.SA das der Charts von gestern und vorgestern.
Am Radio alleine liegt es also nicht, es sei denn, man entscheidet sich als Sender bewusst dafür, ganz gezielt links und rechts von Normschrott die Archive zu lüften und sich entsprechend abzuheben. In Oranienburg hat man das auch geschafft und das ohne gleich direkt auf die Nase zu fallen. Vlt. sollte man sich das mal abschauen, statt ohne eigenen Stil stur weiter Beraterfunk zu machen, wie er in DL allgegenwärtig ist.