Ja, der Aufzug war der Hammer! Ich kann bis heute nicht verstehen, wie man so ein geiles Objekt, aufgeben konnte! Die Mühlenstr. 25 in Gevelsberg war ein richtig geiles Funkhaus! Und jeder mochte den Lastenaufzug!!!
Das Funkhaus war Kult! Wirklich schade drum, dass sie nicht mehr dort in dem Gebäude sind. Das schöne Wheatstone-Pult im Sendestudio war schon ein echter Hingucker mit freier Aussicht aus dem "Tower". Dann der legendäre EV-"Elefantenp....." als Mikro. Man das war Technik... Aber auch das Team der ersten Stunden / Jahre war absolute Sahne. Da passte wirklich alle.
Wer ist eigentlich jetzt in der Etage? Bestimmt kein Radio mehr. Davor meine ich war ein Klempner-Betrieb und im Gebäude auch noch eine Spedition oder so.
Tja - Aber so wie es heute ist so ist es wahrscheinlich alles billiger im Unterhalt. Das fängt schon bei der Technik an. Mit der Zusammenlegung von 2 Sendern in einem Gebäude spart man zudem die Infrastruktur und ggf. auch die Leitungskosten zur Media Brotkasten-Firma. Denn heute geht das ja alles in digitaler Multiplex-Technik. Da braucht es dann ggf. nur noch eine Leitung für 2 Programme.
Damals mussten noch 2 analoge Telefonleitungen (Stereo) zum Steuersender für 1 Programm angemietet werden. Auch zu den Außenübertragungen mussten zu den "Gründungszeiten" stets Leitungen bei der Telekom (die betrieb damals auch noch die Sendeanlagen) angemeldet werden. Die gab es ja zu jenen tollen Gündungs-Zeiten ja richtig oft. Da wurde live vom Ü-Wagen gesendet. Das hat nicht nur den Moderatoren und DJ's viel Spaß bereitet, sondern kam genau so gut beim Zuhörer an. Das war wirklich RADIO. Und zwar "von hier". Heute geht so was über Musiktaxi und lässt sich von überall via ISDN problemlos realisieren oder man streamt gleicht übers Internet. Von der technischen Kostenseite sind die AÜ's (wenn man einen Technik-Freak ranlässt
) heute echt günstiger zu realisieren. Nur das wird alles nicht wiederkommen, weil es ja nicht in jenes Funk-Konzept passt. Auch die vielen losen "DJ-Sendungen", die eigene Musik beinhalteten, wie das berühmte Rendezvous - sind passe. Denn die Musik und das Programm wird an ganz anderer Stelle geplant und dann via Fernsteuerung ins Funkhaus gebeamt. Und da ist es ja dann egal, ob das Studio in Gevelsberg oder Hagen ist. Das hat dann mit dem damaligen Lokalfunk (ausser den ferngesteuerten Programmansagen die jetzt trocken gesprochen in jeder Station auf der Festplatte liegen und einfach ins Programm geblendet werden, ein paar Lokalnachrichten und Moderationen) leider nicht mehr viel gemein. Doch Otto Normal merkt wahrscheinlich nicht mals mehr akkustisch, dass er vielfach an der Nase herumgeführt wird. Früher war das noch anders. Da gab es immer einen "Klack" im Lautsprecher, der für Aufmerksamkeit sorgte. Damals drehten sich nämlich noch die 3 Endlos-Bandmaschinen, die an der Fernwirk-Morseleitung hingen. Da hörte man immer noch teilweise ein sattes klack im Programm (kam immer darauf an, wie gut der "Blender" eingestellt war und das Steuersignal kam) wenn mal wieder ein Jingle aus der Ferne ausgelöst wurde. Die Übertragung vom Muttersender wurde dann für 12 Sekunden (oder länger - bis die Cart die Stop-ID hatte
) unterbrochen für ein individuelles - JA INDIVIDUELLE produziertes !!! - Jingle von der Endlosschleife der Cartridge. Da klang fast jede Station anders. Am markantesten ist da noch das Piano von Radio MK in meinem Kopf. Da wurde zu Beginn von jeder Ansage erst mal mit einem Finger über die komplette Klaviatur gezogen und dann sang ein Chor "Radio EMKAAAH". Damit das alles auch stets recht frisch klang, mussten die Tonköpfe saubergehalten werden und immer wieder auch neue Catridges mit Terz-Impulsen als Trenner von den Mutterbändern aufgenommen werden... Tja zu jener Zeit hat Radio auch technisch noch viel Freuede gemacht. Was ist es denn heute? Nur noch mit der Maus auf OK klicken und den nächsten Track im Digas oder Zenon aktivieren. Und - nach Möglichkeite - bitte nix mehr live. Selbst Telefongespräche werden doch heute per off-air-edit aufgezeichnet, damit alles möglichst "nett" klingt. Ecken und Kanten sind eben unerwünscht. Nur die sorgten damals für Zuhörer. Was ist denn dabei, wenn man einen Wunsch nicht erfüllen kann, oder sich der Moderator mal mit dem Hörer am Telefon "festplappert"? Ich möchte nicht wissen, wie viele Fans z.B. der Lutz hatte, die nur wegen ihm am Sonntag das Radio einschalteten.