@Gegenstromanlage
Danke für die Charts, wobei das letzte Chart noch einige Erklärungen braucht.
Ich denke, bei NRJ ist der Treiber Sport1. Eigentlich eine Binse, dann Menschen wollen Inhalte und nicht Übertragungswege. Aber, jetzt kommt das große aber, ein WHK von 560.000 Hörer national ist natürlich absolut nicht tragfähig für Vermarktung insbesondere im Verhältnis zu den Distributionskosten. Genau hier liegt das Problem, die Anlaufzeit bis ein Sender in die Nähe eines ROI kommt ist einfach zu lang. Wenn ein Investor in eine Start Up investiert, hat er Perspektiven von 2 - 5 Jahren mit Exits, die locker das 5 - 15fache der Investitionssumme sind. Das bekommt eine DAB+ Station definitiv nicht hin. Im Gegensatz zum Web ist Radio dann auch noch unsexy.
Der nächste Punkt ist, er gibt nur regionale Radioanbieter, die kaum nationale Ambitionen haben bzw. in nationalen Dimensionen denken können. Daran ist auch Kiss gescheitert, bundesweite Hörer wollen kein Berliner Jugendprogramm. Nur, zu den hohen Distributionskosten dann noch die Aufwendungen für ein eigenständiges Programm, ohne entsprechende Werbeeinnahmen? Das funktioniert einfach nicht, weil es ist schlichtweg kaum zu finanzieren.
Die schlaflosen Nächte der "Kollegen"? Da habe ich kein Mitleid. Mein Eindruck 90% der GFs und des Managements sind nur damit beschäftigt ihren Job zu erhalten und bloß nichts zu riskieren (bin bald in Rente!). Strategien, die über strikte Kostendisziplin hinausgehen gibt es nicht. Von Verwaltern, die abgestandene Erfolgskonzepte bis zum abwinken variieren, können keine Innovationen ausgehen. Kurzfristig funktioniert eine solche Strategie, aber mittelfristig wird es schwierig. Wie von mir oft geschrieben, eine Medienkrise und das Radiogebäude, wie wir es kennen, kracht zusammen. Viele Sender bestehen nur noch aus Fassaden. Das geht dann alles ruckzuck, Zeithorizont zwei Jahre.