Es sei zusehends erkennbar, dass das Lokalfunknetz im Land zwischen Ahr und Weser immer weiter auseinander drifte. Zu kleinen Fragen wie Gewinnspielen bis hin zu großen wie die einheitliche Verteilung der Lokal- und Rahmenprogramm-Sendezeiten sei keine Einigung mehr zu erzielen, so Brinkmann, und Fortentwicklungen im System nicht durchzusetzen. Interessen von Veranstaltergemeinschaften, Betriebsgesellschaften und Radio NRW-Gesellschafter seien kaum mehr miteinander abzugleichen. So machten etwa die ostwestfälischen Stationen im grossen Stil ihr eigenes Ding – mit der Begründung, sie hätten die besseren Quoten.
Beim Thema DAB+ sei die Einstellung des Netzes überhaupt nicht erkennbar, sagt der Ex-Chef des Rahmenprogrammanbieters. Der Trend zu DAB+ sei unumkehrbar – allein schon deshalb, weil die ARD die neue Ausstrahlungsnorm mit Macht fortentwickele. Da müsse man sagen, ob man weiter auf die Bremse treten oder mitmachen wolle.
Der gesamte NRW-Lokalfunk sei auf dem Stand von vor 10 Jahren, beklagt Brinkmann weiter. Er sieht das Problem, dass gerade in den lokalen Gremien zu viele alte Männer das Sagen haben. Er nennt das Beispiel des Kölner Stadtradios, wo immer noch die gleichen Personen im Vorstand der Veranstaltergemeinschadt säßen wie vor 25 Jahren.