Radio nur noch Nebenbeimedium für Dumme?

Aber würdest da dafür auch Millionen Euros in die Hand nehmen auf mehrere Jahre, bevor du auch nur einen Cent verdient hast?
Es muss nur jemand, der daran glaubt und genügend Kleingeld hat oder besorgen kann, in einen solchen Sender investieren.
Ein bundesweiter Jazzsender hätte wohl eine gewisse Reichweite. Zumindest größer wie solche Spielwiesen wie Aida oder dieses Farbendingens Brillux.
 
Aber würdest da dafür auch Millionen Euros in die Hand nehmen auf mehrere Jahre, bevor du auch nur einen Cent verdient hast?
Man kann mit ALLEM Geld verdienen, wenn man das denn auch richtig will. Die Art was man macht ist nicht so wichtig, sondern wie man es verkauft. Wenns da scheitert dann muss man sich nicht wundern, wenn man nicht weit kommt.
Das haben wir bei so vielen Formaten schon gesehen, die würden alle noch existieren, wenn die Macher*innen die feine Wissenschaft des Marketings einfach nur richtig beherrscht hätten. Das Konzept allein reicht halt nicht aus, da muss mehr erfolgen und vor allem ein feines Händchen für Vermarktung, und wie man diese richtig macht, vorhanden sein.
 
Ein bundesweiter Jazzsender hätte wohl eine gewisse Reichweite. Zumindest größer wie solche Spielwiesen wie Aida oder dieses Farbendingens Brillux.
Hinter Aida und Brillux stecken halt dicke Konzerne, die so einen DAB-Kanal aus der Portokasse zahlen können. Im Grunde genommen müsste so ein Konzern den Mumm haben, sich eines solchen Formates wie Jazz anzunehmen. Aber anstattdessen dudeln die auch nur das, wie alle anderen. Weil am Ende vermutlich die Entscheider meinen, über ein Mainstream-Format dann doch mehr zu verdienen als mit einem Nischenformat (wenn denn Jazz überhaupt eine Nische ist??) und am Ende des Tages zählt nur die Kohle.

In Frankreich läuft das anders, da setzt man mehr auf Vielfalt, und es entstehen Programme wie „CLAZZ Radio“, der quersubventioniert von einem großen Hitdudler desselben Konzerns, für Bereicherung auf DAB+ sorgt. Mit einem Mix aus Jazz und klassischer Musik, und das werbefrei.
 
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Bei Befragungen können sich die meisten Leute nicht an Details erinnern. Darf alles, was der Hörer nicht präzisiert vom Befragenden/Auswertenden nach Belieben ergänzt werden oder verzichtet man in solchen Fällen auf eine Verwendung der Angaben? Ich habe da meine Zweifel.
 
Wie wenig aufgeschlossen selbst das Publikum mit einer besonders hohen Affinität für Ausgefallenes tatsächlich ist, kann man ja perfekt hier in den Radioforen sehen: Vor Jahren gab es in der Rubrik "Internetradio" mal die Möglichkeit für neue Sender, sich vorzustellen. Da gab es nur Gemecker und Gemotze, so dass das entsprechende Unterforum schnell wieder gelöscht wurde.
Auch wenn ich nur diesen Ausschnitt zitiere, empfehle ich, den gesamten Beitrag von @UKW 100 zu lesen.

Leichter Widerspruch: Du hast es etwas simplifiziert dargestellt. Viele Webradiobetreiber sahen diesen Bereich als billige Werbeplattform und nutzten ihn zur Moderatorensuche, ohne auf eventuelles Feedback einzugehen. Kritik kam meist am Design ("Augenkrebs"), mangelnder Rechtschreibung, zu viele Grafiken ("überfrachtet"), einem mangelhaften Impressum - und bis dahin hatten die wenigsten Akteure im Forum die Stationen überhaupt eingeschaltet. Der Streit, der sich dann meist etzündete, war mehrheitlich darauf zurückzuführen, dass die Betreiber vollkommen unerwartet nicht Lob, sondern Gegenwind für ihr Projekt bekamen und damit nicht gerechnet hatten. Da wurde es leider sehr schnell unsachlich und die Kritiker wurden von den Webradiobetreibern beschimpft, anstatt auch mal einen Rat von erfahrenen Usern anzunehmen.

Ich selber sehe einen Großteil der Szene heute leider immer noch so, und das liegt wahrlich nicht an den radioforen. Man war (und ist immer noch) einfach beratungsresistent und so ein Verhalten ist in so ziemlich jedem Forenbereich der radioforen nicht besonders gern gesehen.

Ausgefallenes, wie du es hier beschreibst, gab es da nun wirklich kaum, sondern vielmehr Massenware - egal, ob da nun gut&günstig, ja!, jeden Tag oder eine andere Hausmarke drauf klebte: Es war immer der gleiche Mist.
Aber das nur am Rande, bis hierhin war's [OT].

Vielmehr hast du mich getriggert, an anderer Stelle einen Rant über die Hörer so mancher Webradingens™ vom Stapel zu lassen, denn die scheinen mitunter ja wirklich komplett schmerzbefreit zu sein. Muss ich mal dran schreiben.
Es ist kaum zu glauben, welchen akustischen Schrott sich die Leute freiwillig antun. Aber das ginge in diesem Faden doch etwas zu weit.

Davon abgesehen ist "nebenbei Hören" nichts schlimmes und hat auch wahrlich nichts mit Intelligenz zu tun. Im Gegensatz zum Fernsehen (Morgen- oder Mittagsmagazine, Boulevard etc.), das meine optische Aufmerksamkeit erfordert, liefert mir Radio in nahezu jeder Lebenssituation die gewünschte Information und/oder Unterhaltung, ohne mich großartig zu belasten oder gar zu überfordern.
Dass ich die Wahl zwischen "anspruchsvoll" und "meine meistgehörten Klassiker" habe, ist doch in etwa zu vergleichen mit dem Discobesuch: Großraum-Disse oder Techno-Tempel? Schaumparty oder Tanztee?

Radio kann mich prima durch den Tag begleiten und erfordert eben nicht immer meine volle Aufmerksamkeit.
Im übrigen empfinde ich die Reportage eines Fußballspiels im Radio spannender als im Fernsehen: Mach' dir mal den Spaß und nimm' dir vom Fernsehen nur den Ton, aber nicht das Bild.

Dafür kann man mich kritisieren: Und warum wird dann die Tagesschau im Radio übertragen? Zugegeben, ich bin kein Fan davon, aber hier ist, Bilder hin oder her, die Informations- und Wortdichte wiederum so hoch, dass man auch ohne Bilder informiert bleiben kann; es wird nicht primär und effekthascherisch auf die Suggestionskraft der Bilder gesetzt.
 
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