AW: Radiometer (Radio-Watch)
Ich kenne das System nur in der Schweiz. In den USA wird von arbitron an einem ähnlichen System gearbeitet, dass ein ausgestahltes Funksignal (nicht hörbar) registriert. Dort sieht das System wie ein alter Pager aus und wird Nachts über das Telefon angezapft, damit die Daten abgerufen werden.
Damit sind wir auch gleich bei einem Nachteil von Radiowatch: Es ist nicht aktuell, da es nur eine beschränkte Zahl von Uhren gibt und die in der Grundgesamtheit umlágig getauscht werden, so dass es keine validen Zahlen für einzelne Tage gibt und der Vorteil eines tagesaktuellen Meßsystems verschenkt wird.
Außerdem ist eine Uhr ein Modeartikel und ich weiß nicht, wer sich eine relativ dickes Meßuhr über Wochen anzieht, um bei einer Radiomessung mitzumachen.
Radiowatch mißt das, was in der Umgebung des Hörers hörbar ist. Es mißt damit aber nicht, ob der Hörer das Hörbare auch wirklich wahrnimmt. (Beispiel im Fitnesscenter: Im Hintergrund läuft das Radioprogramm, die Uhr mißt es, aber der Träger unterhält sich intensiv mit seiner Nachbarin und nimmt das Programm eigentlich garnicht wahr.)
Die MA mißt dagegen dass, was bewußt wahr genommen und erinnert wird.
In der Schweiz wurde durch Radiowatch ein stärkeres Zapping besonders rund um die Nachrichten gemessen. Das kommt der Wahrheit des Radiohörens wahrscheinlich näher als die von der MA gemessene hohe Sendertreue. Aber die technsichen und messysthematischen Fragen sind wohl noch so groß, dass es noch keine Alternative zur MA ist. Ich setze da mehr auf das Arbitron-System.
PS: Zur Frage, wer das in der Schweiz macht: Das ist eine Firma, die wohl vom ehemaligen SRG-Chefstatistiker gegründet wurde. Und, oh Wunder: RAdiowatch mißt höhere Werte für die Programme des SRG.