Die Angelegenheit ist in der Tat grenzwertig.
Wahrhaftigkeit sollte meines Erachtens immer eine hohe Priorität in den Medien (und nicht nur dort) haben.
Auf der anderen Seite kenne ich die finanzielle Situation der Radio Group nicht. Ich kann nicht nachprüfen, ob die Aussagen, die man hier vielfach liest, nämlich dass es denen wirtschaftlich relativ schlecht geht, zutreffen.
Wenn die Gruppe satte Gewinne erwirtschaften würde und dann auch noch die Order aus der Chefetage kommt, eine derartige Falschmeldung zu bringen, um erstere noch weiter zu steigern, wäre das besonders verwerflich.
Sofern es denen aber relativ schlecht geht und sie unbedingt auf weitere Einnahmen angewiesen sind, wäre es dann zwar immer noch verwerflich, aber nicht in dem zuvor genannten Maße, weil der Hintergrund ein anderer ist und bspw. Fragen wie der Erhalt von Arbeitsplätzen tangiert werden.
Wir haben ja bereits festgestellt, dass die Finanzierung von Lokalfunk kein einfaches Unterfangen ist.
Ich möchte nichts relativieren, aber wenn ein Magazin daher kommt und anfängt, die Moralkeule zu schwingen, während gleichzeitig viel wichtigere Verfehlungen in der Medienpolitik komplett unbeachtet bleiben, halte ich das für ebenso bedenklich.
Keine Sorge, ich möchte die Diskussion nicht auf ein anderes, hier bereits totdiskutiertes Thema umlenken, aber hat ZAPP jemals über die Mediensituation in NRW berichtet? Darüber, dass in einem der wichtigsten Ballungsräume Europas noch immer keine Presse-, Meinungs- und Unternehmensfreiheit im Rundfunkbereich vorherrscht? - Nein, man möchte nämlich den Kollegen vom WDR nicht in die Suppe spucken!
Genauso ein Artikel wie dieser hier:
http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cm...html&path=/rhp/welt/wirtschaft&id=91_10313193
Neben dem Inhalt sind ebenso die Fragen: "Wer steckt dahinter?" und "Wer ist der Initiator?" von Bedeutung.
Die Antwort geht unmittelbar aus dem Text hervor: Der Deutsche Journalistenverband (DJV).
Moment mal: Sind das nicht genau die, die mit aller Macht die Errichtung eines weiteren Lokalsenders in Düsseldorf verhindern wollen? - Richtig! Kein Wunder, dass die versuchen, die Radio Group in ein schlechtes Licht zu rücken.
Siehe dazu auch folgenden Artikel auf deren Webseite:
Frequenzen lassen auf sich warten
Bis zur Ausschreibung der UKW-Frequenzen für eine neue landesweite Kette wird es noch einige Zeit dauern. Grund ist nach Angaben des Direktors der Landesanstalt für Medien, Dr. Jürgen Brautmeier, dass der WDR eine Unterversorgung für „Funkhaus Europa“ in Köln fest gestellt hat. Die LfM will nun zusammen mit dem WDR eine Lösung finden, damit „Funkhaus Europa“ ohne die Kölner Frequenz aus der Kette auskommt. Das wird bis zur Sommerpause dauern.
Erst wenn das geklärt sei, könne die Staatskanzlei der LfM die Frequenzen zur Ausschreibung zuweisen, so Brautmeier weiter. Dabei wird es sich nur um die sieben UKW-Frequenzen handeln, die das Deutschlandradio frei gegeben hat. Die bis zu dreizehn von der Bundesnetzagentur neu gefundenen Frequenzen (dabei handelt es sich um Frequenzen, die bislang z.B. für Veranstaltungs-Radios genutzt wurden,) werden vorerst nicht mit ausgeschrieben. Möglicherweise aber diejenigen, die für die Lokalradios in den Kreisen Heinsberg und Olpe vorgesehen waren, außerdem zwei Frequenzen an der Landesgrenze in Ostwestfalen.
Zu den Plänen für ein zweites Lokalradio in Düsseldorf sagte Dr. Brautmeier dem JOURNAL, dass die freien UKW-Frequenzen alle im Paket ausgeschrieben würden. Das sei von der LfM so gewollt und bei der Staatskanzlei so beantragt. „Nach menschlichem Ermessen wird es kein weiteres lokales UKW-Radio für Düsseldorf geben.“ Nur wenn noch Frequenzen übrig seien, nachdem die neue Kette abgedeckt ist, gebe es eine Chance für einen zweiten Anbieter. „Und das sehe ich nicht“, so Brautmeier weiter. Ein zweites Lokalradio sei zwar rechtlich möglich, faktisch aber nicht.
Quelle:
http://www.djv-nrw.de/php/evewa2.php?d=1332163242\&menu=01001&NEWSNR=1584
Schlimm, dass Herr Dr. Brautmeier mit denen offenbar auf einer Linie ist!
RHEINPFALZ.DE schrieb:
Der Deutsche Journalisten Verband (DJV) hat seit Jahren ein Auge auf die Sendergruppe geworfen, die sich im Besitz des Unternehmers Stephan Schwenk befindet. Vor allem die Arbeitszeiten und die Vergütung sind der Journalisten-Gewerkschaft ein Dorn im Auge. Der DJV-Bezirksvorsitzende Pfalz, Ilja Tüchter, spricht von ”sittenwidrigen Anstellungsverträgen”.
Sittenwiedrige Bezahlungen bei der Radio Group anprangern, aber gleichzeitig verhindern, dass weitere Stellen im Radiosektor in Nordrhein-Westfalen geschaffen werden.
Könnte es nicht sogar sein, dass der DJV der Initiator des ZAPP-Beitrags ist?
Das würde einiges Erkläres: Schließlich möchte man keine Konkurrenz durch Unternehmen, an denen man selber nicht beteiligt ist, deshalb rückt man die Radio Group bewusst in ein schlechtes Licht und lässt dazu gerne seine Beziehungen zum NDR spielen.
Auch hier weiß ich nicht, ob dies der Fall ist, für plausibel halte ich es durchaus.
Merkt ihr was? - Es geht kaum noch um eine neutrale Berichterstattung, sondern immer nur darum, die Interessen der eigenen Berufsgruppe zu fördern! Der DJV scheint dazu aufgrund seines Einflusses auf die etablierten Medien besonders gut in der Lage zu sein, denn er hat überall seine Leute sitzen.