AW: Referat zu Thema Radio
Es war besonders nach dem Krieg eine wichtige Informationsquelle. Die Sender so, wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. Ein Beispiel: heute kennt jeder den Hessischen Rundfunk. Damals hieß der noch "Radio Frankfurt" und hatte nur ein Programm. Es ging nach dem Krieg nicht so sehr darum, Musik zu spielen und die Leute zu unterhalten. Was viel wichtiger war, waren Informationen, welche Brücken wieder aufgebaut waren, welche Straßen wieder passierbar waren oder wer alles aus Kriegsgefangenschaft zurückkam und da-und-da auf Angehörige wartete.
Die Metamorphose zum Unterhaltungsmedium kam erst in den 50ern, als es mit Hörspielen und vereinzelten Musiksendungen losging. Das Radio übte auf die Menschen eine große Faszination aus, denn es galt lange Zeit (auch während des Krieges) als das modernste Medium.
Als sich dann in den 60ern nach und nach das Fernsehen durchsetze, änderte sich die Sache dann auch. Aber auch damals gab es schon böse Zungen, die das Radio totredeten. Daß das Schwachsinn war, wissen wir heute.
In den frühen 70ern haben sich dann die "Gastarbeiterprogramme" etabliert, die besonders abends fremdsprachliche Sendungen für die damaligen Gastarbeiter brachten. Aus denen ist vielfach dann die Popwelle hervorgegangen, wie wir sie heute noch kennen. Vorbild für die Popwellen war Ö3 aus Österreich. Das Konzept von Ö3 hat der Bayerische Rundfunk dann übernommen und war nach meinem Wissen der erste Sender, der ein reines Popprogramm brachte. Andere Sender folgten danach.
Obwohl das Radio heute sicherlich einen anderen gesellschaftlichen Stellenwert hat als noch vor 30, 40 oder noch mehr Jahren, gab es auch in den letzten Jahren immer wieder Sendungen, die es zum Kultstatus geschafft haben und die es zum Teil auch heute noch gibt. Es gibt durchaus noch einige Nostalgiker, die sich abends nicht oder nicht oft vor den Fernseher setzen und statt dessen das UKW-Band absuchen und an Sendungen hängen bleiben, die sie dann auch aufmerksam verfolgen. Das "Zuhör"-Radio ist also nicht tot.
Was vielleich auch noch ganz interessant zu erwähnen ist, ist die Werbung. Die hat in den 40ern der heutige hr zum ersten Mal gebracht. Das genaue Datum weiß ich nicht mehr, aber das läßt sich bei Bedarf sicherlich recherchieren.