AW: Rik DeLisle ab Montag, 19.03., bei RSA
Aber wer zum Henker zwingt denn bitte die Radiosender die "minderwertigen" Soundprodukte diverser Plattenlabels zu spielen? Glatter Schuß ins eigene Knie, villkommen bei Jump & Co.
In der Tat eine gute Frage.
Noch schwieriger ist die hier: Haben die Radiohörer über die Jahrzehnte "ihre"
Radios zu Soundschrott gezüchtet oder haben die Radios die Taubheit ihrer
Hörer zu verantworten?
(Was war zuerst: Das Ei oder die Henne?)
Es geht auch so (im Zeitraffer):
Ich kaufe mir eine CD. Zu Hause angekommen heize ich Verstärker und Player
vor, hol' mir eine Flasche Wein an den Hörplatz und werfe die Abspielmimik an.
Statt des gediegnen Sounds einer Clubjazzscheibe bekomme ich jedoch Bass
vom Hackstock um die Ohren, bis mir schlecht wird. Alle 10 Sekunden mache
ich (noch) leiser, weil der Lärm aus den B&Ws schlicht nicht zu ertragen ist.
Nach einer knappen Minute ist die Brechgrenze erreicht und der Tonträger fliegt
in den Rechner. Na da wolln'wer doch mal seh'n:
Ah ja, keine AUSsteuerung, sondern eindeutig ÜBER~, so dass jegliches seichtes
Vorgeplänkel bereits bei -0.5 dB landet - Schallgrenze, mehr gibt es auf der CD nicht.
Außerdem reicht ein Blick auf das Wave im Editor, um zu sehen, was der Laie
da gemischt hat. Exciting durch Limiting? Sehr kreativ, wirklich!
Wie auch immer: Meckermail an die Band und die Plattenfirma (noch vorhanden)...
Ergebnis: Reines Unverständnis! Das schönste aber war das hier:
Im übrigen arbeitet der Produzent von Jazzamor als
Sounddesigner beim Rundfunk und bringt eine jahrelange Erfahrung mit.
Danke! DA hab' ich keine weiteren Fragen.
(Objekt: Album
Jazzamor - Tavel..., Blueflame Records)
Nun, das war eben schwer OT, zurück zu Rik:
Wer mutmaßen möchte, was ihn zu dieser oder jener Aussage bewegt, die durchaus
in völligem Widerspruch zu seinem Aufrtitt bei R.SA steht, der wird wohl die Frage
nach Verdiensten, Verträgen und Budgets stellen müssen. Dies auch dann auf
beiden Seiten - der des Senders und Riks persönlicher.
Ich glaube kaum, das da jeder nach seinen Möglichkeiten arbeitet.
Trotzdem wird es gehört und solange die Hörer weder eine Sendung noch ein
ganzes Radio boykottieren, werden deutschlandweit weiter solche Sachen
passieren wie reine, vom Rechner gefahrene Clockwheel-Shows.