AW: Schröder droht Journalisten
@pallek: Danke, dass Du mir zustimmst. Es ist wirklich eine Unsitte in diesem Forum, dass einst als guter Indikator für ein lebendiges Medium daher kam und sich jetzt zum selbsternannten Totengräber des Radios verklärt. Und erlich gesagt macht mich das stutzig.
Jeder von uns, der in einem Privatradio, vornehmlich natürlich in NRW, arbeitet, ist genauso verlagsgebunden wie die Kollegen von der Tageszeitung. Und ehrlich: Ich habe es aufgegeben, die Lokalzeitung privat zu lesen. Wenn ein Blick hinein, dann nur aus beruflichen Gründen. Es ist nunmal so, solange Du dich nicht auf öffentlich-rechtlichem Terrain bewegst oder bei einem "Großem" der Printszene sind alle gleich - Dudeln und Massenkompatibel sein, wie es nunmal geht. Wer damit nicht umgehen kann muss es lassen. Entweder dort zu arbeiten oder sich damit zu beschäftigen. Kritische Töne sind immer angebracht und produktiv, aber wie hier ein wichtiges Medium teilweise niedergemacht wird, geht mir gehörig gegen den Strich. Nur mal eine Frage: Wer hat hier schoneinmal ein längeres Radio-Feature gemacht? Denn das ist ein ganz komplexes handwerliches Stück Arbeit. Technisch sowie journalistisch. Also warum darf es hier keinen journalistischen Austausch geben? Haben einige Angst, sich nicht als solche klassifizieren zu können, aber jedem erzählen, dass sie welche sind? Also ich habe keine Probleme damit, mit Kollegen zusammenzuarbeiten, die definitiv sagen, sie seien Sprecher und Moderatoren, aber keine Journalisten. Ist das schlimm? Ich denke nicht. Bei der Zeitung sind die Verkaufsangestellten, die Werbetexte für Sonderseiten schreiben, doch auch keine Journalisten, zumindest denkt das keiner von denen über sich.