@Porzz - Danke
@Dampfradio - dann qualme ich mal ein bißchen mit der Friedenspfeife. Ruhe bewahren ist nicht gerade eine meiner größten Stärken . Es las sich so ......und davon gibt es schon soviel in diesem Forum.
@ alle - es scheint mir, als würde schon wieder das Tor zum Jammertal geöffnet. Ich bin in vielen Dingen mit vielen einer Meinung und trotzdem, regt es mich auf.
Wenn die Umstände zu beklagen sind, so kann ich das zwar sehr gut nachempfinden, sehe es teilweise genauso, aber das hilft doch alles nicht weiter. Erfolg wird sicher nur der haben, der versucht, aus dem Material etwas zu machen, was er hat, indem er sich darauf einstellt und das Potential was ihm bleibt, so gut wie möglich ausschöpft. Dafür muss ich aber erstmal bereit sein, meine Möglichkeiten zu erkennen.
Ich glaube, die Einzelheiten, die ich gerne noch erzählen möchte, gehören eher in das Thema "guter Moderator", darum versuch ich an dieser Stelle mal allgemein zu bleiben. Erreichen tut man mich als Hörer doch "nur" über die emotionale Schiene. Es muss also irgendetwas da sein, was ich höre, was mich dann "bindet", was mich veranlaßt mit einem Moderator "den gleichen Raum" zu teilen. Und das wiederum gelingt meines Glaubens nach nur, wenn der Moderator auch eine gewisse emotionale Vorstellung von dem hat, was er da macht.
Noch ein anderer Punkt. Ich kann gut verstehen, dass es Leute in der Branche gibt, die Last Christmas nicht mehr hören können und es kommt mir beinahe so vor, als wenn es dieses Jahr auch weniger gespielt wird. Aber stellt euch doch die Menschen vor, die Radio hören. Wir Hörer sind ja nicht alle Musikexperten, wir haben in der Regel irgendeinen null-acht-fünfzehn Durschnittsgeschmack, daneben dann vielleicht eine Gruppe, die etwas aus dem Rahmen fällt, aber die will dann auch keiner hören. Auch und gerade bei Musik läuft doch ganz viel über die Stimmung, die ausgelöst wird. Ich persönlich genieße jedes Last Christmas, wie überhaupt jeden Weihnachtssong, weil diese Musik bei diesem Wetter und bei meinem alltäglichen Kram, der zu bewältigen ist, jetzt genau das ist, was ich mir wünsche. Anderes Thema sind die Spendenaktionen, ein bißchen stört es mich auch immer, dass sowas NUR zu Weihnachten läuft, das ist so kalkuliert und damit vielleicht nicht immer ganz ehrlich. Immer im Dezember öffnen wir das Portemonnaie - widerstrebt meiner Einstellung irgendwie und natürlich kann man dann auch kritisch anmerken, dass da ja nur auf die Tränendrüse gedrückt wird etc.pp.
Und doch empfinde ich dieses Programm sehr viel schöner als diese ganzen Mega-Cash-Super-Trouper-Gewinnwochen.
Ich höre gerade in diesen Tagen oftmals gerne zu, es kommt eben immer darauf wie ein Sender das auch umsetzt. Aber viele klingen jetzt menschlicher, so dass ich mir fast wünschen würde, wir hätten öfter Weihnachten. Ich fühle mich betreut.
Noch ein anderes Hörbeispiel, um deutlich zu machen, wofür euer Job gut ist. Gestern. Ich saß mal wieder im Auto. Es war sehr neblig, es nieselte, es war dunkel und ich musste durch ein Waldstück fahren, hin bergauf, zurück abwärts, die Gegenfahrzeuge blendeten extrem und ich hatte nur minimale Sicht. Ich saß also am Steuer mit zusammen gekniffenen Augen, hochkonzentriert und hinter mir so Idioten, die glauben, sie können auch bei diesem Wetter noch 100 in einer 50 km/h Zone fahren und dabei noch alles im Griff haben. Ein Traumzustand also. Und wie entkrampfend ist es da, wenn das Radio läuft und wenn ein Moderator am Mikro sitzt, der einem idealerweise dann auch schon vertraut ist und der ganz genau weiß, was da draußen für ein Wetter tobt oder ahnt, was seine Hörer gerade treiben. Die Masse erlebt ja in diesen Tagen meist das Gleiche. Stressige Autofahrten, oder hektische Einkäufe oder ein Zwangsbesuch bei einem dieser beglückenden Bastelbasare, Wunschlisten, die einen zum Verzweifeln bringen, stickige Kaufhausluft, Überstunden, die verhindern, das man überhaupt zum Einkaufen kommt usw. Alles Dinge die nicht gerade dazu beitragen, das man morgens mit einem Jauchzen aus dem Bett springt.
ABER, es gibt daneben viele Dinge, die wenn wir sie denn sehen würden, uns alles erleichtern würden und es gibt Moderatoren, die das erkennen und die darauf hinweisen und die immer wieder Ideen haben, sich in andere hinein versetzen zu können und einen Blick für das Leben haben und das sind für mich die "wirklichen Entertainer". Der Balanceakt zwischen der Pflicht und der Kür, den haben wir alle irgendwie zu bewältigen und ein Moderator, der DAS kann, der kann das auch auf mich als Hörer übertragen.
Weitere Einzelheiten zum Thema Moderator muss ich auf später verschieben, die Zeit drängt schon wieder und obendrein will ich noch schnell ein Blech Kekse backen, weil Diane (meine Morgenmod.) offenbar keine Kekse backen kann. Vielleicht kann ich ihr ja auf die Sprünge helfen
. Würden das nun alle machen, könnte sie wohl einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt eröffnen, aber darüber denke ich als normaler Hörer ja nicht weiter nach *g*.
Ein Abschlußsatz noch - sicher kommt es auch noch auf den einzelnen Sender an und vermutlich braucht man auch eine Portion Glück, um noch Gelegenheit zu haben für die Kür. Dafür gibt es wohl keine Patentlösung, aber klagen allein ändert sicher nichts.
[Dieser Beitrag wurde von Indianerin am 11.12.2001 editiert.]
[Dieser Beitrag wurde von Indianerin am 11.12.2001 editiert.]