AW: Soll der hr weitere Programmänderungen vornehmen, und wenn ja, welche?
Zitat funkbude:
Speziell bei HR 3 hab ich inden letzten Jahren vermehrt den Eindruck gewonnen, das man weder "Jugendradio", noch Programm für die Älteren machen wollte. Wahrscheinlich wollte man die programmliche Mitte finden und einfach nur ein Konkurrenzprodukt zu FFH sein.?
Den Eindruck habe ich (vermehrt) auch....hr3 ist ein dahinfliessendes "family"-radio geworden.
Ja, es hat sich etwas getan bei hr3 seit dem Jahrsanfang. Und einige Meinungen & Analysen müssen revidiert werden:
(gestern)
a) Musikformat entspricht eher dem Euro-AC, einst von Mike Haas für ABY entworfen und um 20 Jahre nach 2008 auf hr3 transplantiert....
b) Die Neujustierung geht eher in Richtung ffh als mainFM – deren soft-AC ist eindeutig oldies-based.
c) Die eingesetzten Titel wurden in erheblicher Zahl ausgetauscht. Deutlich hörbar. „Just for you“ von Lionel Richie, mehr (und viel) Robbie Williams sowie jede Menge anderer Titel, die u.a. sogar auch New Wave und ansatzweise dance-pop umfassen. Vernommen wurden beispielsweise Roxy Music (als Hörerwunsch: Don't stop to dance) sowie die Simple Minds und Spacer von Sheila B. & Devotion. Ein PLUSPUNKT.
Der „Rock“-Anteil hat hörbar abgenommen.
d) Es sind nach wie vor bekannte Titel, Raritäten und neue unbekannte „future“-Titel werden leider nicht zum Einsatz gebracht. MINUS.
e) Die aktuelleren Titel sind handverlesen und entsprechen überwiegend dem Prädikat „gerade in den charts gewesen“ - Kaiser Chiefs (Ruby), Amy McDonald, Katy Perry (Hot 'n cold)
f) Dadurch, daß die meisten Titel einer bestimmten „glatten“ und mittelschnellen Rhythmik/Melodik entsprechen, ist sogar -ansatzweise- sowas wie ein „Musikfluss“ entstanden – die Brüche sind weniger geworden. Ein PLUSPUNKT.
g) Keine formatierte Vorgaben hinsichtlich Moderation bis auf wenige Promos erkennbar. Allen Moderatoren ist „free speech“ anscheinend zugestanden. Ein PLUSPUNKT.
h) Wortanteil / Moderationen aber sehr oft wesentlich länger als 1h30, insbesondere bei live zugeschalteten Hörern, Reportern oder Interviewgästen. Auch 3min am Stück sind da keine Seltenheit. MINUS, einer ÖR-Welle als Merkmal aber zugestanden (
)
i) hr3 setzt offensichtlich täglich auf ein neues Boulevard-Thema, das den ganzen Tag über ausgewalzt wird. Offensichtlich mit dem Hintergrund „Hörer an den Sender binden“ - anders sind Themen wie „der coolste Hesse“ als running gag das gesamte Tagesprogramm über nicht zu erklären. Da schildern Hörer am Telefon ausführlich, wie sie sich und anderen in der Eiseskälte geholfen haben.
j) In dem Zusammenhang -und wohl bei den privaten Sendern abgeschaut.- sind die Aufwärmthemen zu nennen (Gewinn einer mobilen Sauna, Skipistenpass usw), die man mehrmals im Programm verbrät.
k) Wie es den Anschein hat, überlässt man politisch-journalistische Themen überwiegend hr1/hrinfo – abgesehen von den Kurznachrichten jeweils um halb...
Nun, Ansatzpunkte für Justierungen gäbe es noch reichlich:
So sollte einer weiblichen Moderatorin nicht eine andere folgen – Anna Lena (3h) auf Minou (weitere Stunden...)
Musikauswahl „versagt“ öfters. So wurde Roxette am heutigen Nachmittag zweimal vernommen, Robbie Williams am Montagmorgen sogar binnen 30 Minuten 2x....
Sofern es gelingen sollte, die Musikauswahl in schnelleren Abständen jetzt auszutauschen und kommende „Hits“ samt Raritäten einzubauen, ist der momentane hr3 (Stand: 7.1.09) relativ gut in Angriffsposition gebracht worden (ffh).
Wie ich vermutet hatte, war das Musikprogramm in den letzten drei Monaten wohl ein „Notprogramm“, um Luft für die Vorbereitungen im neuen Jahr zu haben.
Insgesamt erscheint jetzt hr3 „flüssig“ und „auf die ganze Familie“ zugeschnitten, zu wenig jugendlich und viel zu brav. Und deutlich -durch private Einflüsse- glattgebügelt.
(heute)
Und am nächsten Tag (heute) ist schon wieder alles anders – keine Linie, die durchgehalten wird. Die "erweiterte Vielfalt" nach wie vor, aber eindeutig rocklastiger und wieder mehr in Richtung Soft-AC....
(bedeutet: Sind mehrere MR am Werk(eln), die unterschiedliche Prämissen setzen (
darf nicht sein!)
Beispiel die Sendestrecke zwischen 16h30 und 17h45. Ein langsamer Titel nach dem anderen... Wie man um 17h (
in der primetime !!!) mit Stanfour und Jenniffer Kae/Little white lies eröffnen kann, ist mir unbegreiflich. Und es folgt ein softer Titel dem anderen.... bis 17h45 (!). Plus zwei 3-min-Beiträgen zur Landtagswahlprognose und dem aktuellen Kinotip. Die
erste richtig flotte Nummer kam von den Sugababes mit „Round and round“ um 17h48....
DAS IST EIN SCHWERER HANDWERKLICHER FEHLER.... Mädels..
Also doch soft-AC oder was oder wie?