AW: Störfaktoren: Wann schalten eure Bekannten / Freunde um?
Was die Musik angeht, kann man es nicht pauschalisieren. Jeder schaltet dann ab, wenn ein oder gleich mehrere Musikstücke laufen, die ihm nicht gefallen.
Wobei nach meinen Beobachtungen bei den Stammsendern, die man kennt, die Geduld länger ist als auf fremdem Terrain.
So richtig beobachten lässt sich das erst, wenn man mit Leuten unterwegs ist, wo sie sich (radiomässig) nicht auskennen.
Leider ist es wohl so, daß vielfach unbekannte Musiktitel, die etwas aus der Reihe tanzen, eher zum Abschalten verleiten als bekannte. Allerdings verleiten totgedudelte Titel zum ebenselben. So gilt es also für den Radiosender, herauszufinden, welche Musiktitel für einen Großteil seiner Hörerschaft ausschaltimpulse bieten.
was dies angeht, ist man aber leider vielfach, gerade hierzulande, zu übervorsichtig. Man spielt also Musik, die "scheisse, aber verträglich" ist (Originalzitat eines PD). Hier wäre schon etwas mehr Mut angebracht. erolgreiche Programme in anderen Ländern zeigen, daß dies geht.
Die Abschaltimpulse im wortbereich sind natürlich noch komplizierter:
Dies kann ein subjektiv als zu lang empfundener Beitrag sein.
Für die subjektive Länge sind entscheidend:
1. Ist das Thema interessant und relevant für mein Zielgruppe?
2. Ist es entsprechend aufbereitet?
3. Stimmt die Präsentation?
Ein 5-Minüter, der interessiert und kurzweilig ist wird als kürzer wahrgenommen als 2 Minuten langweiliges Gelaber über Nichtiges.
(dementsprechend wundert es mich, daß bei manchen programmen eben so viel nichtssagendes geredet wird, gutes Beispiel Big FM)
Abschaltimpulse können freilich auch Moderatoren auslösen. Meist solche, die polarisieren (bei SWF3 war es immer so: Elmi Show - ein Teil ist begeistert, der andere schaltet ab, kommt aber trotzdem zu seinem Lieblingssender zurück nach Ende dessen Show)
auch hier wünscht man sich hin und wieder etwas mehr Mut als immer nur den Gedanken zu hegen: Ja keinem weh tun.
Wie es mit professionellem Fahren der sendung und der Verpackung aussieht, ist wohl ein sehr schwer zu analysierender Bereich. Ich persönlich vermute, daß die Hörer hierauf weniger Wert legen als die Moderatoren.
Denn die durchgestyltesten Sender sind nicht immer die erfolgreichsten...
Dann hätten wir natürlich noch die Werbung. Auf diese haben die Sender in Deutschland aufgrund des nationalen Vermarktungoligopols RMS-ARD so gut wie keinen Einfluss.
In anderen Ländern ist es gang und gäbe, Spots abzulehnen, die absolut unter aller Kanone sind oder nicht ins Programm passen (also z.B. auf einem CHR-Programm in einem Zweiminüter für eine Country-CD zu werben)
Als Abschaltimpulse neben der Musik habe ich schon beobachtet:
Lange Werbeblocks
langes Gelaber der Moderatoren
Sportübertragungen
Comedy-Elemente
Trailer und Eigenwerbung
...aber eigentlich kaum einen gut gemachten, informativen, gebauten 3-Minuten-Beitrag, der ja mittlerweile Seltenheitswert geniesst.