AW: Studiotechnik in den 70ern
Hey jangk, Danke für diese tollen Bilder !
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Flyingdoctor schrieb:Mischpulte haben sich unsere Spezialisten selbst gebaut, nach den Schaltplänen von TFE.
Dann ging man zum Elektro Arlt in die Münchener Strasse und kaufte sich dementsprechendes.
Jeder Mixer ein Unikat. Mal silber in Alu, oder im Ralley-Look nach Lackierung mit mattschwarzem Autolack.
Tasten, Schalter, VU-Meter alles individuell gestaltet.
Und das alles unter der damaligen HiFi-Norm: DIN 45500
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Kunstkopf-Stereo fand ich auch Klasse und wollte mir damals auch mal sowas basteln - kam leider nie dazu. Aber ich finde schon, dass es auch für Musikaufnahmen taugte, denn man muss den Kopf ja nicht mittenrein stellen - eine sehr genaue Ortung der "Bühne" hat man auch, wenn er "nur" davor steht. Wegen der (prinzipbedingt) schlecht auszublendenden Publikumsgeräusche ist es aber nicht unbedingt etwas für Live-Mitschnitte.Flyingdoctor schrieb:Sennheiser hatte Anfang/Mitte der siebziger Jahre die sog. Kunstkopf-Stereophonie entwickelt.
[...]
Diese revolutionäre Kunstkopf-Aufnahmetechnik wurde im Rundfunk und bei uns Tonbandamateuren hauptsächlich für Hörspiele verwandt.
Wir machten u.a. damit Geräuschaufnahmen auf der Frankfurter Zeil, damals noch von Strassenbahn und Autos befahren.
Es war schon atemberaubend, wenn man das erste Mal, quasi ohne Vorwarnung, auf dem Kopfhörer Schritte von hinten, oder ein sich annäherndes Auto von hinten hörte, oder ein Flüstern von li. oben hinten... Sensationell !
Man drehte sich unwillkürlich und panikartig um !
Für Musikaufzeichnungen war diese Technik jedoch weniger geeignet. In der Realität sitzt man nun nicht gerade oft mitten in einem Orchester oder einer Rockband.
Wie ihr sicherlich richtig vermutet, hat sich die "echte" Kunstkopf-Stereophonie nicht durchgesetzt. Heute nennt man es Doby-Surround, naja.
Beim Dolby (B + C) für "Normalsterbliche" geht es sicherlich vielen ähnlich.Flyingdoctor schrieb:[...]
Ich war nie ein Freund von Dolby. Ich kaufte mir lieber teure und auch rauschärmere Longplay-Bänder von 3M oder Agfa.
Telefunken antwortete mit einem eigenen System, HiCom.
HiCom arbeitete nun auf dem gesamten Frequenzbereich, das war der gravierende Unterschied. Hier konnte die Qualität der Tonband- oder Casettenaufnahme m. E. wirklich entscheidend verbessert und das Grundrauschen deutlich unterdrückt werden. Leider gab es nur wenige, und selbstverständlich teure Geräte hierfür.
divy schrieb:Nicht als Kunstkopf, aber als OKM, Orginal-Kopf-Mikorphonie besteht diese Technik aber noch weiter: www.soundman.de
Tondose schrieb:Hallo Special-A, verwechsle bitte nicht "DMM" mit "Direktschnitt". Bei Direktschnittplatten wird, wie erwähnt, ohne Umweg über Bandmaschinen direkt in die Schneidemaschine gespielt - mithin geht das nur für Liveaufnahmen, absetzen unmöglich.
DMM ("Direct Metal Mastering", in der Tat von Teldec) hingegen ist ein Verfahren, bei dem eine Generation Mutter/Vater der Matritzen im Plattenherstellungsprozeß ausgelassen wird. Das sollte sauberer klingen, überzeugte mich aber nicht, da die Rillen nur sehr dünn und empfindlich waren. Daher mußte auch besonders hochwertiges Vinyl zur Pressung solcher Platten verwendet werden, damit der Geräuschspannungsabstand nicht verschlechtert wurde. Mir waren "normale" Platten mit knackiger Modulation allemal lieber...
Gruß TSD