SWR1: Großes Radio mit Macken

Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen dank überfälliger Reformen und geringerem Programmangebot wieder auf das zurückkommen, was den ÖRR ausmacht. Und das beinhaltet eben nicht, dass im Ersten (eigentlich wichtigsten) Programm Dauerhitparaden laufen - wenn schon, dann auf der Popwelle. Aber das wurde jetzt hier oft genug durchgekaut....
Das eine, das was den ÖRR ausmacht, muss das andere, eine Dauerhitparade, nicht zwangsläufig ausschließen.
SWR3 sieht sich im Gegensatz zu SWR1 nun nicht (mehr) in der Tradition von SDR3. Deshalb ist die jährliche Hitparade im Herbst bei SWR1 schon richtig platziert.
Allerdings gab es frühers bei SWR1 mehr Sendestrecken mit schwerpunktmäßig aktuellen, journalistischen Informationen und während der Hitparadenwoche hieß es dann täglich zwischen 12 & 13, sowie zwischen 17 & 18 Uhr: "Die Hitparade wird Aktuell".
Genau dahin muß sich der Sender, sowie alle Einserwellen der ARD, wieder entwickeln. Dazu müsste man auch nicht unbedingt das Programmschema ändern oder den Sendungen spezielle Namen geben, will sagen, die 2 x 4-Stunden Schichten zwischen 12 & 20 Uhr dürften gerne so bleiben.
In der ersten Stunde, also um 12 und um 16 Uhr sollte es aber jeweils wieder mehrere ausführlichere, also längere, journalistische Wortbeiträge und Hintergrundberichte zum aktuellen Tagesgeschehen geben mit höchstens einem kurzen Musiktitel als Trenner dazwischen. Damit würde sich SWR1 dann auch wieder mehr in der Tradition von SDR3 befinden, welcher Mitte der 80er Jahre ein recht ähnliches Programmschema hatte.
 
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Das finde ich auch eine der großen Schwächen von SWR 1 BW: Egal ob Hitparade, Pfännle, Pop&Poesie oder Disco

Nun ja @hr1-hoerer : Es entstehen bei solchen Veranstaltungen ja Zusatzkosten, wie Miete für Halle, Gagen für Künstler, Kosten für Personal die den Auf- und Abbau stemmen, die aus meiner Sicht nicht durch den Rundfunkbeitrag abgedeckt werden. Natürlich darf der SWR als Ganzes hier keinen Gewinn machen.

Insofern sind Eintrittspreise für solche Veranstaltungen sehr wohl gerechtfertigt. Nur über die Höhe der Preise lässt sich an dieser Stelle streiten. Oder sieht das hier jemand anders?

Bin für jeden qualifizierte Äußerung offen!
 
Das eine, das was den ÖRR ausmacht, muss das andere, eine Dauerhitparade, nicht zwangsläufig ausschließen.
SWR3 sieht sich im Gegensatz zu SWR1 nun nicht (mehr) in der Tradition von SDR3. Deshalb ist die jährliche Hitparade im Herbst bei SWR1 schon richtig platziert.
Diese Diskussion hatten wir schon. Und, bei allem Respekt, zu akzeptieren, dass ein Sender, welcher eigentlich in seinem Hauptprogramm - dem Ersten - Tagesaktuelles, Hintergründe, Kulturelles usw. aus dem Land und über das Land senden sollte, stattdessen nur eine einzige, ziemlich aufgeblasene Musiksendung bringt, ist ein Zeichen dafür, wie sehr die Verflachung bei den Hörern schon akzeptiert wird. SWR-1, das ist heute kein richtiges Radioprogramm mehr, das gemäß seinem Auftrag die Leute im Land informiert, bildet und unterhält - das ist nur noch ein dumpfer Musikkanal, im Prinzip Spartenradio für Liebhaber angerosteter Popmusik.

Man stelle sich vor: Der DLF sendet eine Woche lang eine Klassikhitparade, der Rest fällt einfach weg. Oder im TV: Nachrichten, Magazine usw. alles weg, stattdessen eine 24-stündige Musiksendung, oder 24-Stunden Fussball.

Der Aufschrei wäre groß.

Wenn, wie gesagt dann bitteschön im Dritten, der Popwelle, Traditionen hin oder her. Es wäre bei SDR-1 oder SWF-1 damals undenkbar gewesen, das normale Programm für eine Woche pausieren zu lassen, und nur noch eine Hitparade zu senden. So viel zu Traditionen...

Was Du vorschlägst, ist eine Wiedereinführung der Pseudo-Zeitfunkmagazine um 12 und um 5, ansonsten möchtest Du aber wohl alles beim Alten lassen. Selbst bei diesen "Aktuell-Sendungen" war die Information doch schon längst nur noch Nebensache, irgendwie waren die nichts Halbes und nichts Ganzes: Zwei Musikstücke, ein kurzer Beitrag, zwei Musikstücke....Das alleine macht aus SWR-1 nicht wieder ein richtiges Radioprogramm.
 
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Nun ja @hr1-hoerer : Es entstehen bei solchen Veranstaltungen ja Zusatzkosten, wie Miete für Halle, Gagen für Künstler, Kosten für Personal die den Auf- und Abbau stemmen, die aus meiner Sicht nicht durch den Rundfunkbeitrag abgedeckt werden. Natürlich darf der SWR als Ganzes hier keinen Gewinn machen.

Insofern sind Eintrittspreise für solche Veranstaltungen sehr wohl gerechtfertigt. Nur über die Höhe der Preise lässt sich an dieser Stelle streiten. Oder sieht das hier jemand anders?

Bin für jeden qualifizierte Äußerung offen!
Geh ich durchaus mit Dir, nun ist aber SWR 1 BW keine Eventagentur, sondern ein öffentlich rechtliches Rundfunkprogramm mit einem gesetzlichen Programmauftrag und meines Wissens der Landessender für das Bundesland Baden-Württemberg, welches im Krisenfall als letztes abgeschaltet wird. Man kann ja gerne Verabstaltungen machen, NDR 2 hatte früher auch schon seine „Saturday Night Discos“, welche aber nicht bei jeder Gelegenheit von Carlo, Uwe Bahn oder Lutz Ackermann im Programm wie bei den Marktschreiern auf dem Fischmarkt den Hörern unter die Nase gerieben wurden, sofern sie überhaupt Erwähnung fanden. Weniger ist manchmal mehr, das ist meine Meinung dazu.
 
Dort passt zwar sie nicht hin und sie schadet SWR3, da sie Hörer damit (dauerhaft) verlieren. Sehr viel SWR1-Hörer und noch mehr wollen die Hitparade hören. Was macht das schon. Ich bin dagegen und 1970 wäre so was unvorstellbar gewesen. Also weg damit!
So ein Unsinn. Hundert tausende wollen diese Hitparade. Das ging in den 90ern also warum heute nicht. Wenn ich unbedingt alles über die Kriege und kriesen erfahren möchte kann man ja für die Woche Umschalten. Wenn man sich jeden Tag im Jahr runter ziehen lassen muss, viel Spaß.... Aber es ist eine Wohltat mal 5 Tage weniger davon mit zu bekommen.
 
nun ist aber SWR 1 BW keine Eventagentur, sondern ein öffentlich rechtliches Rundfunkprogramm mit einem gesetzlichen Programmauftrag und meines Wissens der Landessender für das Bundesland Baden-Württemberg, welches im Krisenfall als letztes abgeschaltet wird. Man kann ja gerne Verabstaltungen machen

Da gehe ich auch mit Dir mit! In meinem Beitrag wollte lediglich aufzeigen. dass solche Veranstaltungen, wie z. B. SWR1-Hitparaden-Finalparty, ein zusätzliches Benefit für den Stammhörer und neu zu gewinnende Hörer. Hierbei handelt sich auch mittlweile auch ein bißchen um was traditionelles.

Zudem gab schon früher ähnlich, wenn so ausufernden Höreraktionen (SDR 3 - 6 Tage-Radio).

Natürlich sollte hierbei nicht der vom Staatsvertrag vorgegebene Auftrag (siehe Dein Beitrag) unter den Tisch fallen.

Das tut es aber m.E. seit Frühjahr 2020 sehr massiv. Ich erinnere nur an die plötzliche Abschaffung der Sendestrecke "SWR 1 Aktuell" um 12 und um 5.

Das war einer, aus meiner Sicht, heftigsten Kahlschläge im Programm, der dem Staaatsvertrag zu wider handelt. Und diese Häppcheninfos von maximal 3 Minuten, welche dreimal am Tag wiederholt werden können ja nicht ernsthaft ein Ersatz sein.
 
Dort passt zwar sie nicht hin und sie schadet SWR3, da sie Hörer damit (dauerhaft) verlieren. Sehr viel SWR1-Hörer und noch mehr wollen die Hitparade hören. Was macht das schon. Ich bin dagegen und 1970 wäre so was unvorstellbar gewesen. Also weg damit!

Natürlich würde DIE Hitparade, die ja sowieso - mit wenigen Ausnahmen - jedes Jahr die gleichen Titel und Interpreten bringt - gähn , nicht zu SWR-3 passen. Die Frage ist eher eine grundsätzliche: Wozu diese ganzen Hitparaden? Weil sie beliebt sind, andererseits wenig kosten, der "Hörerbindung" dienen?

Eine Hitparade ist - vereinfacht - nicht mehr als eine simple "Musiksendung". Und solche Sachen, besonders wenn sie so aufgeblasen sind wie die Hitparade, haben im Ersten (das ein Informationsprogramm sein sollte) überhaupt nichts zu suchen. Wenn schon, dann dort, wo den ganzen Tag nichts anderes als Musik stattfindet.

Wahrscheinlich wäre eine Hitparade im Dritten eine andere, was die Musik angeht. Wäre wahrscheinlich ein positiver Nebeneffekt.
 
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Eine Hitparade ist - vereinfacht - nicht mehr als eine simple "Musiksendung". Und solche Sachen, besonders wenn sie so aufgeblasen sind wie die Hitparade, haben im Ersten (das ein Informationsprogramm sein sollte) überhaupt nichts zu suchen. Wenn schon, dann dort, wo den ganzen Tag nichts anderes als Musik stattfindet.
Die Musikklubs und die Disko am Abend sind ebenso Musiksendungen. Dann haben die im Ersten genauso nichts verloren.
Bedeutet also, dass der SWR1 zurück kehren sollte zu den monothematischen Abend-Sendungen wie sie frühers von Andreas Dohms moderiert wurden.
 
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Die Musikklubs und die Disko am Abend sind ebenso Musiksendungen. Dann haben die im Ersten genauso nichts verloren.
Bedeutet also, dass der SWR1 zurück kehren sollte zu den monothematischen Abend-Sendungen ....
Natürlich bedeuten diese Sendungen eine wohltuende Abwechslung - relativ gesehen.

Es geht nicht darum, andere Musik zu spielen, obwohl auch das zu begrüßen wäre.

Es geht vielmehr darum, SWR-1 wieder in ein richtiges Radioprogramm zu verwandeln, und nicht, einfach nur andere Musik zu spielen. Wie schon mal gesagt: Solche Dinge gehören auf die Popwelle, unabhängig davon, ob alt oder neu...

Zur Verdeutlichung: Der DLF entscheidet sich, sein Programm abzuschaffen und nur noch Klassik zu spielen. Nach Protesten gibt es spezielle Musiksendungen am Abend: Vielleicht Barockmusik, italienische Opern usw. Was würde das ändern?

Kann es sein, dass du Radio, wie es mal war (oder wie es in anderen Ländern stattfindet) nicht erlebt hast, und glaubst, es würden ein paar, leichte kosmetische Änderungen, z.B. was die Musikauswahl angeht, ausreichen?

Nochmal: Ich bin ein überzeugter Anhänger des ÖR. Aber wenn Programme fast nur noch klingen wie Private, mit weniger Werbung halt - und SWR-1 oder HR-1 sind davon meiner Meinung nach nicht weit entfernt - machen sie sich selbst überflüssig.
 
Zumindest musikalisch entdeckt man ja in den Specials manche Rarität.

Habe gerade noch mal eine "willkürliche" Folge des Musikclubs 80s nachgehört und entdeckte Sandra - Loreen, letztmalig bei SWF3 in der Hitline gehört, selbst bei Schwarzwaldradio m. W. noch nie gelaufen.

Solche Dinge freuen mich wirklich. Aber nach wie vor frage ich mich, warum das im Tagesprogramm nicht mehr möglich sein soll....
 
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warum das im Tagesprogramm nicht mehr möglich sein soll....
Früher bildete das abwechslungsreiche, überraschende, mutige und Normen sprengende Tagesprogramm eines Senders den musikalischen Geschmack seiner Hörer aus und entwickelte ihn, heute bestimmt der vermutetete musikalische Geschmack der Hörer das von allen Risiken befreite Tagesprogramm. Oder mit anderen Worten: Der ambitionierte Musikredakteur hat ausgedient.
 
Oder mit anderen Worten: Der ambitionierte Musikredakteur hat ausgedient.
Sagen wir mal: Der Radio-Journalist hat ausgedient. Und unter den Moderatoren gibt es nur noch wenige Persönlichkeiten.

Von dem Moment an, in dem man Programm durch moderierte Playlisten ersetzte, ging es den Bach herunter. Vielleicht war die Musikauswahl, vielleicht auch die eine oder andere Sendung nicht ganz so monoton. Es gab um 20:00 noch Themen, und nicht (RP) dämliche 80er Shows. Der Kopfhörer war zwar nicht die Offenbarung, aber besser als alles, was jetzt kommt. Und in BW gab es einen sympathischen Moderator am Samstagvormittag, der eine im Grund übliche SDR-1-Musiksendung alleine durch seine Moderation erheblich belebte. Genauso Matthias Holtmann, wenn er die Wunschsendung moderierte - die Musik war oft durchschnittlich, aber die Moderation absolut hörenswert.
 
Kann es sein, dass du Radio, wie es mal war (oder wie es in anderen Ländern stattfindet) nicht erlebt hast, und glaubst, es würden ein paar, leichte kosmetische Änderungen, z.B. was die Musikauswahl angeht, ausreichen?
Als ehemals leidenschaftlicher SDR3-Hörer habe ich sehr wohl erlebt wie Radio mal war. Und wie meinen letzten Beiträgen hier zu diesem Thema zu entnehmen ist, glaub ich nicht, dass ein paar kosmetische Änderungen ausreichen:

Allerdings gab es frühers bei SWR1 mehr Sendestrecken mit schwerpunktmäßig aktuellen, journalistischen Informationen und während der Hitparadenwoche hieß es dann täglich zwischen 12 & 13, sowie zwischen 17 & 18 Uhr: "Die Hitparade wird Aktuell".
Genau dahin muß sich der Sender, sowie alle Einserwellen der ARD, wieder entwickeln. Dazu müsste man auch nicht unbedingt das Programmschema ändern oder den Sendungen spezielle Namen geben, will sagen, die 2 x 4-Stunden Schichten zwischen 12 & 20 Uhr dürften gerne so bleiben.
In der ersten Stunde, also um 12 und um 16 Uhr sollte es aber jeweils wieder mehrere ausführlichere, also längere, journalistische Wortbeiträge und Hintergrundberichte zum aktuellen Tagesgeschehen geben mit höchstens einem kurzen Musiktitel als Trenner dazwischen. Damit würde sich SWR1 dann auch wieder mehr in der Tradition von SDR3 befinden, welcher Mitte der 80er Jahre ein recht ähnliches Programmschema hatte.
Was ich damit ausdrücken will ist folgendes: SDR3 (wie auch SDR1) hatte kein glatt gebürstetes, durchhörbares Programmschema. Die einzelnen Sendungen hatten nicht nur alle ihren eigenen Namen, sie boten den Hörern auch vielschichtige, unterschiedliche Inhalte. Es gab bei SDR3 und mehr noch bei SDR1 eine Vielzahl von Magazinsendungen mit ihren jeweiligen thematischen Schwerpunkten die von journalistisch arbeitenden Moderatoren gestaltet wurden. Wenn sich die Verantwortlichen von SWR1 wieder darauf zurück besinnen würden wäre das ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ob die einzelnen Sendungen einen eigenen Namen haben ist dann zunächst einmal nicht so wichtig.
 
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