Was aber tun sie, wenn die LTE/HSDPA-Mobilflats kommen und es in breiten Teilen der Bevölkerung salonfähig wird unterwegs Webradio zu hören? Rufen sie dann nach dem Zensor und fordern einen "goldenen Schild" nach chinesischem Vorbild?
Die Landesmedienanstalten gieren ja schon nach der Regulierung der Internetradios, was momentan auf sowas hinausläuft, dass sich Anbieter ab einer bestimmten möglichen gleichzeitigen Hörerzahl doch bitte registrieren möchten. Und die die LMAs sind da nicht frei von den politischen Lobby-Einflüssen seitens VPRT...
Wer dann die Shoutcast-Seite oder ähnliche Domains aufruft wird automatisch zum gemeinsamen Portal deutscher Hitradios umgeleitet.
??? Ist das jetzt Deine persönliche Dystopie oder gibt's sowas schon tatsächlich?
Auf der anderen Seite: Jetzt, wo es sich abzeichnet, dass die Zukunft des Rundfunks sehr wahrscheinlich bei DAB+ liegt, wäre es mitunter sinnvoller, DAB+ zu favorisieren
Ich wünschte, Du hättest recht. Allerdings habe ich meine ernsthaften Zweifel, ob der Rundfunk als einheitliches Massenmedium überhaupt noch eine Zukunft hat. Meiner Meinung nach zersplittert sich das in verschiedenste hybride Verbreitungswege, und als Konsument ist es Dir egal, ob Du die Sendung nun live über Internet, UKW, oder welches digitale Verbreitungssystem empfängst, wenn es denn für Dich überhaupt zugänglich ist. Und je nach Programminhalt kommt auch zeitversetzte Nutzung (Podcast, Wiederholungssendung) oder irgendein JukeBox-artiger StreamingDienst. in Frage.
Im UKW-Band hat der Markt scheints nix verloren, würde mich nicht wundern wenn 80% der dortigen Aktivitäten auf Absprachen zwischen den "Wettbewerbern" beruhen.
In Bayern ist es medienrechtlich sanktioniert, dass die Landesmedienanstalt BLM die wirtschaftlichen Bedingungen schützt und neue Anbieter dann nicht zulässt, wenn es für bestehende dadurch unwirtschaftlich wird.
Hintergrund ist, dass ano dazumals ein Volksentscheid die Einührung von Privatfunk abgelehnt hat und dann eine ziemlich verkorkste Rechtslage draus wurde. Das hieß also nicht "Absprachen zwischen den Wettbewerbern", sondern Absprach unter Leitung der BLM... Mit DAB+ wird das etwas unübersichtlicher.
Aber wenn das Ganze dazu führt, das tatsächlich Kriterien der Programmvielfalt bei Zulassungsentscheidungen u.ä. berücksichtigt werden, finde ich diese Art von Absprachen durchaus sinnvoll.
Selbst wenn in Berlin oder München noch 20 UKW-Frequenzen geschaffen werden würden, sie würden auf kurz oder lang ALLE mit 0815-Charts-Dudelfunk-Programmen belegt werden.
Die Realität gerade in diesen beiden Städten widerspricht Dir. Außerhalb deartiger Ballungsräume hättest Du warscheinlich Recht...