AW: Relaunch: Wird aus WDR 4 ab 21. März 2011 eine weitere Format-Dudelwelle?
Eigentlich geht es ja hier um das neue Programm von WDR 4 und nicht darum, wann was wie gefahren werden soll, aber sei's drum.
Erstmal sei festzuhalten, das ich nirgendwo die flächendeckende Einführung von ausschließlich technikergefahrenen Sendungen gefordert habe. Klassisches DJ-Radio mit Musikschwerpunkt gehört selbst gefahren, wird ja auch schon seit den 60ern so gemacht. Das man am Selbstfahrerplatz eine "gewöhnliche" 80/20 AC-Welle je nach Können mehr oder minder gut über den Sender bekommt bestreite ich ja auch nirgendwo.
WDR 4 ist allerdings eine andere Welle, mit anderem Aufwand und Moderatoren mit anderem Background.
MAXX schrieb:
Nenne mir einen einzigen (nur einen!!!), der beim Radio arbeitet und einen Sessel vorm Tisch im dunklen Studio gegenüber einem modernen Selbstfahrerstudio vorzieht! Den gibt es nicht!
Ich werde einen Teufel tun und Namen hier reinschreiben, damit dann lustig drauflosdenunziert wird, von wegen, XY könne ja nicht mal selbst fahren.
Die Zahl derjenigen, die es vorziehen, gefahren zu werden, dürfte beim hier diskutierten WDR 4 die deutliche Mehrheit sein. Der ganze Arbeitsablauf bei Produktion und nahezu allen Sendungen ist auf Teamarbeit zwischen Moderator, Readakteur und Fahrer abgestimmt. Niemand hat ein Interesse daran, diese sehr gut funktionierende Struktur aufzubrechen - warum sollte man auch? Der eine gesparte Posten (Techniker weg) macht rein rechnerisch unterm Strich kaum was aus.
Das das Programm nicht "dichter" und "knackiger" daherkommt, liegt an den gestalterischen Vorgaben und nicht an den Kollegen an den Reglern. Das ist Konzept.
Bei WDR 2 wurden Mitte/Ende der 2000er einige Sendestrecken auf Selbstfahrerbetrieb umgestellt, die betroffenen Kollegen wurden dementsprechend geschult. Man sagt, vorsichtig ausgedrückt, nicht mit dem größten Spaß. Einige fluchen wohl bis heute oder machen sich auf Richtung 5.
MAXX, mach mal die Gegenprobe, mit Erfolgsgarantie: frag mal bei den sogenannten Kulturprogrammen nach, ob da jemand selbst fahren möchte.
Nein, zurück nehme ich nichts. Wer hier so qualifiziertes abkippt wie:
MAXX schrieb:
Techniker fahren immer schlechter weil immer Lücken entstehen und fast immer zu leise gefahren wird!
hat's nicht anders verdient. dann sag doch mal: wo ist um wieviel dB(r) im Gegensatz zu was etwas zu leise gefahren worden? Warum entstanden Lücken? Selbst wenn kein Handzeichen kommt fährt wohl niemand, der bei Verstand ist, ne Lücke, sondern mogelt sich mit Musik galant aus der Situation raus.
MAXX schrieb:
Man kann ja mal Sebastian Vettel fragen, wie er es findet, wenn er auf der Formel1-Strecke Beifahrer sei. DAS nervt mich.
Frage ihn lieber mal, was er davon hielte, nebenbei seinen eigenen Kommandostand zu machen, sprich, beim Fahren die Telemetrie auszuwerten und die Boxenstrategie zu planen. Du wirst sehen: DAS nervt ihn.
Im Übrigen scheinen MAXX und divere andere ein sehr antiquiertes Bild von technikergestützter Produktion zu haben. Da sitzen seltenst ältere Herren in noch seltener dunklen Studios. Ich bin auch kein älterer Herr, der der Tonbandära hinterherweint
. Obendrein kommt im eingespielten Team nahezu ohne Handzeichen aus. Da weiß der eine, was der andere vor hat. Ein Blick reicht und ab geht die Post. Löcher entstehen nicht. Nennt man Teamwork. Ist in Haifischbecken, in denen man täglich neu beweisen muß, dass man alles alleine am Besten kann aber schon immer ein Problem gewesen, branchenunabhängig.
Hoffentlich ist der Dampf aud der Diskussion jetzt abgelassen - obwohl ich dabei bleibe: wenn's kleinteilig oder inhaltlich schwierig ist, der Moderator nicht gerne selbst fährt oder es nicht kann, dann sollte dringend nach Möglichkeit (!) fremdgefahren werden. Ich habe nämlich weder Lust darauf, dass man mir Inhalte vorenthält, weil sich der Moderator gerade mit Cuen, Pegeln, Bedienen der Telefonanlage beschäftigt, noch zu falschgepegelte Betten, Reißblenden am Rampende und nicht im Takt gefahrene Transitions und Dropper zu hören.