AW: Welche Songs aus der Zeit der ehemaligen DDR könnten im Radio laufen?
"Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft gegangen", weil ich musste, (fast) zehn Jahre immer zu einem der vier Wandertagen, die es gab, ging es über Friedrichroda, dem Heuberghaus, der Tanzbuche und der Grenzwiese zum Großen Inselsberg und über Tabarz wieder zurück. Immer im Wechsel der Richtungen. - Nur gut, dass es genügend Wirtshäuser unterwegs gab.
Ahhh! Schwester! Meine Tropfen!
Ich kenne das auch, Klassenfahrt einmal in die Jugendherberge Brotterode (Frühsommer 1989, die Woche drauf unmittelbar ins "Wehrlager" nach Raila) und einmal in die Jugendherberge Winterstein (Winter 1989/90). Da sind wir abends mit dem Gepäck aufm Rücken von Friedrichroda (
Thüringerwaldbahn, sehr coole
Überland-Straßenbahn) quer über die Berge, durch Eisrinnen und stockdunkle Wälder zur Jugendherberge geirrt. Ich habe Mitschülerin Almut auf dem ganzen Weg durch Rezitieren sämtlicher Käptn Kip Dotter-Folgen (Elmar Hörig, RIAS 2) wuschig gemacht. Beim Brotterode-Aufenthalt ein halbes Jahr zuvor waren wir auch auf dem Inselsberg, direkt am
Sender, der seinerzeit die 5 DDR-UKW-Programme ausstrahlte. Ich war 15, bissl radiointeressiert, aber technisch kaum bewandert und bestaunte die Antenne. Mitschüler Carsten bestaunte eher die Fliege, die in seiner Soljanka schwamm. Und aufm Hinweg saß in der Thüringerwaldbahn ein Kerl, der gerade eine "Lizenzplatte" (Whitesnake in AMIGA-Pressung) erbeutet hatte und stolz das Cover begutachtete.
Im Aufenthaltsraum der Jugendherberge gab es ein
älteres großes Radio und ich war beeindruckt von der Empfangsqualität, die ich aus Gera und Jena in dieser Form nicht kannte. Heute wäre ich erschrocken über den Elektrosmog...
Und im Schwimmbad (fragt bitte nicht, wo das war) stand ne
H-MK 100 zur Beschallung - auch das beeindruckte mich damals sehr.
Den Rückweg traten wir dann auf beschwerlichem Wege (unser Klassenlehrer war Wander-Fan und dafür gefürchtet und auch bissl gehaßt) zu Fuß bis Eisenach an, Drachenschlucht und so. Norbert hat Katja irgendwann tragen müssen, überlebt haben letztlich alle. Norbert ist heute Informatik-Professor und Andreas, der damals in Eisenach eine
DDR-Computerzeitschrift erwarb, in der der DDR-Nachbau des 80286 vorgestellt wurde (es handelte sich freilich um eine Eigenentwicklung, die zum 80286 aus dem imperialistischen Ausland registerkompatibel war...) ist heute auch promovierter Physiker. Spätschäden durch unseren Wander-Klassenlehrer sind also nicht aufgetreten.
So viel Radio- und Technikbezug in einem off-topic-Posting.