Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Beim Fernsehen ist man doch auch weitaus brutaler vorgegangen. Man hat die alten Signale einfach abgeschaltet und jeder musste sich einen DVB-T Reciever oder Ähnliches zulegen. Hätte man es nicht so gemacht, würden viele Leute noch per Zimmerantenne oder Spargel auf dem Dach fern schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon geschrieben: Das ist wie bei den Videosystemen vor 30 Jahren.
Die Käufer der Geräte haben sich für VHS entschieden weil das Angebot an Leih- und Kaufcassetten attraktiv war.

Das ist nicht richtig. Ich zitiere mal aus der Wikipedia:

Ein Hauptgrund für den Erfolg waren die von den Systemerfindern der anderen Formate verlangten Lizenzgebühren, während JVC die Lizenzvergabe deutlich großzügiger gestaltete als die Konkurrenz.

Das war der Grund weshalb sich das schlechteste von den drei Hauptsystemen durchsetzte.
Ich kann mich noch an das Jahr 1982 (oder war es 83) erinnern, da hatte eine Videothek kurzzeitig
mehr Auswahl an Video2000 als VHS zu bieten...
 
Interressiert doch aber die Käufer der Geräte nicht welche Geschäftspoilitik dahinter steht.
Ich habe die Zeit ja erlebt. Zu Anfang waren VHS, Betamax und Video 2000 Filme in den Videotheken auszuleihen. Dann waren die neuen Filme nur noch in VHS erhältlich. und der Absatz der VHS Rekorder stieg rasant an.

Hier das Ergebnis für die Google Suche: "DAB+ Sendertabelle Hannover".

Das Ergebnis spricht NICHT für DAB+.
Umständliches suchen wird bei DAB+ wohl vorausgestzt.

DAB+Hannover.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stimmt und ich bin NICHT angetan.
Einzig NDR 1 Niedersachsen spielt meine Musik.

Kein Radio Northsea, BFBS, oldiesproject Fehlanzeige.

Zur Zeit gibt es keinen vernünftigen Grund für einen DAB+ Receiver.
Das Programmangebot ist Radiosteinzeit, wie vor 40 Jahren und keinesfalls zeitgemäß.

Mal zur Klarstellung: Ich befürworte DAB+, erwarte aber ein attraktives Angebot an Sendern.
 
Interressiert doch aber die Käufer der Geräte nicht welche Geschäftspoilitik dahinter steht.

sorry, bin nicht immer hier anwesend. Deshalb meine etwas verspätete Antwort...

Natürlich interressierte das die Käufer, denn VHS-Geräte gab es in grösserer Auswahl und waren
in der Regel billiger. Wer damals auf (Bild)Qualität setzte hatte aufs falsche Pferd gesetzt.
 
Wollte euch nur kurz informieren, dass wir gestern hier eine nette Runde mit Vertretern mehrerer Sender hatten. Natürlich wurde auch mal wieder das Thema Digitalisierung angesprochen. Wir haben u.a. über diese Studie LTE-DAB aus dem DAB-Land Bayern diskutiert. Unser Fazit dazu lautet, dass diese Studie genau so aussagekräftig ist als ob jemand im Jahr 2004 die Kosten für 500 GB Webtraffic vorhergesagt hätte. With other words: Die Studie kannste in die Tonne kloppen, weil sie von der Situation, dem Netzausbau und den Preisen des Staus Quo 2014 ausgeht. Wahrscheinlich wird es im Jahr 2024 locker möglich sein, Radio zu angemessenen Preisen über Mobilfunknetze zu übertragen. Wir haben uns wirklich ernsthaft und ohne Vorurteile auch mit dem Thema DAB beschäftigt und sind zum Ergebnis gekommen dort nichts zu unternehmen. Es fehlt uns immer noch an wirklichen Geschäftsmodellen, hinzu kommen große technische Vorbehalte. Oder anders ausgedrückt: Wir müssten über zehn Jahre lang nur investieren, investieren, und würden nix verdienen. Nur für ein paar Freaks brauchen wir kein Radio machen. Wir sehen UKW noch mindestens zehn Jahre als reale Geschäftsgrundlage, forcieren aber das Thema Mobile Apps. Hier gibt es am ehesten Potential für uns Sender.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habt ihr dabei auch bedacht, dass ihr via Web noch mehr Konkurrenz bekommt als auf DAB+?

Und nein, diese Frage ist nicht provokativ gemeint.
Ich weiß nur, dass ihr im Norden früher oder später komplett abgehängt werdet.

Und nach wie vor glaube ich nicht daran, dass auf dem Land jemals flächendeckend schnelles Mobilfunkinternet ausgebaut wird. Da hat sich die letzten 10 Jahre nix getan, genau so wie sich beim stationären Internet nix getan hat.

Was DAB+ und seine Entwicklung angeht, könnt ihr genau so wenig die Zukunft vorher sagen. Es kann sein, dass ihr recht behaltet, es kann aber auch genau so gut sein, dass diejenigen Recht behalten, die an den Erfolg von DAB+ glauben. Es geht um 10! Jahre. Werden die Weichen richtig gestellt und DAB+ setzt sich durch (und dann können unter umständen 20 Millionen DAB-Radios abgesetzt sein) werdet ihr mit den Apps und Internetradio allesamt baden gehen (was auch nicht böse gemeint ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo FCS-Fan, also zunächst einmal werden wir mit gar nichts baden gehen, denn starke Marken sind starke Marken und sind auch im Netz starke Marken. Das zeigen eindrucksvoll Analysen wie der Webmonitor. Die meist genutzten Apps und die meist eingeschalteten Streams sind diejenigen der privaten Marktführer. Dazu erarbeiten wir gerade spezielle Angebote gemeinsam mit der Autoindustrie, die großes Interesse an Audio-Angeboten im Rahmen des "Connected Cars" hat, und auch mit Internetkonzernen und Mobilfunkbetreibern. Lasst euch mal überraschen, da wird einiges revolutionäres kommen, und auch von euch so monierte Hinderungsgründe wie die Datendrossel könnten dann bald der Vergangenheit angehören. Auch andere Ideen schwirren uns im Kopf und wir sind sogar bereit in diese Richtung zu investieren. Dafür haben wir auch Berater, die uns empfehlen was wirtschaftlich Sinn macht und was nicht. Über allem steht aber wie gesagt die UKW-Verbreitung als Grundlage, und das noch mindestens in den kommenden 10 Jahren. Ich verstehe ja wenn einige sagen DAB+ sei eine schöne Technik und es funktioniert bei ihm zu Hause auch. Wir sind zu einem anderen Ergebnis gekommen, und wir müssen nun einmal wirtschaftlich denken und bekommen keine Gebührengelder wie die Öffentlich-Rechtlichen, um uns solche Spielereien zu erlauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber nochmal meine Frage an dich:

Was gedenkt ihr in dem Fall zu tun, wenn ÖR und an DAB+ beteiligte Private DAB+ in den nächsten Jahren zum Erfolg führen sollten?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr euch dann dieser Entwicklung verschließen wollt oder könnt. So meinte ich das.

Auch ihr wisst ja jetzt nicht, ob DAB+ in 10 Jahren gescheitert ist oder ob es da längst den Durchbruch geschafft hat. Weder DAB-Anhänger noch Verweigerer können heute sagen was in 10 Jahren ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurze Anmerkung zum Thema Konkurrenz im Web:
Je unübersichtlicher die (Radio-) Welt wird, desto mehr suchen die Hörer nach starken, vertrauten Marken. Der hiesige private Marktführer auf UKW liegt auch bei der Webradionutzung ganz vorne. Das gilt freilich auch für den Printsektor, oder sind BILD und SPIEGEL im Web bedeutungslos geworden??
 
@Funker

Nein, die sind nicht bedeutungslos geworden. Allerdings gibt es im Bereich Printmedien auch nur diese im Internet, die es auch als echte Zeitung gibt (bis auf eine Hand voll Ausnahmen). Insofern sind die Zeitungen "nur" 1:1 im Internet abgebildet.

Jedenfalls wüsste ich nicht, dass es noch 3000 andere online-Newsseiten gibt.
 
Nochmal, wir verlassen uns u.a. auf die Aussagen von Beratern, und die sehen beim Thema DAB ein Marktwachtum in den kommenden vier, fünf Jahren voraus, das keinerlei Grundlage für einen wirtschaftlich sinnvollen Einstieg in diese Technik rechtfertigt. Aber ich glaube ich rede hier gegen Wände. Uns bringt ein "hätte, wenn und aber" nichts, ich will ein "jetzt und hier" sehen. Und jetzt und hier ist UKW und immer mehr Mobile Apps und Internet.
 
Dann dürfte dich dieser Artikel interessieren, Gegenstromanlage ;)
http://www.radioszene.de/66472/radio-apps-die-ungenutzte-chance.html

2,5 % echter!! (Also nicht die Anzahl heruntergeladener Apps, sondern regelmäßiges Hören) Marktanteil bei Internetradio. So viel dazu und den achso tollen Beratern. Und das bei fast 100% Marktdurchdringung mit "Empfängern" dazu.

DAB+, das bis heute nur auf ein Bruchteil abgesetzter Empfänger kommt, hat mit 5% mehr Marktanteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch da sage ich einfach: Lieber 2,5% Marktanteil mit der Chance Geld zu verdienen als 5% Marktanteil mit der Einsicht nur Geld zu verlieren, ganz davon abgesehen, dass du diese Statistik total falsch interpretierst und das eine überhaupt nichts mit dem anderen zu tun hat. Du redest nur über die Streamnutzung der App, da gibt es neben den Apps noch viele andere Möglichkeiten - Portale wie Radio.de, klassischer Webstream, immer mehr auch SmartTV usw. usf. NATÜRLICH sind die Apps noch ausbaufähig, aber wir arbeiten dran, ihr werdet sehen :) Und zu guter letzt wiederhole ich eine Aussage von früher: Wir sind nicht die Mutter Theresa, um ein paar Freaks zu beglücken die eine Technologie zufällig mal gut finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann hoffe ich mal, dass ihr auch den Mobilfunkern ordentlich Geld in den Hintern bläst, ich möchte nämlich hier im Schwarzwald auch in den Genuss dieser Apps kommen, was im Jahre 2014 noch schlicht unmöglich ist. Mein erstes UMTS Handy hatte ich 2004, in 10 Jahren hat sich in Sachen 3G Ausbau zwar etwas getan, aber vom Vollausbau ist man gefühlt noch Jahrzehnte weg. Selbst auf Bundesstraßen gibt es teilweise nicht mal GSM, UKW und DAB+ aber schon.
 
Genau das meinte ich, @nd1

Stationär auch nicht. Die selben in meinem Freundeskreis, die sich aktuell mangels Alternativen mit DSLlight bis 2000 herumquälen, taten das bereits 2004.

Genau so siehts mit 3G aus. Die Ortschaften, die beim Start von UMTS/HSPA (was heute wirklich das Minimum ist, das man erwarten darf beim mobilen Internet) noch nicht versorgt waren, sind es heute ebenfalls noch nicht. Da ist GPRS oder Edge das höchste der Gefühle. In noch ländlicheren Gegenden kann man froh sein, wenn man im freien überhaupt GSM hat.

Daran wird sich so schnell nix ändern und auch daran nicht, dass es auf absehbare Zeit keine echte Flat bei Mobilfunktarifen gibt.

Selbst im "besten Netz" gehen vernünftige Tarife (ab 2gb Volumen) erst ab 60 EUR monatlich los. Also für mich absolut kein Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr seht immer nur den Stand von 2014. Wenn ihr mir dann mit eurem DAB ankommt kann ich von hier berichten, dass es 40 km östlich und südlich von Hamburg ebenfalls nach aktuellem Stand nicht mehr möglich ist ein Signal herauszufischen. Wir reden freilich auch mit den Mobilfunkunternehmen, und die haben ein großes Interesse die Netze auszubauen, und wir haben wiederum ein großes Interesse auf diesen Netzen präsent zu sein. Lasst das mal unsere Sorge sein, ich kann euch nur schon mal prophezeien, dass zumindest bei der mobilen Nutzung im Fahrzeug, vielleicht aber auch per Smartphone und Tablet solche Dinge wie teure Volumen-Tarife künftig keine Rolle mehr spielen werden. Wir sind dran, es wird vielleicht noch vier, fünf Jahre dauern, aber ich kann schon mal so viel sagen, dass wir künftig auf den wichtigsten Verkehrsrouten Deutschlands in fast allen Fahrzeugen im Rahmen des Connected Cars präsent sein werden, und das nicht nur mit den Hauptprogrammen, sondern vielen netten Zusatzdiensten, inklusive Rückkanal. Gebt uns Zeit.

Ich weiß die Leute von DAB greifen immer gerne die Sender als "Digital-Verweigerer" an, auch hier im Forum lese ich immer mal davon. Wir sind eben keine Verweigerer, wir sind sogar innovative Antreiber. Aber wir brauchen Refinanzierungsmöglichkeiten, und die gibt es eben derzeit nur mit der UKW-Verbreitung als Grundlage. Und in DAB sehen wir kein Geschäftsmodell. Es kostet nur und bringt nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frage mich immer noch, wozu es diesen unsäglichen Rückkanal braucht. Radio hat 90 Jahre lang ohne diesen funktioniert und wird auch in Zukunft (egal ob via UKW oder DAB+) ohne diesen Quatsch funktionieren.

Außer Abzocke und Zugemülltwerden mit Werbung hat dieser eh keinen Sinn.

Wenn die Leute heutzutage "ihrem" Sender ein Feedback geben wollen, stehen mit Facebook, E-Mail und anderen elektronischen Kommunikationswegen ausreichend Möglichkeiten zur Verfügung. Wer davon keinen Gebrauch macht, den interessiert auch einen Rückkanal nicht. Mich mit eingeschlossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja schön mit dem Mobilfunk, aber genau so baut man eine Zweiklassengesellschaft auf, ich spreche nicht von den Kosten für den Nutzer, wenn diese nicht mehr nötig sind, sondern vom Ausbau. In den letzten 10 Jahren hat sich kaum was getan, warum sollte sich das in den nächsten 5 Jahren ändern?. Man baut immer genau da aus wo es bereits schnellen Mobilfunk gibt, wie wäre es mal die ländlichen Regionen nachzuziehen? Ich möchte keinen Städter jammern hören, der hier Urlaub macht und dann auf Radio verzichten muss, nur weil man immer nur die Städte priorisiert und hier nichts passiert. Mit DAB+ und seinen geringen Verbreitungskosten hätte man als privater Sender die Chance auch den Leuten außerhalb der Stadt ein Programm zu bieten, aber nein, man macht genauso weiter wie bisher und setzt auf etwas was die letzten 10 Jahre nicht stabil funktionierte bzw. vor 10 Jahren eher noch stabiler war (weil es kaum jemand hatte) als jetzt.
Aber ich lass mich einfach überraschen was ihr Radiomacher so präsentiert.

Übrigens mit e-Plus gibt es hier im Schwarzwald noch GPRS Zellen, man hat es nicht mal für nötig gehalten auf EDGE auszubauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So komme gerade aus dem Schwarzwald, genauer gesagt der Gegend um "Bad Wildbad", gefahren sind wir über die A45, A5 und A8. Während der Hin- und Rück- fahrt lief das Schlagerparadies über DAB+, sage und schreibe einen kleinen Aussetzer (5sec.) Höhe Siegen gab es. Am Montag sind wir etwa 150km quer durch den Schwarzwald und auch hier keinen einzigen Aussetzer.

Nun zum Thema Internetradio, getestet mit einem S4 direkt an der Windschutzschutzscheibe TuneIn und einem 64k aac+ Stream, alles über das Telekom Netz.
Auf der A45 ab Hagen bis kurz vor Siegen nur Puffer Probleme und Wechsel zwischen 3G und EDGE, teilweise längere Zeit EDGE mit einem Balken und null Datendurchsatz. Als nächstes nochmal ein paar Daten Probleme zwischen Herborn und Wetzlar. Dann lief es bis Pforzheim eigentlich bis auf ein paar mal nach Puffern zwischen Mannheim und Karlsruhe auf der A5.
Nachdem wir Pforzheim hinter uns gelassen haben wahr endgültig Schluss, zwischen denn kleinen Dörfen ewig "KEIN NETZ", in den kleinen Ortschaften mal EDGE, in Höfen (Enz) 3G mit hohem Ping und maximal 800k, dort war unser Hotel. In Bad Wildbad gab es dann nochmal 1 Mast mit LTE dort lief es natürlich, aber alleine auf dem Weg vom Hotel nach Wildbad öfters Puffer Probleme.
Ist man noch weiter in den Schwarzwald gefahren gab es maximal noch kurzzeitig EDGE, aber mit so wenig Datendurchsatz das nichtmal ein 32k Stream durchgängig lief.
Also kurz gesagt im Ruhrgebiet, RheinMain und in den größeren Städten in BW lief es gut. Sobald es ländlich wurde gab es Probleme.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben