Wieder mal GEZ!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Wieder mal GEZ!

Nein und erst recht nicht, wenn dadurch der Eindruck entstehen muß, die vierte Gewalt versuche sich auf diese Weise Liebkind zu machen bei einem derjenigen, die sie eigentlich kontrollieren sollte. Und schon gar nicht mit den Zwangsgeldern der Gebührenzahler.

Beck kann sich seinen offiziellen Geburtstagsempfang von der Staatskanzler bezahlen lassen. Dann müssen wenigstens nur die Steuerzahler des Landes, das sich ihn als Ministerpräsidenten leisten zu müssen glaubt, dafür blechen.
 
AW: Wieder mal GEZ!

Interessante Wertigkeit: Bei Kochs Avisionen gegen das ZDF läßt du dich nur zu einem "Keine Ahnung was den geritten hat" hinreißen. Die Finanzierung der Beck'schen Geburtstagsparty scheint dich dagegen beinahe in die Nähe eines Infarktes zu bringen. Wie gesagt: interessant... :p;):D
 
AW: Wieder mal GEZ!

Das liegt daran, daß ich bei Koch wirklich absolut ratlos bin, weil er sich, anders als zum Beispiel bei seinem letztjährigen Wahlkampf, hätte ausrechnen können, daß er mit dieser Nummer vor die Wand fährt. Als Jurist sollte er wissen, was ein "untauglicher Versuch" ist und einen solchen gar nicht erst unternehmen.

Beim Fall Beck regt mich auch gar nicht so sehr auf, daß der sich vom ZDF sponsern läßt, sondern das der Sender sich untersteht, Geld der Gebührenzahler seinem eigentlichen Zweck derart zu entfremden. Da müßten, und hier ergibt sich tatsächlich eine Parallele zum Fall Koch, doch sämtliche Rotlichter angegangen sein, als diese Idee erstmals erörtert wurde.

Im übrigen kann ich Dich beruhigen - meinem Herzen geht es bestens. Allerdings habe ich da so ein Hämorrhoidenproblem - wenn es Dich interessiert, kann ich das ja gern ein wenig ausführlicher beschreiben und auf Wunsch auch illustrieren. :p:D
 
AW: Wieder mal GEZ!

Dazu fällt einem dann wirklich nichts mehr ein...
ddp schrieb:
Der vor 450 Jahren verstorbene deutsche Rechenmeister Adam Ries soll Rundfunk- und Fernsehgebühren bezahlen. Die Gebühreneinzugszentrale Köln (GEZ) habe einen entsprechenden Bescheid an Herrn Adam Ries in Annaberg-Buchholz verschickt, teilte die Leiterin des Adam-Ries-Museums, Anngret Münch, am Dienstag in Annaberg-Buchholz mit. Er sei dem Museum zugestellt worden.

Das erste Schreiben habe sie noch für einen Scherz gehalten, sagte Münch. Sie habe sie der GEZ mitgeteilt, dass Ries nachweislich vor 450 Jahren verstorben sei. Doch wenige Wochen später sei Adam Ries nochmals mit Nachdruck darauf hingewiesen worden, dass er seine Rundfunk- und Fernsehgeräte anzumelden habe. Außerdem sollte er seine Rundfunkteilnehmer-Nummer bekanntgeben.

Quelle
 
AW: Wieder mal GEZ!

Köstlich:

nullen.jpg

Hatte ich bis jetzt übersehen. Gehört zu einer auch ansonsten herrlich bösen Seite.
 
AW: Wieder mal GEZ!

Heute mal wieder ein ernsthafter Eintrag. Das heute in meinen Briefkasten geflatterte Gratisblättchen "Berliner Woche" berichtet ganzseitig über die GEZ, das Zahlverhalten in Berlin und die Gebührenbeauftragten.

Interessante Zahlen: 2008 wurden vom RBB an die rund 40 Berliner Gebührenbeauftragten in seinen Diensten je rund 22.500 Euro überwiesen. Während im Bundesdurchschnitt 92 Prozent der Haushalte mit Empfangsgeräten zahlen, sind es in Berlin 77 Prozent - die ebenfalls auffallend hohe Zahl an sozial bedingten Befreiungen bereits berücksichtigt.

Alle weiteren Zahlen und die Schwarzseher-Statistik nach Bezirken direkt im Artikel. Dort kann man auch abstimmen, ob "wir gebührenfinanzierte Sender brauchen". Derzeitiger Zwischenstand: mehr als 2/3 sagen "Nein". Und das in einer Stadt, in der das öffentlich-rechtliche System zumindest aus meiner Sicht noch seinen Namen verdient.
 
AW: Wieder mal GEZ!

Man sollte dabei vielleicht nicht ausser Acht lassen, dass solche werbeüberfluteten "Unterschichtenblättchen" auch nur von selbiger Klientel gelesen werden. So kommen derartige Ergebnisse zustande. Ähnliches hatten wir bei der Pro7-Teletext-Umfrage zur Bundespräsidentenwahl. Bei mir landen diese sogenannten Zeitungen in der Regel ungelesen in der Rundablage.
 
AW: Wieder mal GEZ!

Man sollte dabei vielleicht nicht ausser Acht lassen, dass solche werbeüberfluteten "Unterschichtenblättchen" auch nur von selbiger Klientel gelesen werden. So kommen derartige Ergebnisse zustande.
Derartige Umfragen bei Spiegel Online oder faz.net gab es auch schon und die fielen nicht glimpflicher für die Öffis aus.
 
AW: Wieder mal GEZ!

Man sollte dabei vielleicht nicht ausser Acht lassen, dass solche werbeüberfluteten "Unterschichtenblättchen" auch nur von selbiger Klientel gelesen werden. So kommen derartige Ergebnisse zustande.


Und wie erklärst du die 18%, die bei dieser Umfage kein Problem mit der Abwicklung der ÖR hätten? Telepolis ein "Unterschichtenblättchen"? Bitte!

http://www.heise.de/tp/r4/umfrage/archiv.shtml

Zwerg#8
 
AW: Wieder mal GEZ!

Also, wenn man es genau nimmt, sind die Grundlagen, die zur Zahlung der GEZ-Gebühren verpflichten, wettbewerbswidrig! Es kann nicht sein, dass wenn man ein Gerät besitzt, egal welches, dass es ermöglicht öffentlich/rechtliches Programm zu empfangen, allein nur schon dafür bezahlen muss. Privates oder Pay-TV hat ja nicht die Möglichkeit andere "Vertriebswege" einzuschlagen. Für den User gibt es nur die Wahl zwischen Beidem oder Keinem oder eben Einem! Pay-TV alleine GEHT NICHT! Von daher ist diese "Bestimmung" gesetzeswidrig!

Wenn ich, beschäftigt bei Kaufhaus Z, mich vor die Toren des Kaufhauses XY stelle und von jedem der da rein will 5,- EUR kassieren würde, damit es meinem Kaufhaus "gut geht", dann würde ich umgehend verhaftet sein.

Im Jahre 2009 nach Christus, sollte es eigentlich möglich sein, auch öffentlich/rechtliches Programm verschlüsselt zu senden. Wer es will gut, wer nicht, auch gut! Aber wer will das schon? In diesem Falle würde man ja nicht nur teure europaweite Senderechte einsparen, sondern der ganze öffentlich/rechtliche Apparat würde zusammen fallen, wie ein Kartenhaus, weil es so gut wie niemand mehr "kaufen" würde.

Was mich zudem ärgert ...
Warum sollen wir, die Gebührenzahler, dem ZDF ein 6 Millionen teures neues Nachrichtenstudio finanzieren! Das schlägt doch dem Fass die Krone ins Gesicht. Das alte hätte vollkommen ausgereicht um die Grundversorgung der Nachrichten auch weiterhin zu gewährleisten. Sowas finde ich absolut unverschämt, unverschämter geht es ja gar nicht mehr! Das ZDF prahlt dann auch noch damit, wie teuer und zeitaufwendig die Realisierung war.

Doch es geht noch dreister, siehe neue Berliner U-Bahn! Die ganze Welt lacht uns aus! Was haben wir bloss für "Monster" an der Regierung?
 
AW: Wieder mal GEZ!

Darf ich das mal ein bißchen sortieren?

Also, wenn man es genau nimmt, sind die Grundlagen, die zur Zahlung der GEZ-Gebühren verpflichten, wettbewerbswidrig! Es kann nicht sein, dass wenn man ein Gerät besitzt, egal welches, dass es ermöglicht öffentlich/rechtliches Programm zu empfangen, allein nur schon dafür bezahlen muss. Privates oder Pay-TV hat ja nicht die Möglichkeit andere "Vertriebswege" einzuschlagen. Für den User gibt es nur die Wahl zwischen Beidem oder Keinem oder eben Einem! Pay-TV alleine GEHT NICHT!
Ist sie nicht, ihre Umsetzung ist nur nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Die stammt aus einer Zeit, in der sich mehrere Menschen ein Empfangsgerät teilten. Heute ist es umgekehrt, so kommt es zu den völlig irrsinnigen Mehrfach-Forderungen, die einen daran zweifeln lassen, daß man eine einzelne Person ist.

Wir haben ein duales Rundfunksystem. Die Privaten kamen in den 80er Jahren hinzu, vorher war alles, was man im Inland hören oder sehen konnte, öffentlich-rechtlich. Und die öffentlich-rechtlichen haben (eigentlich) einen gesellschaftlichen Auftrag und eine gesellschaftlich sehr wichtige Funktion: sie sollen (!) ungefiltert (!) und unbeeinflußt (!) die Gesellschaft widerspiegeln, über das gesellschaftliche Leben in diesem Land berichten, zur Kommunikation, zur Diskussion und zur Achtsamkeit anregen. Sie sollen Kultur, Bildung und Information vermitteln und auch hochwertig unterhalten - frei von Einflußnahme. Das hat etwas mit psychosozialer Hygiene zu tun und war nach dem Krieg vielen Menschen ein Grundbedürfnis. In Nachkriegszeiten hat man offenbar (ich habe bislang keine erlebt) erstmal die Nase voll vom ungehemmten Ausleben seiner Neurosen (Krieg ist die brutalste Form, seine Neurosen auszuleben) und will authentisch und ehrlich durchs Leben gehen. Dafür stand der öffentlich-rechtliche Rundfunk in dieser Zeit. Die hatten damals in der Tat edle Ziele - übrigens auch die Mehrheit derjenigen, die in der DDR Rundfunk gemacht haben, nur daß dort sehr schnell wieder eine Durchdringung mit neurotischen Elementen und politischer Einflußnahme erfolgte.

Wir leben heute in einer Zeit, die ich Vorkriegszeit nennen möchte, denn alle Anzeichen deuten für mich auf Krieg hin, da die Menschen großteils nahezu ausschließlich noch ihre Neurosen und Psychosen pflegen und nicht mehr gewillt sind, in sich zu hineinzufühlen und sich zu fragen, wie (elend) es ihnen geht und warum. Merkmal einer solchen Zeit ist das Zurückdrängen des Wichtigen und Relevanten und das Überbetonen des Banalen, des Boulevardesken, des "Smalltalks". Betäuben, um den eigenen Schmerz nicht fühlen zu müssen - die Medien machen inzwischen voll mit und liefern Betäubungsmittel frei Haus, leider auch die öffentlich-rechtlichen.

In der Nachkriegszeit war das aber wie gesagt anders und ein anspruchsvoller Rundfunk kostet Geld. Das wußte man auch damals. Journalisten wollen auch von etwas leben, Kulturschaffende im Dienste der ARD (Rundfunkorchester, ...) ebenso. Mit Werbung ist dies nicht hereinzubekommen, also muß es über Gebühren finanziert werden.

Die Bedeutung eines hochwertigen (!) öffentlich-rechtlichen Rundfunks schätze ich heute größer denn je ein - als Alternativangebot zur Betäubung, die der Privatfunk großteils bedient. Für alljene, die die Gesellschaft humanistisch weiterentwickeln wollen, statt zugedröhnt in den (derzeit noch individuellen Klein-)krieg zu ziehen. Ein gesunder öffentlich-rechtlicher Rundfunk kann und sollte in vielerlei Hinsicht präventiv sein. Er kann dazu beitragen, daß die täglich in der Gesellschaft auf vielen Stufen zu beobachtende Gewalt verstanden und somit schrittweise entschärft wird.

Ich gehe so weit zu behaupten, daß in einer intakten Gesellschaft eigentlich gar keine GEZ als "eintreibende" Institution nötig wäre. Es reichte die Angabe eines Spendenkontos und es würde sich füllen - ganz freiwillig, jeder nach seinen Möglichkeiten, jeder im Bewußtsein, damit etwas auch für sein Wohl getan zu haben und für das der gesamten Gesellschaft. Wir leben aber nunmal nicht in einer intakten Gesellschaft, sondern in einer neurotischen Kriegs- und Leistungsgesellschaft. Ich wüßte auch nicht, wo das anders wäre...

Unter diesen Gesichtspunkten fällt es vielleicht etwas leichter, den ursprünglichen Sinn des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu verstehen, seine Finanzierungsnotwendigkeit zu verstehen - und gehörig Wut über die Entwicklung der öffentlich-rechtlichen Programme zu entwickeln, denn die sind inzwischen großteils meilenweit von ihrem Auftrag entfernt.


Ganz anders sieht es beim Privatfunk aus. Er hat keinen gesellschaftlichen Auftrag, er hat ausschließlich einen wirtschaftlichen: maximal profitabel zu sein. Das funktioniert wie fast überall in der Wirtschaft am besten, wenn man die Neurosen der Menschen bedient. Und genau das tut der Privatfunk - schau doch mal Privat-TV, das ist eine einzige Sightseeing-Tour im deutschen Neurosen-Zoo. Lauter psychisch schwer gestörte Menschen schwadronieren da aufeinander ein in Casting- oder Gerichtsshows. Wohin man blickt, sieht man individuelles Elend, das nach außen abreagiert wird. Dadurch stellt sich zwar keine nachhaltige Erleichterung ein, aber der Zuschauer kann sich damit immerhin von seinen eigenen Problemen ablenken. Die stauen sich derweil munter weiter auf, bis die Vorkriegszeit endlich zur Kriegszeit wird.

Auch Werbung ist in den meisten Fällen ausschließlich darauf gerichtet, Neurosen anzusprechen. Damit kann man am meisten Geld verdienen. Das unterscheidet Werbung auch von Information - die kostet Geld (in ihrer Beschaffung und Aufbereitung), bringt aber oft keins. Und Information ist im Privatfunk auch Mangelware, stattdessen versucht man zu erreichen, daß sich die Menschen gut informiert fühlen (!) - mit Pseudo-Informationen.

Insofern sind öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunk zwei völlig konträre Dinge und eine Gebührenfinanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch keine Wettbewerbsverzerrung.

Nenne den Privatfunk einfach das, was er (meist) ist: Werbe- und Neurosenfunk. Dann fällt es auch leicht festzustellen, daß sich sowas in einer intakten Gesellschaft kein Mensch freiwillig reinziehen würde.

Wenn Du nun beklagst, daß man nicht individuell entscheiden kann, z.B. ausschließlich Privatfunk zu schauen und dafür den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht finanzieren zu müssen, entgegne ich: zum Glück muß den jeder mitfinanzieren, denn er dient dem Wohle aller - auch wenn das nicht jeder erkennen kann.

Leider - und das ist mein großer Kritikpunkt seit Jahren - macht es die ARD ihren Kritikern sehr leicht: ein Großteil des öffentlich-rechtlichen Programms weist inzwischen ganz klar die Stukturen und Wesensmerkmale des Neurosenfunks auf und rechtfertigt damit meiner Meinung nach keine Gebührenfinanzierung mehr. Wozu braucht die ARD über 60 Hörfunkprogramme, von denen viele inhaltsleer vor sich hinplätschern? Warum gibt die ARD Millionen für sogenannte "Sportrechte" aus, also für die Finanzierung eines Systems, in dem asozial hohe, durch nichts zu rechtfertigende Gehälter gezahlt werden und in dem eine Art "Menschenhandel" betrieben wird (sie nennen es "Ablösesummen")? Mit Volkssport hat das nix mehr zu tun, psychisch gesund ist dieses Treiben ebenfalls seit langem nicht.

So wundert mich es freilich nicht, daß die öffentlich-rechtlichen mit den Privaten verwechselt werden und man nur noch einen Unterschied sieht: für die einen muß man explizit bezahlen, für die anderen scheinbar (!) nicht. Und das ist freilich dann unverständlich.

Wenn ich, beschäftigt bei Kaufhaus Z, mich vor die Toren des Kaufhauses XY stelle und von jedem der da rein will 5,- EUR kassieren würde, damit es meinem Kaufhaus "gut geht", dann würde ich umgehend verhaftet sein.
Wenn Du aber auf jede Packung Zigaretten und auf jede Pulle Alkohol (beides Neurosenbefriedigung) eine "Gesundheitsprophylaxeabgabe" erheben würdest, mit der Du dann (ausschließlich!!!) Projekte zur Suchtprävention und zur gesunden Lebensweise förderst, dann wäre das gesellschaftlich sehr ok, auch wenn die Süchtigen freilich fluchen, da sie lieber Feuerwasser anstatt Mineralwasser trinken wollen. Genau in diese Richtung ginge im übertragenen Sinne ein gesunder, intakter öffentlich-rechtlicher Rundfunk.

Im Jahre 2009 nach Christus, sollte es eigentlich möglich sein, auch öffentlich/rechtliches Programm verschlüsselt zu senden. Wer es will gut, wer nicht, auch gut!
Ich bin heilfroh, daß jeder Bundesbürger die Möglichkeit hat, wenigstens theoretisch barrierefrei an die verbliebenen hochwertigen Angebote zu kommen. Wenn er sie nicht nutzt, ist es seine Sache und zu seinem Nachteil, aber angeboten werden muß es meiner Meinung nach für und finanziert werden muß es von allen. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist ein Solidarsystem, genau wie die Krankenversicherung. Bei der ist es ja noch krasser: jeder zahlt (mehr oder weniger gerne) ein und ist froh darüber, wenn er nie etwas davon wiedersehen muß...

sondern der ganze öffentlich/rechtliche Apparat würde zusammen fallen, wie ein Kartenhaus, weil es so gut wie niemand mehr "kaufen" würde.
Es wäre wirklich mal ein interessantes Experiment zu sehen, welche öffentlich-rechtlichen Angebote bei einer Art pay-per-channel oder pay-per-view überhaupt noch genutzt würden. Ich gehe davon aus, daß es vor allem die Angebote wären, die für gesundes öffentlich-rechtliches Programm stehen. Denn für die gibt es keinen entsprechenden Ersatz im Werbefernsehen. Alles andere würde nicht mehr genutzt, die Zuschauer könnten ähnlichen Schrott auch werbefinanziert hören/sehen. Was für eine herrliche Gesundschrumpfung! Leider könnten die wenigen, die noch authentisch angesprochen werden wollen, die Finanzen für ihre gewünschten Angebote kaum aufbringen. Das Land ist inzwischen zu krank, als daß sich hier eine gesunde Mehrheit finden würde. Das sieht man ja auch außerhalb der Medien, das sieht man an vielen Entscheidungen in der großen und kleinen Politik. Das sieht man täglich auf der Straße. Und das ist der Grund dafür, warum immer wieder einzelne de rnoch verbliebenen hochwertigen Angebote von den ARD-Anstalten ersatzlos eingestellt werden.

Sie sägen sich damit den Ast ab, auf dem sie sitzen. Ein auf Privatfunk-Niveau agierender öffentlich-rechtlicher mag kommerziell erfolgreich sein, er hat gesellschaftlich abe rkeine Berechtigung, wie Du richtig feststellst. Die Quote als Argument könnte ihn nicht retten, denn die erreichen andere Anbieter ohne Gebührenfinanzierung. Die Meßlatte ist eine andere: wie "gesund" sind die Programmangebote, wie wichtig sind sie? Daß die wichtigsten Dinge oft nicht die beliebtesten sind (außer in Nachkriegszeiten), ist freilich allgemein bekannt...


Was mich zudem ärgert ...
Warum sollen wir, die Gebührenzahler, dem ZDF ein 6 Millionen teures neues Nachrichtenstudio finanzieren! Das schlägt doch dem Fass die Krone ins Gesicht. Das alte hätte vollkommen ausgereicht um die Grundversorgung der Nachrichten auch weiterhin zu gewährleisten.
Irgendwann fällt bei Dauernutzung das Zeug auseinander. Wenn man dann sowieso die alte Technik ersetzen muß, weil sich Reparaturen bei sowas nicht lohnen und eher der störungsfreie Betrieb infrage steht, baut man halt gleich komplett neu. Das passiert doch nicht alle Jahre. Und bitte, bleib mal mit den 6 Millionen auf dem Boden. Was sind 6 Millionen Euro? Das ist für Dich (sicher) unerreichbar viel, das ist für mich unerreichbar viel. Das ist da, wo ich arbeite, aber nur der Monatsumsatz einer Fertigungsstätte (bezogen auf den Preis des Endprodukts). Rohware im Wert von 6 Millionen Euro sehe ich binnen 4 Wochen in die Werkhalle fahren - und wir sind eine recht kleine Bude.

Und 6 Millionen Euro auf 80 Millionen Deutsche sind 7.5 Cent (!) pro Bundesbürger. 7.5 Cent alle x Jahre zur Sicherstellung des Sendebetriebs... bleib mal bitte auf dem Teppich.

Doch es geht noch dreister, siehe neue Berliner U-Bahn! Die ganze Welt lacht uns aus! Was haben wir bloss für "Monster" an der Regierung?
Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient hat. (Hans-Joachim Maaz, Psychotherapeut und Autor, Halle/Saale)
 
AW: Wieder mal GEZ!

@Radiowaves: Standing ovations für deinen Beitrag!

Den ÖR muss man zugute halten, dass sie wenigstens noch politische Sendungen und Reportagen anbieten, zudem eine seriösere Berichterstattung haben.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss der ÖR mit der Zeit gehen und auch z.B. Soaps anbieten. Die älteren Zuschauer haben die ÖR sicher, so gut wie jeden Abend, aber auch die Jugendlichen müssen irgendwie zu ARD oder ZDF gelockt werden.

So gut wie jeden Samstagabend haben ARD oder ZDF die meisten Zuschauer, auch am Sonntag kann dem "Tatort" keiner Paroli bieten. Das zeigen auch die Zahlen bei Qoutenmeter.de, wobei man sich dort neben den eigentlichen Einschaltqouten noch an der "werberelevanten Zeilgruppe der 14-49-jährigen" aufgeilt. Eine These die seinerzeit von Helmut Thoma aufgestellt wurde und die immer umstrittener ist, weil nicht belegbar. Vermutlich haben die über 50-jährigen mehr Kaufkraft, als die Jugendlichen. Bloß lassen die sich nicht jeden Müll andrehen. Auch nicht im TV.

Auch die von Fredo kritisierten Ausgaben für Fußballrechte finde ich richtig! Bei RTL oder SAT1 würde man vermutlich die erste und zweite Halbzeit prima mit Werbung oder Split-Screens "verwursten"! Es reicht schon, dass ein Spielfilm dort alle 15-20 Minuten durch Werbung unterbrochen wird, alle anderen Sendungen natürlich auch. Deshalb lobe ich mir, auch wenn ich alleine dastehe, den Tatort, Polizeiruf 110, Hart aber Fair, Report21, Panorama, den Bericht aus Berlin, Heute und die Tagesschau, die Sportschau, den Weltspiegel, und so weiter. Ich glaube nicht, dass ich bei Sky/Premiere mehr geboten bekomme, zumal ich dort 32€ bis 55€ bezahlen müsste.
 
AW: Wieder mal GEZ!

@radiowaves: Danke!

Auch die von Fredo kritisierten Ausgaben für Fußballrechte finde ich richtig!
Allerdings hat es nun eine private Firma geschafft am Sonntagabend 6 Minuten Sendezeit in den Tagesthemen vertraglich zu vereinbaren - für die Fussball Bundesliga. Ich sehe hier einen Straftatbestand, denn nicht nur in meinen Augen niemand hat Journalisten im ÖR vorzuschreiben, wie lange Sie von was zu berichten haben!
Quelle: http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/bundesliga-total-verkauft/

Was die GEZ anbelangt, ich zahle meine Gebühren gerne - denn für das Geld wird immer noch ordentlich etwas geboten. Allerdings stehen die TV Gebühren ständig auf meiner möglichen Einsparliste - incl. Fernseher. Wenn nun ÖR Nachrichten auch noch Sportwerbung machen müssen, so ist das wieder ein Argument mehr. Gründe finden sich im Text von Radiowaves.

Beim Radio dagegen gibt mir DRadio und WDR2/WDR5 ein sehr gutes Gefühl für die Rundfunkgebühren, ich bezahle sogar gerne die freiwillige Pauschale für das DRadio-Heft.

Allerdings schwant auch den politisch Zuständigen, dass das GEZ Modell sich langsam überholt. Büro im eigenen Haus/Wohnung mit Radio = doppelte Gebühr; Firmen-PC wegen zwingender elektronischer Abrechnung mit dem Finanzamt = Internetfähiger und somit (angeblich) GEZ-pflichtiger PC; Navi mit TMC = ein ÖR Angebot und somit GEZ-pflichtig; ÖR Nachrichten und Mediatheken freiwillig ins Intranet gestellt = GEZ-pflichtig.

Bald darf ich sogar zahlen, wenn ich per Telefon ÖR Rundfunk in der Warteschleife bei einer Hotline höre..... :wall:

Das GEZ-System muss dringend reformiert werden - ÖR-Angebote will ich weiterhin haben und bin bereit dafür zu zahlen, diese müssen aber Ihrem Auftrag folgen und nichts anderem. Dafür brauche ich weder 64 Radiosender noch 20 TV-Kanäle.
 
AW: Wieder mal GEZ!

Auch die von Fredo kritisierten Ausgaben für Fußballrechte finde ich richtig!

... hatte ich die kritisiert? Kann mich nicht erinnern!

Mal abgesehen davon, das "Radiowaves" hier seine Doktorarbeit geschrieben hat, kann ich das Meiste nachvollziehen und er hat sicher mit sehr vielen Argumenten sehr Recht, nur geht es mir persönlich als "kleiner" Massenabnehmer eigentlich nur um die Gerechtigkeit.

Also ich persönlich habe gar keine Zeit das "Riesenangebot" der ARD/ZDF überhaupt nur ansatzweise effektiv zu nutzen! Wenn ich nach einem langen Arbeitstag nach Hause komme, dann schaue ich mir einen Film auf Sky an (ohne Werbeunterbrechung) und dann vielleicht noch das Heute-Journal oder die Tagesthemen. Früh Morgens dann 10 Minuten B5 Aktuell.

Natürlich würde ich für die genutzten Angebote zahlen wollen, bei Sky zahle ich es ja auch. Es geht mir aber eigentlich eher um die Gerechtigkeit. Es kann nicht sein, dass wenn jemand einen PC nutzt, der dann GEZ-Gebühren zahlen muss, nur weil er damit Ö/R Rundfunk empfangen könnte.

Wenn es ALLE zu finanzieren haben, wie "Radiowaves" in seinem Roman ja irgendwie richtig darstellt, dann sollte Ö/R Rundfunk über kurz oder lang auch steuerfinanziert werden und das Thema GEZ ist Geschichte. Punkt.
 
AW: Wieder mal GEZ!

... hatte ich die kritisiert? Kann mich nicht erinnern!
Das war ich...

Mal abgesehen davon, das "Radiowaves" hier seine Doktorarbeit geschrieben hat
Nee, die war länger. Habe ich auch nicht in einer Stunde getippt. :D

Es kann nicht sein, dass wenn jemand einen PC nutzt, der dann GEZ-Gebühren zahlen muss, nur weil er damit Ö/R Rundfunk empfangen könnte.
Das ist in der tat abstrus und führt noch zu viel kaputteren Fällen, in denen Einzelpersonen gut und gerne 3 oder 4 mal Hörfunkgebühr zahlen müssen.

dann sollte Ö/R Rundfunk über kurz oder lang auch steuerfinanziert werden und das Thema GEZ ist Geschichte. Punkt.
Großes Problem: "Steuer" = vom Staat eingetriebene Abgabe. Rundfunk in Deutschland ist auf dem Papier staatsfern. Jeder weiß, wie glaubwürdig das ist. Aber an der Stelle geht es genau deswegen nicht weiter. Leider.


Ach so: ich kann auch kürzer. :D
 
AW: Wieder mal GEZ!

Die Rundfunkgebühr ist aber faktisch keine Gebühr, sondern eine Steuer (da ihr keine angemessene Gegenleistung gegenübersteht, zumindest, seit PC zu Rundfunkgeräten erklärt wurden). Die GEZ ist aber nicht berechtigt, Steuern zu erheben. Da liegt schon der Hase im Pfeffer.
 
AW: Wieder mal GEZ!

Und die GEZ widerspricht sich mit ihrer Werbung. Beachtet bitte den letzten Satz dieses überzeugten Hörers und Zuschauers:
 
AW: Wieder mal GEZ!

Ich weiß, wer sie nicht mitbezahlt :eek:

Und deren Zahl wird immer größer. So wie die gesetzlichen Krankenkassen heute jammern und einen "Nachschlag" (erzwingen) wollen, weil ja die Einzahler wegbrechen, die Ausgaben aber gleichbleiben, werden auch bald die ÖR argumentieren. Hallo!!! Ich persönlich kann auch nicht zu einem Kunden sagen: "Ähm - ich muß ab 2010 die Preise etwas erhöhen, da mir zwei andere Kunden aufgrund der wirtschaftlichen Lage abgesprungen sind." Der lacht - und schmeißt - mich (r)aus.

[OT=Abstecher_zur_Krankenkasse]
Aber ich habe ja auch kein Monopol (Pflichtversicherung in einer gesetzlichen KK unter Bruttogehalt x)! Das ist aber das Problem der GKK. Und irgendwann werden die letzten noch "gutverdienenden" Einzahler in die GKK sagen: "Ihr habt wohl einen Knall! Ich bezahl' doch nicht "für Alle" und immer mehr, nur weil ich noch meine Arbeit habe". Und genau das ist der Grund für das das Ende der gesetzlichen KK.

Ich sehe nur einen Ausweg:
Alle Krankenkassen stehen jedem Bürger offen. Nur so erreicht man gnadenlosen Wettbewerb unter den Kassen. Wer das "beste Paket" schnürt, gewinnt Mitglieder. Gut. Durch eine gute "Marktdurchdringung" einer "großen Kasse" kann diese Kasse auch bessere Preise bei Medikamenten ("Druck" auf die Pharma-Riesen), Ärzte etc. herausholen.

Im Moment ist das Ganze doch nur Müll. Kassenmitglieder müssen in jedem Jahr für diese Mißwirtschaft aufkommen und darum immer etwas mehr zahlen... Die Deutschen sind aber zu gehorsam.
[/OT=Abstecher_zur_Krankenkasse]


Wenn man nun noch die "Brender-Posse" ansieht und eine ganz böse Zunge hat, dann kann man sich sicherlich auch sehr gut vorstellen, daß "die Politik" gerade ganz dezent das Ende der ÖR "einleitet". Man muß nur langsam für "Unmut" in breiten Bevölkerungskreisen sorgen.

Es ist ja auch viel einfacher einen privaten Rundfunk zu kontrollieren. Notfalls behält man sich irgendwelche Schritte vor (siehe Italien: Ein Anruf von Herrn B. genügt und schon ist der Moderator "weg").

"Horden" öffentlich-rechtlicher Journalisten, die "laufend" und im öffentlich-rechtlichen Auftrag(!) auch sehr unbequeme Fragen stellen (sollten!) und jetzt obendrein auch noch als "Amtsträger" gelten, sind überaus lästig...

Sollte die GEZ-Abgabe in den nächsten Jahren steigen, obwohl wir noch nicht einmal die Talsohle der "Krise" erreicht haben (denn das dicke Ende kommt erst noch), dann gibt es echt Ärger - nicht nur - in der "Ostzone". Dort schlägt die Krise nicht ganz so hart zu, denn auch vor der Krise blühten nur in wenigen ostdeutschen Oasen die versprochenen Landschaften. Es "brodelt" dafür ganz tief im Südwesten, denn dort hat man heute echt etwas zu verlieren. Den sogenannten "Speckgürtel" um Stuttgart oder München wird man in Kürze wohl enger schnallen müssen.

Die ÖR sollten auf Dauer jedenfalls nicht mehr auf die "wohlwollende Behandlung" durch die Politik hoffen. Wenn sich die/eine erhöhte GEZ-Gebühr nicht (mehr) mit den Wahlprogrammen der Parteien vereinbaren läßt, gar Wählerstimmen kostet, ist das Sterben des ö-r Rundfunks praktisch eingeläutet.


nachdenkliche Grüße
Zwerg#8


http://www.jur-blog.de/arbeitsrecht...-amtstraeger-verurteilung-wg-bestechlichkeit/
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben