Die zehn größten Irrtümer bei der Beraterauswahl
Irrtum 1: Aktueller Berater ist gleich aktueller Berater
Kann zwar sein, dass man den gerade angesagtesten Namen eingekauft hat, aber der lebt vielleicht schon seit fünf Jahren von der Substanz. Seine Weisheiten sind von gestern und seine Rezepte von vorgestern. Rausgeschmissenes Geld!
Irrtum 2: Die Referenzlisten sind ein gutes Auswahlkriterium
Auf keinen Fall! Berater, die schon drei, vier oder mehr bekannte Sender beraten haben, werden beim fünften und sechsten Sender nichts Neues mehr bringen. Sie verkaufen also ihre gebündelten Erkenntnisse mehrfach, und je häufiger ihnen das gelingt, desto teurer werden sie beim nächsten Mal.
Irrtum 3: Wenn der große Sender, auf den ich immer schiele, einen bestimmten Berater engagiert, kann ich ihn auch engagieren.
Deswegen machen alle sich gegenseitig nach und alles hört sich gleich an.
Irrtum 4: Der aktuelle MA-Erfolg wird durch Berater bestimmt und nicht durch die Arbeit der Mitarbeiter
Das ist das, was dir die Berater einflüstern. Wenn du es glaubst, bist du selber schuld.
Irrtum 5: Burn ist kein Grund, Berater schnell zu entfernen
Doch, selbstverständlich. Klar bekommt ein Berater schnell einen Burn, wenn er bei allen AC und CHR Formaten im Markt als Berater unterwegs ist und aktuell noch dazu im TV oder in den Radioforen seinen Senf zum Besten gibt. Also sollte man ihn schnell loswerden.
Irrtum 6: Wer einmal aus dem Geschäft raus ist, sollte nicht mehr gebucht werden
Ein guter „älterer“ Berater mit hoher Leidenschaft, der vielleicht mal ein paar Jährchen Pause eingelegt hat, sich zurückgelehnt und die Branche aus der Distanz beobachtet hat, der vielleicht auch mal was anderes (Vernünftiges) gemacht hat, ist vielleicht zum ersten Mal ins einem Leben wirklich in der Lage, ein ins Schlingern geratenes Schiff wieder auf Kurs zu bringen, anders als ein brandneuer Flegel, der nur in hektischem Aktionismus macht.
Irrtum 7: Die Kunst ist, die richtigen neuen Berater zu entdecken
Falsch. Die wahre Kunst ist, ohne solche auszukommen.
Irrtum 8: Je mehr Berater ich engagiere, desto vielfältiger und besser ist mein Programm
Auch falsch, denn Viele Köche verderben den Brei.
Irrtum 9: Je breiter mein Berater ist, desto mehr Hörer bekomme ich
Auf keinen Fall! Der Berater mag häufig breit sein wie eine Haubitze, weil er natürlich das Elend erkennt, das er anrichtet, aber es hilft nichts an der Hörerfront. Also Finger weg vom breiten Berater!
Irrtum 10: Ältere Berater sind nur etwas für ältere Geschäftsführer
Nein, schon die jüngeren PD`s fallen gerne darauf herein.
Zu jedem dieser 10 Irrtümer gibt es ein Gegenargument, das einen Beispielsender anführen kann, „bei dem das ja doch funktioniert“. Sicher! Aber kennen Sie die Historie des jeweiligen Senders? Wissen Sie, wie er klingt? Wissen Sie, wie viele Mitarbeiter er gefeuert, wieviel Content er eingespart, wieviel Gewinnspiele und Konservenelemente er eingesetzt hat? Einen Berater darf man nicht alleine daran messen, wieviel Programme und Sender er zuschanden geritten hat. Man sollte auch schauen, wo er es unterlassen hat. Kleiner Tipp an alle Geschäftsführer und Programmchefs: denken Sie doch erst einmal selbst, - und vertrauen Sie mal Ihren eigenen Leuten.