hilde
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Vor zwei Wochen hat die LfM die von ihr in Auftrag gegebene Analyse (Röper/Volpers) zur Medienvielfalt in NRW veröffentlicht.
Zunächst die Stellungnahmen von LfM-Direktor Jürgen Brautmeier und der Medienkommissionsvorsitzenden Frauke Gerlach!
Aha, habe ich gedacht, jetzt haben sie es kapiert. Die Existenz der mehreren (crossmedialen) Angebote ist also oft nur vordergründig, weil nur ein Anbieter dahintersteht. Na, das schreit doch geradezu nach mehreren Anbietern, besonders beim Privatradio. Wer jetzt aber glaubt, die Analyse sei ein Appell an die LfM, den Verlegern in NRW nicht auch noch die zweite Senderkette zu überlassen, der hat weit gefehlt. Für die LfM ist die nordrhein-westfälische Medienwelt vermutlich immer noch heil. Alles eine Frage der Definition, denn in der Schlußfolgerung der Analyse heißt es:
Alles bleibt also, wie es ist. Oder was meint Ihr?
Zunächst die Stellungnahmen von LfM-Direktor Jürgen Brautmeier und der Medienkommissionsvorsitzenden Frauke Gerlach!
Dr. Jürgen Brautmeier schrieb:Auf den ersten Blick ist die Medienlandschaft in Nordrhein-Westfalen in den zurückliegenden Jahren gewachsen und hat durchaus eine gewisse Vielfalt erreicht. Der zweite Blick zeigt aber, dass hinter den Angeboten oft dieselben Anbieter stehen, die Vielfalt also häufig nur vordergründig existiert
Dr. Frauke Gerlach schrieb:Lokalen Medien kommt eine zentrale Funktion im gesellschaftlich-demokratischen Meinungsbildungsprozess zu. Die Medienkommission wird sich daher für die Allgemeinheit auch zukünftig intensiv mit der medienkonzentrationsrechtlichen Situation in Nordrhein-Westfalen befassen und sich für die Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen einsetzen.
Aha, habe ich gedacht, jetzt haben sie es kapiert. Die Existenz der mehreren (crossmedialen) Angebote ist also oft nur vordergründig, weil nur ein Anbieter dahintersteht. Na, das schreit doch geradezu nach mehreren Anbietern, besonders beim Privatradio. Wer jetzt aber glaubt, die Analyse sei ein Appell an die LfM, den Verlegern in NRW nicht auch noch die zweite Senderkette zu überlassen, der hat weit gefehlt. Für die LfM ist die nordrhein-westfälische Medienwelt vermutlich immer noch heil. Alles eine Frage der Definition, denn in der Schlußfolgerung der Analyse heißt es:
"Grundsätzlich gilt, je umfangreicher das strukturelle Angebot ist, desto größer ist die Chance für das Publikum, durch die Rezeption mehrerer Medien auch einen Zuwachs an Information zu erhalten. Dieses Ergebnis ist nur scheinbar banal, denn es ist auch ein Votum dafür, am Primat der strukturellen Pluralität als Garant für lokalpublizistische Vielfalt festzuhalten. Hierbei scheint es allerdings nicht zwangsläufig erforderlich [...], dass sich die strukturelle Vielfalt auch in den ökonomischen Eigentumsverhältnissen widerspiegelt. Dennoch erscheint aus demokratietheoretischer Perspektive eine ökonomische Konzentration dann problematisch, wenn die crossmediale Diversifikation den einzigen Vielfaltsfaktor darstellt. [...]
Vor diesem Hintergrund erscheint das medienpolitische Bemühen, strukturelle Vielfalt sowohl medial als auch ökonomisch zu erhalten bzw. zu schaffen, nicht obsolet. Grundsätzlich ist hierbei der medialen Angebotsvielfalt der Vorrang vor der Verhinderung ökonomischer Konkurrenz zu geben. Mit anderen Worten: Ein Mehr an Medienangeboten erzeugt i.d.R. auch dann einen Zuwachs an lokalpublizistischer Vielfalt, wenn diese Medien ökonomisch lediglich die Diversifikation eines Unternehmens darstellen. Beim Vorliegen einer solchen Konstellation, also medienstruktureller Vielfalt bei gleichzeitiger ökonomischer Konzentration, muss dann allerdings auf die Verhinderung vielfaltsbegrenzender Faktoren – z.B. den Erhalt eigenständiger Redaktionen – geachtet werden."
Alles bleibt also, wie es ist. Oder was meint Ihr?