Nicht nur das Radio sinkt immer tiefer, auch das Forum hier...
Ein jeder tut halt, "was er kann" und das Forum ist ja eigentlich auch nur Spiegel der Gesellschaft und Spiegel der Medien (die wiederum Spiegel der Gesellschaft sein sollen)...
Es ist hier nicht viel anders als draußen vor der Tür. Möglicherweise ist es anders als in den sozialen Umgebungen (nennt man ja heute "Filterblase") einzelner Menschen. Meine Lust, mich hier im Forum herumzutreiben, nimmt auch konstant ab - genau wie die Lust, mich in meiner ostdeutschen Heimat noch groß mit dem weiteren Weg zu befassen. Wer renoviert schon seine Wohnung und richtet sich komplett neu ein, wenn er weiß, dass das Haus, in dem sich diese Wohnung befindet, in 4 Wochen aufgrund eines technischen Defekts an der Gasheizung komplett in die Luft fliegen wird? Entsprechend ist auch mein Engagement zunehmend nahe Null. Das ist richtig erschreckend: vor 3-4 Jahren hatte ich noch viele Ideen für meine Heimatstadt. Heute habe ich keine mehr. Das ist erloschen, ähnlich meinen Ideen für gute Radioprogramme: zwecklos, da nicht umsetzbar, da nicht gesellschaftlich gewünscht.
In 2 Wochen kommt meine Heimtstadt, wenns so läuft wie vom finanzstarken Bürgertum gewünscht, mal wieder überregional in die Medien. Ich hoffe, es wagen sich dann auch mal wieder Journalisten in diesen Ort und berichten von hinter den Kulissen.
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Die Selbstverständlichkeit, mit der die Grenzen, die das Mensch-Sein gebietet, fallen, nimmt in der Gesellschaft rasant zu. Die Selbstverständlichkeit, mit der gegen Menschenwürde verstoßen wird, nimmt rasant zu. Die Selbstverständlichkeit, mit der das als Selbstverständlichkeit betrachtet wird, schockiert - zumindest mich. Die Tageszeitungen im Osten drucken inzwischen - um ihre Leserschaft nicht zu vergraulen, fast täglich Leserbriefe offen rassistischen, menschenverachtenden Inhalts. Statt viel weiter dazu zu schreiben, möchte ich eine Grafik aus dem Netz reinstellen, deren Urheber ich nicht bin und deren Erstverwendungs-Ort mir auch nicht geläufig ist.
Ich halte den Zug für bereits abgefahren. Der Osten Deutschlands wird wieder abgetrennt werden müssen, oder ganz Deutschland wird in diesen Strudel geraten und dabei wird das Grundgesetz auf der Strecke bleiben. Im Osten gilt es ohnehin nur auf dem Papier.
Ich kenn' augenscheinlich die falschen Leute *soifz*
Ganz ehrlich: ich habe den Gender-Wahnsinn im privaten Umfeld auch nicht. Und ich finde ihn in der Öffentlichkeit abartig krank - und letztlich verlogen und geheuchelt.
Die ganzen überkorrekten Bezeichnungen sind ja bloß Formalien, eine Würdigung des Menschen findet dadurch aber nicht statt. Ich betrachte den Kampf um "genderkorrekte" Ausgestaltung auch noch des letzten Winkels dieses Landes (koste es, was es wolle,
bitte mal den ersten Treffer hier aufrufen) als Überduckventil, das mehrere Dinge zeigt: zum einen tatsächliche noch immer herrschende Ungleichbehandlung, zum zweiten Selbstunzufriedenheit und "Zerrissenheit" zwischen eigenen Wesensmerkmalen und damit kollidierenden eigenen Wünschen oder eventuell sogar von außen draufprojezierten Erwartungen (in einem Arschloch-Unternehmen karrieremäßig an die Spitze zu kommen und ein liebevoller Mensch zu sein schließen sich nunmal gegenseitig aus, dann darf man auch nicht wegen nicht möglicher Karriere-Chancen greinen, das betrifft auch Männer) - und es ist wohl teils auch eine erhebliche Portion Neurose bzw. Psychose dabei. Ich kann in unserer Gesellschaft an vielen Orten sehr deutlich eine Männerverachtung wahrnehmen, teils einen regelrechten Männerhass (den auch in der eigenen Herkunftsfamilie) - so etwas füttert natürlich auch solche Bewegungen mit. Das ganze psychoanalytisch aufzudröseln, würde den Rahmen hier sprengen, deshalb nur so viel: in der umstrittenen Methode der sogenannten "Familienaufstellung" ist "der Krieg" nicht nur grammatikalisch männlichen Geschlechts. Krieg ist von seiner Energie her archetypisch "männlich" und die Kriegsfolgen aus mindestens 1939-1945 sind in der Volksseele noch tief drin. Männer-Verachtung kann auch hier ihre Ursachen haben und wird auf Nachgeborene übertragen.
Richtig pathologisch (oder amüsant, je nachdem, in welcher Gemütslage man Zeuge wird) sind die Fälle, in denen sich Männer ihrer Besitzerin vollständig unterworfen und deren Männerhass selbst übernommen haben. Vor nem halben Jahr auf einer Demo: Abschlusskundgebung, große Bühne, Reden, Musik. Unter anderem trat Culcha Candela auf, sie spielten auch
Hamma!. Steht schräg vor mir so ein Pärchen, sie wirkte energetisch bissl wie eine Mischung aus Domina und Gefängnis-Aufseherin, er eher wie ihr Hündchen. Er pfiff dann und brüllte was von "Sexistenscheiße". Arme Sau. Solche Frauen muss man als Mann eigentlich ins Leere laufen lassen, nur beziehen ausgerechnet aus dieser Demütigung nicht wenige Männer die Reinszenierung ihres frühkindlichen Elends und "erotisieren" sich den Horror einer nicht wertschätzenden Beziehung (das Wort "Partnerschaft" geht mir da ganz schwer aus den Fingern...) schön.
Mein Vorschlag an die Welt: einfach auf gegenseitige Achtung und Wertschätzung einigen, das dann auch aktiv leben und solche Formalien dafür weglassen. Der Frau, die ich liebe, muss ich nicht mit solchem Gender-Kram kommen. Sie weiß, dass ich sie wertschätze (mehr, als es ihr eigentlich geheuer ist...). Auch an meinem liebsten "Flucht-Ort" hatte ich damit noch nie Probleme, obwohl dort gerade sehr viele hochsensible Menschen unterwegs sind.
Wann ging der Gender-Kram eigentlich los? Ralf Bieniek begrüßte bereits in den frühen 1990er Jahren auf DT64/Sputnik mit "hallo ihr da draußen an den Boxinnen und Boxen".
Ansonsten: Was Begrifflichkeiten betrifft, die man nicht "soll" oder angeblich nicht "darf": kommt immer darauf an, welche Absicht dahintersteckt.
Die schärfsten Schwulenwitze haben mir Schwule erzählt. Die schärfsten Judenwitze hat mir ein Jude erzählt (nur waren da halt keine "Gaskammer-Witze" dabei). Wenn sich jedes Jahr im Sommer ein deutscher Musiker und ein iranischer Musiker zum gemeinsamen Spielen treffen, erzählen sie sich gerne Islam-Witze, auch auf der Bühne. Diese Witze haben aber eine Herzenswärme, die das gesamte Publikum anstecken kann. Es ist keine Verachtung dabei, sondern ein liebevolles Begegnen und ein Augenzwinkern im Umgang mit typischen Verhaltensweisen. Beide Männer wissen um ihre Achtung, eher sogar Liebe (unsexuelle natürlich) umeinander, deshalb funktioniert das.