Es gibt im deutschen öff.-rechtl. System schon lange nicht mehr normale Berichte über Polen. Nur noch Propaganda gegen Polen bzw. gegen die Mehrheit des polnischen Volks und seine Regierung.
Was für ein schlichtweg falsches Geschwurbel, siehe unter anderem #36. Davon unabhängig ist Polen Mitglied der EU. Und damit hat es sich auch an diverse Vereinbarungen bezüglich dieser Mitgliedschaft zu halten. Das diese mitunter sehr großzügig von der polnischen Regierung ausgelegt werden, wird man ja wohl noch kritisieren dürfen. Da wir ja der "Zahlmeister der EU" sind, ist das ein Stück weit auch unser gutes Recht. Wenn wir als Deutsche diese EU-Vereinbarungen ignorieren, wird man ja auch nicht müde das zu artikulieren.
Zumindest dann nicht, wenn die Inhalte überhaupt angeboten werden und wenn die alte Regel "et altera pars" eingehalten wird. In beiden Fällen gibt es bei unseren ÖR-Anstalten immer mehr Luft nach oben.
Ohne Zweifel richtig, dennoch sind wir noch lange nicht dort, wo manche den ÖR inzwischen verorten
Immerhin kümmern sich die Staatskanzleien, Parteien, Verbände, NGOs, Sport, Kirchen etc. sehr darum, wie die Gremien und Führungspositionen in den Sendern besetzt werden.
Und das ist beim Privatfunk anders? Ohne diesen überflüßigen Proporz verteidigen zu wollen, aber bei den ÖRs findet das immerhin in einer relativen Öffentlichkeit statt.
@Wanderdüne
Ich glaube vom Grundsatz her, sind wir gar nicht so weit auseinander. Allerdings sind die Schlüsse offenbar andere. Ich fange mal hinten an.
Unsere Demokratie lebt von streitbaren Thesen.
Keinerlei Einwände.
Sicher kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass man Herrn Döpfner nicht ernst nimmt. Einer der wenigen Medienmanager, der eine echte Transformation von einem Holzverarbeitungsbetrieb (sprich Zeitung) hin zu einem Digitalunternehmen geschafft hat. Aber ist das zielführend? Besser wäre es, wenn man sich mit den, von mir aus auch streitbaren, Thesen inhaltlich auseinandersetzt.
Das tue ich doch, denn ich messe Döpfner nunmal an dem was er so tut und sagt. Und so leid es mir tut, es ist nicht das erste Mal das er durchaus richtige Dinge äußert, diese aber nur wenige Sätze später wieder zunichte macht, auch in diesem meedia-Interview. Es ist schlichtweg unglaubwürdig, wenn man etwas von werteorientierten Journalismus predigt, was absolut zu begrüßen ist und in einigen Springer-Blättern ja auch durchaus praktiziert wird, aber eben gerade beim (noch immer) auflagenstärksten Blatt dieses Hauses offenbar keinerlei Rolle spielt. Er hat als Vorstandschef nunmal auch die BILD mit zu verantworten. In gewisser Weise kann man Döpfner seine Sichtweisen auch gar nicht vorwerfen. Er gibt solche Interviews ja nicht als Privatmann, sondern eben als Quasi-Springer-Chef, sprich aus rein wirtschaftlichen Interessen heraus. Und das ihm in dieser Funktion der ÖR eher suspekt ist, liegt auf der Hand und ist auch verständlich. Aber man kann nunmal nicht einen "verlotterten" Journalismus anprangern, wenn man selbst welchen betreibt. Das ist wie gesagt unglaubwürdig. Vielleicht war es jetzt verständlich.
Übrigens was den Medienmanager angeht, ist das mit der "echten Transformation" so eine Sache. Die Bild ist seit 1996 im www vertreten. Sie war eine der ersten Zeitungen überhaupt, die auch online abrufbar war. Und just ab diesem Jahr ging die Auflage dort brachial zurück - bis heute. Döpfner war aber erst ab Ende 2000 als Vorstand für den Bereich Zeitungen zuständig und Vorstandschef ist er seit 2002. Der Mann hat unbestritten große Verdienste um den Springer-Verlag, keine Frage, aber von aussen betrachtet hat man es bei Springer (und nicht nur dort!) schlicht verpennt einen Weg zu finden, die Print-Produkte profitabel in den Online-Bereich zu verfrachten. Und das kann man, mit Verlaub, nunmal im übertragenen Sinne nicht den ÖRs anlasten.
Es gibt in der Bevölkerung einen nicht unerheblichen Teil (zu dem ich nicht gehöre), der öffentlich-rechtliche Angebote nicht nutzt und als Lügenpresse diffamiert. Dieser Anteil an der Bevölkerung ist in den letzten Jahren, insbesondere Monaten stetig gewachsen.
Njein. Diesen Anteil der ÖR-Verachter hat es immer gegeben, zu jeder Zeit und im übrigen auch aus den unterschiedlichsten Gründen. Könnte es eventuell sein, dass dieser vermeintlich steigende Anteil der ÖR-Ablehner (wohl gemerkt Ablehner, nicht Kritisierer!) nur etwas ist, was wir uns aus verschiedenen Gründen heraus einreden, weil aus verschiedensten Hörnern in Dauerfeuer geblasen wird das der ÖR an sich schlecht und überflüßig ist? Die Nutzungszahlen belegen nunmal, das der ÖR nach wie vor sehr umfangreich genutzt wird, sowohl TV als auch Radio, sowohl herkömmlich linear als auch per Mediatheken und Webstreams. Und was die Lügenpresse-Sprücheklopfer angeht, ist es immer ganz amüsant, sich diese mal genauer anzuschauen. Am witzigsten finde ich immer die, die zum Beispiel bei Facebook die grandiosesten Bollwerke gegen den "Staatsfunk" auffahren, denen aber gleichzeitig Sender XY gefällt, welcher natürlich ein ÖR ist, denen so manche Sendung gefällt, die natürlich ebenfalls ÖR ist und die sich auch nicht entblöden Videos zu teilen, die dann Schnipsel aus Extra3, der heute-Show oder so manchem Kabarettprogramm sind, die auf 3sat liefen. Die eigentliche Frage ist doch, was passieren würde, wenn der ÖR tatsächlich das Zeitliche segnen müßte. Kommt dann Döpfner und macht auch in der Bild richtigen Journalismus? Oder RTL? Dann sind die die "Lügenpresse" usw. Ich will dieses Szenario gar nicht zuende denken...
Von all dem unabhängig ist aber dennoch völlig unbestritten, das es am derzeitigen ÖR jede Menge zu kritisieren gibt und auch manches schnellstens korrigiert werden sollte!
Meine Kritik richtete sich gegen Kirchhofs Darstellung, dass in WGen die Angebote vorwiegend gemeinsam genutzt werden. Die gemeinsame Nutzung wurde als Argument angeführt, dass die Erhebung pro Haushalt ein probates Mittel sei. Dies halte ich für völlig lebensfremd.
Danke für die Erläuterung. Das würde ich dann ähnlich sehen.