Gegenstromanlage
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Smartphones und der mobile Internetzugang sind existenzwichtig für die Branche. Ohne Apps und mobilem Internet als Ergänzung zur UKW-Verbreitung geht es nicht mehr, künftige Geschäftsmodelle fußen auf einem mobilen Webzugang. Jetzt ist es möglich, dass die Mobilfunkunternehmen den Sendern diese Zukunft vermiesen, mit ganz brutalen Drosselplänen. Drillisch hat angefangen, andere wollen nachziehen, statt auf 64 oder 56 wird bald auf 16 kbit gedrosselt. Damit ist der Internetzugang de facto kaputt. Konnte man bislang zumindest noch die Senderapps nutzen, geht dann gar nichts mehr. Mobiles Web wird zu einer digitalen Zwei Klassen Gesellschaft. Dabei ist es paradox: Einerseits wird der Zugang dank LTE und Co. immer schneller, andererseits wird man bald auf eine Geschwindigkeit ausgebremst, die unter der eines Modems der frühen 1990er-Jahre liegt. Wir Radiomacher stehen bislang teilnahmslos und stumm daneben und haben meines Erachtens diesem Treiben viel zu lange zugeschaut. Jetzt sollte aber Schluss sein. Zumal eine solch brutale Drosselung ein deutscher Sonderfall ist. In anderen Ländern wird auch gedrosselt, aber z.B. auf immer noch akzeptable 128 kbit/s (selbst erlebt in den USA). Die deutschen Telkos sind geldhungrig, aber irgendwo ist Schluss. Auch die Netzagentur sollte eingreifen!!! Ich erhoffe mir eine rege Diskussion - im VPRT, in der Politik, und vor allem in der Bevölkerung, die die Drossel m.E. viel zu lange akzeptiert hat.
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