sondern auch, dass wir alle alles dafür tun sollten, um damit den Parlamenten im Lande und im Bunde beweisen zu können, dass generelle Schließungen von Konzert-, Kino-, Theater- und anderen Veranstalltungesorten überdacht werden können und müssen.
Ich sehe das Problem, aber ich sehe diesen Vorschlag nicht als Lösung.
Wir leben in einer Diktatur der Naturgesetze. Das haben wir weitgehend vergessen, seit uns die industrielle Revolution Schritt für Schritt von der Realität der Natur entfremdet hat. An der Tatsache hat sich dadurch nichts geändert.
So lange wir keine Handhabe gegen das neue Corona-Virus haben, die uns wirklich ermöglichen würde, auf "Augenhöhe" mit dem Virus zu agieren, bleibt uns nur die primitive Methode der Kontaktvermeidung, um verheerende Schäden am Gesundheitssystem und für das Leben vieler Menschen zu verhindern. Das ist leider ein Fakt, zumindest wüsste ich nicht, wie man es sonst anstellen sollte.
Mit dem Virus zu "verhandeln" schlägt auch fehlt - es verhandelt nicht. Wie das halt so ist in einer Diktatur.
Damit bleibt für mich als Fazit: um Kontaktbeschränkung und damit um das Verbot von Kulturveranstaltungen oder das Schließen von Gaststätten etc. kommen wir derzeit nicht herum.
Das ist für mich genauso zwingend wie Konsequenzen aus naturgesetzlichen Zwängen, die einsichtiger scheinen. Wenn ein Hochwasser die Altstadt hat absaufen lassen und im Ratskeller 1,50 hoch das Wasser steht und kniehoch der Schlamm, fallen sämtliche in dieser historischen Gaststätte geplanten Veranstaltungen in den kommenden Monaten auch aus. Egal, wie wichtig und einmalig der Anlass gewesen wäre - selbst die Hochzeitsgesellschaft wird dort nicht einkehren dürfen / können. Und wenn ein Murenabgang das Ferienhotel 50 m weiter in Richtung Ortskern geschoben hat, wars das mit dem Urlaub dort auch. Der findet nicht statt.
Solche Fälle sind einsichtig, da wagt niemand, Protest einzulegen - die Aussichtslosigkeit des Protestes ist direkt erkennbar. Beim Virus, das wir nicht sehen, hören, schmecken und fühlen können, ist das leider anders - offenbar ist es menschlich, nicht zu akzeptieren, was wir nicht makroskopisch wahrnehmen können.
Ich sehe deshalb für die aktuell durch die Maßnahmen massiv betroffenen Berufsgruppen (Künstler, Veranstaltungsbranche, Kinos, Theater, auch Hotels, Gaststätten, Physiotherapeuten, ÖPNV-Unternehmen, ...) nicht den Weg des Aufhebens von Beschränkungen als Lösung, denn dieser Weg ist für die Gesamtgesellschaft tödlich. Ich sehe nur einen Weg: massive finanzielle Unterstützung der betroffenen Unternehmen - und zwar nicht erst, wenn das Unternehmen pleite ist, sondern vorab und in einem Umfang, der es ermöglicht, Personal und Liegenschaften zu erhalten. Für das Personal also eine wie auch immer geartete Kurzarbeiter-Lösung mit Übernahme der SV-/KV-Kosten, für die Liegenschaften ein Stopp der Zahlung von Grundsteuer etc. und ein Ausgleich für die Kosten, die auch ohne Betriebstätigkeit anfallen (so etwas wie die Frostschutz-Heizung, den Strom-/Gas-/Wasserverbrauch etc.).
Wenn ein Erhalt der Gesundheit möglichst vieler Menschen derzeit das Staatsziel Nummer 1 ist, dann sind diejenigen, deren Beitrag dazu "Pausieren ihrer Erwerbstätigkeit" heißt, auch entsprechend zu finanzieren.
Ein Protest gegen das Vergessen dieser Personengruppen ist sehr wichtig, er darf aber nicht weitere Kräfte in eine Richtung führen, die die dringend nötigen (und noch viel zu laxen) Schutzmaßnahmen angreift / aushöhlt etc. Auch hier bietet sich der Vergleich zum Hochwasser an (ich habe 2013 selbiges erlebt und kann spontan 2 Gaststätten benennen, die es nicht überlebt haben): Protest / Aktionen mit dem Ziel, z.B. Soforthilfen/Fördermittel auszuschütten, sind dann zweckdienlich. Ein Protest mit dem Ziel, in verschlammten, tropfnassen Räumen sofort wieder Gastbetrieb durchzuführen, wäre irre.
vielleicht könnte auch mal die 38. Tatortfolge in der Woche für eine Kulturübertragung weichen
„Freie Sendezeit für freie Künstlerinnen und Künstler“ und Kompositionswettbewerb: Der MDR ruft angesichts der Auswirkungen der Pandemie auf die Kulturszene
www.radioszene.de
Mit mehr als 350 Vorschlägen sind Kunst- und Kulturschaffende dem Aufruf des MDR KULTUR Ideenwettbewerbs "Freie Sendezeit für freie Künstlerinnen und
www.radioszene.de
Durch das Corona-Virus stehen viele Musiker vor finanziellen Schwierigkeiten – auch in Mitteldeutschland fallen Konzerte aus. In einer Playlist haben wir regionale Songs zusammengestellt: Helfen Sie durch Hören!
www.mdr.de