ARD und ZDF wollen keine Kabel-Einspeisegebühren mehr zahlen

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Der Vorschlag von vanucci dürfte aber vermutlich bereits an kartellrechtlichen Vorgaben scheitern.
 
Man könnte auch sagen: Die Mehrheit der deutschen Stromkunden ist auf die Heilsversprechen von wunderlich am Markt erschienenen Billiganbietern wie Teldafax, Best Western, Glücksstrom etc. noch nicht hereingefallen.
Da haben wir sie, die "Informationspflicht".

Andererseits spiegelt Dein Beispiel genau das Thema wider, das so typisch für die Medienlandschaft ist:
"Kind (6) wird von aggressivem Golden Retriever gebissen!"
Dass selbiger vor einem Ladenlokal angebunden war und das Kind ihn zuvor bis zur Weißglut traktiert hat, wird jedoch wohlweislich verschwiegen.
 
Der Vorschlag von vanucci dürfte aber vermutlich bereits an kartellrechtlichen Vorgaben scheitern.

Nur warum!, heut zutage ist doch alles möglich und wen es eine Karte für alle Anbieter zulässt, kann es auch keine Probleme geben.
Somit werden die Pay-TV Kanäle auf verschiedene Anbieter mit Code versehen und somit kann der Kunde auf seine Karte das Paket vom Anbieter x bestellen, dann wen der Kunde wechseln möchte, bekommt dann den Anbieter y, anbei wäre auch ein guter Vorteil, dass sich Kunden von vielem Anbieter sein Paket bestellen kann, wen es bei den Preisen liegen könnte.

Somit können auch sich freie Anbieter in das Kabelnetz sich niederlassen und für Kunden Paket Anbieten, was die jetzige Anbieter nicht bieten können.
 
Weil das im Gesetz steht bzw. das Gesetz vom Bundeskartellamt und dem zuständigen Oberlandesgericht sowie dem BGH dann in letzter Konsequenz so ausgelegt wird. Auch das EU-Recht spielt hier auch eine Rolle.


Dann wird es zeit und kann nur so sagen, was haltet ihr davon, über meine Idee dazu.
 
Nun ist es offiziell: ARD und ZDF haben die Verträge mit den großen Kabelnetzbetreibern zum Jahresende gekündigt. Was bedeutet das jetzt, sollte sich dieser Status nicht noch verändern? Gibts ab 2013 nur noch Das Erste/ZDF, das Regionalprogramm in SD, sowie die regional verfügbaren Radioprogramme? Ich denke, man wird sich einigen müssen, denn ansonsten hagelt es Klagen von GEZ-Zahlern(verständlicherweise). Spannend wird nur, wie die Einigung aussieht. Selbst ein Kompromiss würde die Privaten unverzüglich auf den Plan rufen... . Auf der anderen Seite würde ich mir wünschen, dass man nicht nur hier mal den Rotstift ansetzt. Die Millionen für Gottschalk? Nach dem Rauswurf verpulvertes Geld. Der Aufbau des DAB+-Netzes? Meines Erachtens zwar sinnvoll investiert, man weist den Hörer aber nur auf Sparflamme darauf hin und gefährdet damit einen Weiterbetrieb bei Nichtakzeptanz... . Also bitte keine Gleichgültigkeit zeigen, sondern dafür werben, damit sich auch hier die Gelder lohnen!
 
Ich hoffe sehr, dass die Öffentlich-Rechtlichen hart bleiben, fürchte aber ein Einknicken der Intendantenriege zugunsten eines "Kompromisses". Dabei glaube ich gar nicht, dass die Kabelnetzbetreiber die öffentlich-rechtlichen Kanäle bis auf die gesetzlich vorgeschriebene Basisversorgung herausschmeißen. Denn wie wollen die Kabelnetzbetreiber gegenüber ihren eigenen Kunden erklären, dass sie doppelt kassieren, direkt über die Kabelgebühren, und indirekt über die Anstalten (und damit wieder über die GEZ)?

Falls die Kabelnetzbetreiber bis zum Jahresende nicht erklärt haben sollten, die öffentlich-rechtlichen auch ohne Einspeisevergütung weiterhin einzuspeisen, können ARD&ZDF ja Infotrailer ins Programm aufnehmen, und den Leuten erklären, wie sie auf DVB-T oder DVB-S umsteigen können. Bei den regelmäßigen Kabelkämpfen in den USA läuft das ja auch so ab.
 
Das aktuelle Problem scheint mir zu sein, dass die "must carry"-Regel inzwischen nicht mehr einheitlich interpretiert wird. Sie bedeutet offenbar laut ZAK und den Kabelnetzbetreibern nicht in jedem Fall und unter allen (laut Rundfunkstaatsvertrag "angemessenen") Bedingungen einen faktischen Zwang zur Einspeisung bestimmter Programme. Im schlimmsten (aber eher theoretischen) Fall könnten deshalb sogar die stinknormalen SD-Versionen der Öffis am 1.1.2013 aus dem digitalen Kabel verschwinden - die neuen HD-Angebote sowie ARTE HD sucht man ja ohnehin schon in den meisten Netzen vergeblich.

Ich habe meinen entsprechenden (viel zu langen) Blogbeitrag mal entsprechend aktualisiert und ergänzt, erwarte aber in den nächsten Tagen auch noch weitere Infos und Stellungnahmen zur "must carry"-Interpretation und versuche mich dann an einem gesonderten Artikel. Sehr, sehr komplizierte Materie.
 
@vanucci
Nein, gibt es nicht. Selbst bei "Drittanbietern" wie Sky hat der Sat-Kunde mehr davon, denn er bekommt umsonst eine Handvoll Sender zusätzlich freigeschaltet, die der Sky-Kabelkunde über andere Anbieter für zusätzliches Geld buchen muß. Das betrifft zum Beispiel Kinowelt TV, Romance TV, TNT Film und noch einige andere.
 
Uff, trotz Hitze langen Blogbeitrag geschafft: Warum "must carry" beim Kabel-TV (und -Radio) nicht viel heißen muss
Für sehr wahrscheinlich halte ich dieses Szenario nicht - es hätte vermutlich Massenkündigungen zur Folge und Kabel-TV wäre weitgehend erledigt. Vielleicht haben aber auch einige Kabelkunden schon vor dem Dezember die Nase voll vom Gezerre, wollen nicht bis zum letzten Moment auf einen ungewissen Ausgang oder Gebührenerhöhungen warten, kündigen Ihren Anschluss und steigen - sofern möglich - auf digitalen Satellitenempfang oder IPTV um.

Sehe ich ähnlich. Die Kabelbetreiber würden sich ganz heftig ins eigene Knie schießen, wenn sie die Hauptprogramme der ÖRs aus dem Kabel schmissen. Zumindest einen Großteil der noch freiwilligen Kabelkunden wären sie vermutlich los. Die Spiegelhersteller würden dann sicherlich den einen oder anderen Korken knallen lassen.

Interessant wäre die Situation der zwangsverkabelten Mieter. In den Ballungsräumen würde DVB-T sicherlich einen größeren Stellenwert erhalten, denn der Installationsaufwand strebt hier i.d.R. gegen Null. (Den Receiver samt Stummelantenne bekommt vermutlich fast jeder aufgestellt - wenn der Fernseher nicht ohnehin schon einen Empfänger eingebaut hat). Und für die meisten Zuseher dürfte die Bildqualität von DVB-T vermutlich ausreichen, so grottenschlecht finde ich das gar nicht. Aber auch im Bereich der Mietwohnungen dürfte sich der Trend zur Gemeinschaftsschüssel (oder alternativ T-Entertain und dgl.) verstärken.

Meine Prognose ist daher: Es wird sich für den Kabelzuschauer überhaupt nichts ändern, egal auf welchen Kuhhandel sich die ÖRs und Kabelbetreiber letztenendes einigen werden.
 
Meine Prognose ist daher: Es wird sich für den Kabelzuschauer überhaupt nichts ändern, egal auf welchen Kuhhandel sich die ÖRs und Kabelbetreiber letztenendes einigen werden.

Eines wird sich mit ziemlicher Sicherheit ändern: Die Höhe der monatlichen Kabelgebühren. Vermutlich nicht nach unten ;)
 
Ich finde es richtig, was die ÖRs da machen. Endlich trifft man mal Entscheidungen im Sinne des Gebührenzahlers. Das Geld, was den Kabelanbietern in den Rachen geworfen wird, könnte man nämlich auch für sinnvollere Zwecke nutzen. Davon ab ist es nicht einzusehen, dass nur die großen Anbieter fürs Einspeisen Geld kriegen, die kleineren Anbieter gehen nämlich leer aus.
Geradezu grotesk finde ich die Argumentation der betroffenen Kabelanbieter, dass man Kosten mit der Einspeisung der ÖR habe. Die Kosten hat man, klar. Aber wozu zockt man eigentlich den Endkunden ab? Sowohl Endkunden als auch die ÖRs haben die paar Umsetzerkassetten, die dafür nötig sind längst tausendfach bezahlt. Davon ab stürzen sich die Kabelanbieter ja ohnehin seit geraumer Zeit ins Telefon- und Internet-Geschäft. Das TV-Programm selbst ist zumindest bei den Großen doch längst zum Nebenprodukt verkommen.
 
Glücklicherweise genießen Kabelnetzbetreiber keinen "Must-Subscribe"-Status. Schüssel auf's Dach und gut ist.


Wie stellst du dir dieses den vor, wen viele Leute keine Sat Anlage aufs Dach anbringen können, weil die Hausverwaltung nichts mitmacht oder etc.Nur ich habe auch festgestellt, das viele Leute in ein Toden Winkel wohnen und einige können eine Sat Anlage auf dem Balkon Anbringen, jedoch Empfangen die den Eutelsat, in dem wen die Deutschen Sender auch auf Eutelsat senden könnten, würden da auch da viele Kunden erreicht.
 
Ich habe auch in vielem andern KD Foren geschrieben, das viele KD Kunden die keine Sat Anlage aufs Dach anbringen können, sich noch DVB-T zulegen sollten, dabei auch sich demnäst bei DVB-T vieles ändern wird, weil wen dann DVB-T 2 auf dem Markt kommt, können viele DVB-T Kunden nicht nur HD empfangen, sondern auch die Möglichkeiten auf mehr Kanäle etc.

Jedoch sollte man sich fragen, warum Kabel Kunden den noch zahlen, wen viele Sender für das Einspeisen Geld bezahlt haben, somit könnte man wohl denken, dass die Kunden umsonst sehen könnten oder warum bezahlen viele schon ab 2.90 Euro ohne die digital Pakete.
 
Diejenigen mit "Zwangskabelanschluss" zahlen aber m.W. nicht selbst für diesen.

Direkt nicht, über die Nebenkosten aber schon. Ärgerlich ist es in jedem Fall, da ja mit DVB-T oder IPTV auch ganz attraktive Alternativen für die Mieter mit Spiegelverbot bestehen. Meinem Vermieter bin ich jeden Tag aufs neue dankbar, dass er statt des UM-Kabels eine Gemeinschaftsschüssel aufs Dach gesetzt hat.
 
Direkt nicht, über die Nebenkosten aber schon. Ärgerlich ist es in jedem Fall, da ja mit DVB-T oder IPTV auch ganz attraktive Alternativen für die Mieter mit Spiegelverbot bestehen. Meinem Vermieter bin ich jeden Tag aufs neue dankbar, dass er statt des UM-Kabels eine Gemeinschaftsschüssel aufs Dach gesetzt hat.


Dieses ist auch nur ein zufällig ein einzellfall, das aber nicht viele haben und es gern wünschen würden, das die auch eine Sat Anlage aufs Dach bringen würden, zu dem wen sollte in allem dieses DVB-T 2 schnell kommen, bevor viele Kabel Kunden einiges schwarz sehen.
Und ja, viele Kunden zahlen über die Nebenkosten bzw. auch nicht über die Nebenkosten Kabelgebühren und das kann auch nicht sein, das viele Kunde ab 2.90 Euro an die Kabel Anbieter zahlen, wen die Sender schon gezahlt haben, dass ist, was ich nicht verstehen kann.
Es sollten schon mehre Kabelanbieter geben, die für die Kunden Angebote machen könnten, dass der eine oder andere Kunde sich das Paket aussuchen kann, zu dem wo auch alle Öffentliche Sender enthalten sind, insoweit sollte eine Karte geben und gültig für alle Anbieter sein.
 
Kleines Update: Statt einer (immer noch ausstehenden) Antwort auf meine Anfrage für's Blog erhielt ich gestern ein Standard-Kundenanschreiben von “Kabel BW”, in dem eine Erhöhung der monatlichen Grundgebühr von 16,95 auf 17,90 Euro ab dem 1. September angekündigt wurde. Man wolle “das Produkt- und Serviceangebot in den kommenden Monaten gerade auch im TV-Bereich deutlich erweitern”. Geplant seien neue Programmpakete, “innovative TV-Hardware” und noch mehr HD-Sender.

Diese Erhöhung um knapp einen Euro pro Monat dürfte nach meiner groben Kalkulation etwa den Teil des Umsatzes ausgleichen, den “Kabel BW” bei einem Wegfall der Einspeiseentgelte aller Sender (also auch der privaten) verlieren würde. Man rüstet sich offenbar für alle Eventualitäten. Hingewiesen wird in diesem Schreiben auch auf das Sonderkündigungsrecht zum 31. August, das innerhalb von sechs Wochen nach Erhalt des Anschreibens ausgeübt werden könne. Dieses Recht werde ich wohl in Anspruch nehmen und in den nächsten Wochen eine Satellitenanlage installieren lassen.
 
Diese Erhöhung um knapp einen Euro pro Monat dürfte nach meiner groben Kalkulation etwa den Teil des Umsatzes ausgleichen, den “Kabel BW” bei einem Wegfall der Einspeiseentgelte aller Sender (also auch der privaten) verlieren würde. Man rüstet sich offenbar für alle Eventualitäten. Hingewiesen wird in diesem Schreiben auch auf das Sonderkündigungsrecht zum 31. August, das innerhalb von sechs Wochen nach Erhalt des Anschreibens ausgeübt werden könne. Dieses Recht werde ich wohl in Anspruch nehmen und in den nächsten Wochen eine Satellitenanlage installieren lassen.
Eine kluge Entscheidung!
 
Laut der ARD wird es jedoch nicht zur Abschaltung kommen, war gestern auf einigen Dritten (ua. hr-Fernsehen (hessenschau)) zu vernehmen, da die gesetzlich geregelte Versorgungspflicht besteht und somit die Kabelnetz-Betreiber die ÖR nicht einfach aus ihren Angeboten herausnehmen dürfen.
 
Na ja, die Must-Carry-Regelung gilt aber nur für einen Bruchteil des gesamten öffentlich-rechtlichen Angebots im Kabel. In Baden-Württemberg sind das für den analogen Bereich bspw. ARD, ZDF, 3sat, arte, Phoenix, der Kinderkanal und der Südwestrundfunk. In Bayern sieht es meines Wissens genauso aus, nur, dass hier noch BR Alpha hinzukommt.
 
Die Kabelnetzbetreiber lassen in ihrem Gefälligkeitsgutachten argumentieren, dass die Kabelverbreitung quasi zur Grundversorgung gehöre, und deshalb durch die Anstalten zu finanzieren sei.

Wenn Kabelverbreitung aber zur Grundversorgung gehören würde, müssten Kabelanschlüsse konsequenterweise kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Mir ist nicht bekannt, dass es bei Kabel Deutschland diesbezügliche Pläne gibt. Es ist zwar richtig, dass die Hälfte der deutschen Fernsehhaushalte ihr Fernsehsignal übers Kabel bekommen und damit von einer Abschaltung betroffen wären. Das hat mit Grundversorgung aber nichts zu tun. Was die Kabelnetzbetreiber machen, ist, dass sie Fernsehsignale abgreifen (größtenteils von Astra) und fürs örtliche Kabelnetz aufbereiten. Sie sind also kommerzielle Betreiber von Gemeinschaftsempfangsanlagen. Und dafür bekommen sie eine regelmäßge Gebühr von ihren Kunden. Kabelnetze stellen somit weder einen eigenständigen Verbreitungsweg, wie Terrestrik oder Satellit, dar, noch stehen ihre Angebote der Allgemeinheit offen. Und warum sollen diese Dienstleistungen dann von den Anstalten finanziert werden? Sollen ARD&ZDF künftig etwa auch an YouTube einen Obolus abtreten, weil YouTube einen Beitrag zur Weiterverbreitung von Inhalten leistet.

Diese ganzen Debatten über Verbreitung von Inhalten, sei es die über die Kabelnetzeinspeisegebühren, die Netzneutralität und das Leistungsschutzrecht werden dermaßen industrieinteressengeleitet geführt, das geht auf keine Kuhhaut mehr. Ich hoffe sehr, dass ARD&ZDF in diesem Punkt stark bleiben. Wenn KDG wirklich im neuen Jahr zahlreiche öffentlich-rechtliche Programme rausschmeißen möchte, bin ich mal gespannt, wie sie ihren Kunden verklickern, deren monatlicher 20-Euro-Obolus nicht ausreicht, das zu leisten, was die Schüssel auf dem Dach des Nachbarn unentgeltlich leistet.
 
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