AW: Bitter Lemmer 2006: Medien-Jihad: DJV blamiert Journalistenzunft
neee, ich bin da auch nicht so eindeutig dieser Meinung.
Selbstredend gibt es nichts und niemanden, was die Meinungsfreiheit einschränken kann, logisch, aber auf der anderen Seite sollte man sich auch einfühlen können in Kulturen, deren Empfinden da ein anderes ist. Und so laut sollten wir nicht tönen, nur weil bei uns Religion eine bedeutend unwichtigere Position einnimmt.
Ich sag mal so: wenn es in pppf... Guatemala Ausdruck der allgemeinen Freiheit wäre, ne Fotomontage abzudrucken, in der Angela Merkel nackig ist, von George Bush von hinten genommen wird, dabei ne SS-Uniform trägt und Kinderköpfe lutscht (oder sonstwas unappetitliches) - dann wäre man hierzulande sicherlich pikiert, auch wenn es dort ein adäquates journalistisches Mittel wäre.
Man sollte also zumindest mitdenken, dass bei vielen Menschen Islamischen Glaubens diese Zeichnungen ein absolutes NONO ist, vielleicht ungefähr so, als würdet ihr morgens in der Zeitung eure eigene Mutter in Zeichnungen übel diffamiert sehen.
Da kann man durchaus beleidigt sein - aber auch logisch, dass man da nicht in der Gegend rumballert.
Aber da kommen wir zu dem Punkt, dass diese eigentlich unwichtigen Karikaturen nur der Anlass sind, deutlich tiefer sitzende Gefühle, Kränkungen und Vorurteile rauszulassen - da hatte sich ja was ganz anderes angestaut, was nun endlich einen Anlass gefunden hat.
Trotzdem sollte man nicht so zentristisch denken und unsere Werte zum Welt-Maßstab machen. Wir wollen es und wir wollen es auch weiterhin und zwar zu Recht, aber ein gewisses Fingerspitzengefühl in Bezug auf Dritte ist dabei sicherlich nötig.