"Der GAU sind die Qualitätsprogramme"

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Nach der mittlerweile 50 Postings umfassenden Diskussion hier habe ich den Röhl-Artikel jetzt noch einmal gelesen, sozusagen mit den Augen derer, die ihn hier des eiskalten, egoistischen Kulturbanausentums zeihen, um mir die Frage zu stellen: Haben die Kritiker vielleicht Recht?
Nein!
Nach dieser zweiten Lektüre glaube ich, dass Röhls Tonfall kalkuliert ist und die demonstrative Zuspitzung berechnend, - und zwar im Hinblick auf die reflexhaften Reaktionen, die ja nun auch tatsächlich eingetreten sind - zum Beispiel hier im Forum. Ich schätze, er wollte damit etwas entlarven, und es ist ihm meines Erachtens auch geglückt. Es gibt eine Art pawlowschen Reflex in unserer gemindeten Gesellschaft, der mit hyperemotionaler Empörtheit auf all die Dinge anspringt, die man "nicht tut" und "nicht sagt".
Umgekehrt gibt es ein salbungsvolles intellektuelles Schulterklopfen und eine masturbationsähnliche Beglückung, wenn man sich mit der richtigen gutmenschlichen Grundeinstellung, am liebsten noch mit empathischer Betroffenheitsrethorik, den "schwierigen" Themen unserer Welt zuwendet, und seien sie von noch so marginaler Bedeutung.

In beiden Fällen, Aktion und Reaktion, ist nicht viel mehr passiert, als dass jemand den eigenen Verstand ausgeschaltet und stattdessen willfährig die geforderten Reflexe gezeigt hat. Röhl nicht. Deshalb muss er jetzt gewaltige Beschimpfungen aushalten.
 
DFL und DLR sind exzellente Beispiele für Programme, die sich so um ziemlich alles scheren, allerdings nicht um die Menschen, die erstens den Sender bezahlen (Gebührenzahler) und zweitens auch den Sender hören, gern auch einmal trotz des Programmes. Gern gibt man sich demokratisch und aufrichtig, bis sich ein Politiker beschwert, dann ist der vorauseilende Gehorsam schnell bei der Hand. Auf der anderen Seite, versucht man Themen zu drehen, die beim Hörer komplett durchfallen. Das stört scheinbar keinen in den Redaktionen. Was man vermisst und das ist mehr als traurig: LEIDENSCHAFT! Was es mehr als ausreichend gibt: Selbstverliebheit, Bonsai-Themen und ein ständiger nörgelnder Weltverbesserungston, der schon die Menschen aus den Kirchen getrieben hat. Damit kann man bei Deutschlands Studienräten bestimmt perfekt punkten. Nur was ist mit den anderen 99,5% der Bevölkerung. Die zweite Referenz-Zielgruppe sind die Parteien-Politiker und Verbände, die sitzen in den Gremien und verteilen Geld und Posten - byzantinische Verhältnisse mit einer üppigen Altersversorgung, wenn man sich Posten ersessen hat.
 
Wer sind denn die Studienräte, auf die hier auch schon in anderen Formulierungen eingedroschen wurde? Hinter den Kulissen wurde gerade geargwöhnt, dahinter könnte sich sehr schlichter Haß auf alles verbergen, das man selber nicht versteht. Beim Eintrag des Schlagerfans wird das dann wirklich deutlich.

Die Kehrseite der Medaille ist allerdings mit dem Verweis auf fehlende Leidenschaft schon ganz gut umrissen. Wenn Herr Karkowsky auf einmal einen auf Kulturradio macht (falls er's wirklich war), dann kommt das als „Deutschlandradio zahlt bessere Honorare“ rüber und sonst garnichts.

Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, wo man fand (und vielleicht immer noch findet), mit welchen ach so originell-ironischen, dabei in ihrer Substanzlosigkeit einfach nur dümmlichen Kommentaren Intendant Steul die internen Gerüchte bedachte, die um die vage im Raum stehenden Programmänderungen herumwabern. Das schien mir auf die vermutliche Ursache der Unzulänglichkeiten zu deuten, mit denen sie sich angreifbar machen und wohl nicht einmal ahnen, welche Gefahr sich da zusammenbrauen könnte. Dann noch ein bewährter Abbruchunternehmer als Programmdirektor :wall:
 
Aus dem link in #1, W Roehls Kritik an kulturellen Inhalten uswusw:

Also, in Jakarta gibt es das Problem, dass man in dieser Stadt als Radfahrer praktisch aufgeschmissen ist. Eine Initiative hat sich dort gebildet, welche für das Radeln kämpft, der deutsche Rundfunk ist dabei. Ich kenne Jakarta nur flüchtig, aber gut genug, um fragen zu dürfen - ja, geht´s noch? Wer versendet solchen Quatsch? (Der DLF, glaube ich zu erinnern.)

Witzig. Anscheinend findet auch ein recycling solcher Themen statt.... Das Problem in Jakarta ist nämlich, dass man ohne Fahrrad aufgeschmissen wäre- weil die Stadt über keine U-Bahn oder Metro verfügt. So hat jeder Arbeitnehmer sein Mountainbike neben seinem Schreitisch stehen.
Heute 18 Uhr.... jetzt bei Bayern2
http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/breitengrad/jakarta-verkehr-stau100.html
 
60 sekunden bei google reichen. um festzustellen, dass Radfahren in Jakarta geradezu zum Megatema geworden ist, twitter habe ich nicht nicht überprüft. Allerdings kann da der DLF gar nix für, es war ein ARD-Angebot, das übrigens viel zu spät kam, und das dradio-wissen und jetzt der BR gesendet haben. Erster unter den großen Medien war eindeutig der Spiegel. Aber den liest der Roehrl ja auch nicht, sonst hätte er bestimmt schon da einen empörten Eintrag zur Rettung der Menschheit geschrieben bei dieser Achse der Guten. Wir wissen ja, wie das ist, da wird so ein Thema aufgebaut, und hinterher kräht keine Sau mehr danach. In diesem Sinne ist es auch gut, dass die ARD mal drangeblieben ist und ein Jahr nach dem Spiegel noch mal nachgefragt hat. Dieser Roehrl fährt sicher kein Rad (vielleicht sogar ein Kindheitstrauma, sozusagen "uff de Kopp gefalle", wie es bei uns daheim heißt?), sonst hätte er den Trend sicher mitbekommen.
 
DFL und DLR sind exzellente Beispiele für Programme, die sich so um ziemlich alles scheren, allerdings nicht um die Menschen, die erstens den Sender bezahlen (Gebührenzahler) und zweitens auch den Sender hören,
Aha. Wenn Du z.B. mich nicht als Mensch ansiehst, was dann? Gebührenzahler bin ich, DLR Kultur höre ich recht regelmäßig. Und zu den Zeiten wo ich einschalte, kommen Themen, die mich durchaus interessieren. Und ich kenne einige, die, wenn sie denn überhaupt noch morgends das Radio einschalten, dann auf DLR Kultur oder DLF abstimmen. Alles keine Menschen, für um deren Interessen sich diese Programme scheren? Im Gegenteil, das sind fast die einzigen, die sich noch um etwas anspruchsvollere Hörer kümmern.

Selbstverliebheit, Bonsai-Themen und ein ständiger nörgelnder Weltverbesserungston, der schon die Menschen aus den Kirchen getrieben hat. Damit kann man bei Deutschlands Studienräten bestimmt perfekt punkten. Nur was ist mit den anderen 99,5% der Bevölkerung. Die zweite Referenz-Zielgruppe sind die Parteien-Politiker und Verbände, die sitzen in den Gremien und verteilen Geld und Posten - byzantinische Verhältnisse mit einer üppigen Altersversorgung, wenn man sich Posten ersessen hat.
Mit Studienräten oder Parteien-Politik(ern) hab ich ebenfalls nichts am Hut. Die häufige Verneigung vor der Parteienpolitik ist das, was ich am DLF auch nicht mag und weswegen ich ihn seltener höre. Aber das ist weniger geworden (trotz gewisser aktueller Vorkommnisse).
 
Selbstverliebtheit, Bonsai-Themen und ein ständiger nörgelnder Weltverbesserungston
Ich glaube ganz und gar nicht an eine eher naive Themenauswahl oder Themengewichtung in Berichten oder Reportagen der ÖR "Qualitätsmedien" - vielmehr soll doch das Publikum knallhart manipuliert werden.

Besonders interessant ist auch in diesem Zusammenhang die Rolle der Sprache: Durch Einsatz bestimmter Vokabeln wird in einem scheinbar ausgewogenen Beitrag eine der dargestellten Positionen, Personen etc. indirekt diskreditiert.
Beispiele:
-"seine krude Meinung" Ziel: Verächtlichmachung einer Position
-"der selbsternannte..."Ziel: Verächtlichmachung einer Person
-"viele hier denken..." Ziel: Verabsolutierung des subjektiven Empfindens

Man könnte hier uferlos weiter Beispiele anführen. Ist das eine moderne Form von Goebbels oder ist das legitim?
 
Wenn Du schon die ganz große Keule rausholst, solltest Du bessere Argumente anführen. Du kündigst Beispiele für Goebbels-Propaganda an, dann kommen statt Belege irgendwelche mal aufgeschnappte Reporterfragmente. Bitte ganze Sätze, wann, und wo gehört, am besten verlinkt. Sonst musst Du Dir den Vorwurf gefallen lassen, dass vor allem Du Dich der Methoden bedienst, die Du anderen vorwirfst.
 
Wenn ich mich an DLF und Dradiokultur vor ca. 5 Jahren erinnere, so sind beide Programme inzwischen besser, hörernäher und interessanter geworden. Ausrutscher gibt's immer...
 
divy, Du willst Belege für mediascanners Behauptung? Bitte sehr, ganz frisch von heute und sogar versehen mit dem von ihm erwähnten Diffamierungsbegriff "krude", der in letzter Zeit eine erstaunliche Karriere gemacht hat. Auch wird hier eine mißliebige Person zwar nicht mit "selbsternannt", aber doch mit "sogenannt" abqualifiziert und verächtlich gemacht.

Nun kann man natürlich zu recht einwerfen, dies sein ein Kommentar. Ob das Dradio Meinungsäußerungen aber auch dann senden sollte, wenn sie derart polemisch und mit persönlichen Herabwürdigungen garniert daherkommen, darf man wohl mit einigem Recht fragen und erst kürzlich wurde diese Frage, wenn auch erst nachträglich, meines Erachtens zu recht mit "nein" beantwortet.

Was des Scanners Hinweis auf die bei Dradio und Konsorten gepflegte Verabsolutierung des subjektiven Empfindens der Redakteure oder Moderatoren anbetrifft, sei auf das hier bereits ausführlich diskutierte Interview mit Heiner Geissler verwiesen:
Armbrüster: „Ich glaube, viele Leute fragen sich, ob man mit einer solchen Sprechweise die Situation nicht nur noch verschlimmert.“
Geißler: „Wer sind viele Leute, wer ist das?“
Armbrüster: „Zum Beispiel Hörer des Deutschlandfunks.“
Geißler: „Ach so. Das sind aber nicht viele Leute.“

Weitere Beispiele kannst Du nahezu täglich in den genannten "Qualitätsprogrammen" hören.
 
Aha. Wenn Du z.B. mich nicht als Mensch ansiehst, was dann? Gebührenzahler bin ich, DLR Kultur höre ich recht regelmäßig. Und zu den Zeiten wo ich einschalte, kommen Themen, die mich durchaus interessieren. Und ich kenne einige, die, wenn sie denn überhaupt noch morgends das Radio einschalten, dann auf DLR Kultur oder DLF abstimmen. Alles keine Menschen, für um deren Interessen sich diese Programme scheren? Im Gegenteil, das sind fast die einzigen, die sich noch um etwas anspruchsvollere Hörer kümmern.

Warum sollte ich dich nicht als Mensch ansehen? Eigentlich habe ich nichts gegen Finanzbeamte, ich habe auch kein Schwarzgeld in der Schweiz. Als Finanzbeamter solltest du schon Gebührenzahler sein. Schwarzhören könnte dienstrechtliche Konsequenzen haben.

Mit Studienräten oder Parteien-Politik(ern) hab ich ebenfalls nichts am Hut. Die häufige Verneigung vor der Parteienpolitik ist das, was ich am DLF auch nicht mag und weswegen ich ihn seltener höre. Aber das ist weniger geworden (trotz gewisser aktueller Vorkommnisse).

Ich habe nichts gegen Lehrer, in meiner Schulzeit waren ein paar ganz tolle dabei gewesen. Nur die unbeliebteste Kundengruppe im Handel, selbst im Buchhandel, sind Lehrer. Das wird wohl seine Gründe haben.
 
Also jetzt komm, Makeitso, die von Dir aufgeführten Zitate stammen nicht nur aus einem Kommentar, sondern sogar einem Gast-Kommentar. Stell Dir mal vor, was da los wäre: "DLF bestellt Kommentar und sendet ihn dann nicht!" Da sind schon ganz andere Kommentare gelaufen, die zu Diskussionen im und außer Haus geführt haben, zu mancher Wackelhaltung, die gerade in diesem Forum besonders kritisiert wurde. Das Geißler-Interview solltest du schon ausführlicher zitieren, denn unter Deinem Zitat geht es weiter:

Armbrüster: Das Sie gebracht haben am vergangenen Freitag und über das sich viele Leute empören.
Geißler: Jetzt sagen Sie wieder, viele Leute!
Armbrüster: Herr Geißler, es steht heute Morgen auch in mehreren Zeitungen!
Geißler: Gut, okay. Also, ich kann das nicht alles lesen. Was glauben Sie, was jetzt einzelne Journalisten schreiben! Wenn ich das lesen würde, dann wäre ich auch nicht gescheiter!
Armbrüster: Herr Geißler, besten Dank für dieses Interview!
Geißler: Ja, bitte schön!

Tatsächlich haben an diesem Tag spiegelonline, die Sueddeutsche, die Welt und zahlreiche andere Medien darüber berichtet, ok, das sich ja auch die sogenannten und angeblich problematischen Qualitätsmedien. In der Behauptung "viele Menschen" ist nun wirklich nicht keine goebbelsche Interviewtechnik verborgen, sie entspricht der Berichterstattung an diesem Tag. Handwerklich sehe ich da keine Vergehen, die Fragen bestimmt immer noch der Interviewer und nicht der Interviewte, und wenn der Gesprächspartner die Verhältnisse umkehren möchte, wird's nun mal ungemütlich. Alles andere wäre Kuschen vor dem Unmut des Politikers, gerade das wird den sogenannten Qualitätsmedien doch öfters mal vorgeworfen. Geißlers Verhalten erklärt sich leicht: Er hat verpennt, dass er schon drauf ist und ist dann sehr emotional geworden. Sonst passiert das so einem Profi wohl kaum. Ich behaupte nicht, dass man nicht diskutieren könnte über dieses Interview, über den von Dir zitierten Kommentar und manches andere was so gesendet wund gedruckt wird. Aber hier ist der Vergleich zur Propagandapolitik des Dritten Reiches gezogen worden. Das ist schon sehr beleidigend, finde ich.

Vor allem verwunderte diese zarte Besaitung, da wird "krude" zum Defamierungsbegriff aus dem Handbuch von Goebbles, während diese Internetplattform, deren Beitrag Anlass zu dieser langen Debatte gab, nun wirklich eine lange Tradition kräftiger Meinungsäußerungen deutlich unter der Gürtellinie hat. Da werden Schwule und Behinderte zu "Exokten" degradiert, viel zu präsent in den deutschen "Qualitätsmedien", und auch andere Informationen über sozial Benachteiltigte gehen dem Autor - so wörtlich - "am Arsch vorbei". Vermutlich hat er nur übers Ziel hinaus geschossen, er fordert gar kein von Behinderten-Themen befreites Radio und es ärgert ihn nur, dass seine Gastbeiträge sonst niemand sendet, außer der Achse. Darüber darf er sich gerne aufregen. Wir werden ihm auch nicht gleich eine geistige Nähe zum Dritten Reich unterstellen, diese Keule entpuppt sich auf den zweiten Blick nämlich meist als boomerang. Aber als Beobachter diess Verhaltens wollen wir aber dann bitte nicht so scheinheilig sein. Erst stellen wir hier eine Ansammlung linguistischer Fäkalien an den Anfang eines threads und am Ende diskutieren wir über das Diffamierungspotential des Wortes "krude". Darf ich mal ganz vorsichtig anfragen ohne gleich als Nazi beschimpft zu werden: Geht das nicht ein wenig zu weit?
 
Tatsächlich haben an diesem Tag spiegelonline, die Sueddeutsche, die Welt und zahlreiche andere Medien darüber berichtet, ok, das sich ja auch die sogenannten und angeblich problematischen Qualitätsmedien. In der Behauptung "viele Menschen" ist nun wirklich nicht keine goebbelsche Interviewtechnik verborgen, sie entspricht der Berichterstattung an diesem Tag. Handwerklich sehe ich da keine Vergehen, die Fragen bestimmt immer noch der Interviewer und nicht der Interviewte, und wenn der Gesprächspartner die Verhältnisse umkehren möchte, wird's nun mal ungemütlich.
Oh das gefällt mir, gibt es doch die Grundhaltung in den Redaktionsstuben der ÖR Qualitätsmedien wieder:
Handwerklich kann man an dem kleinen Ausschnitt den des Dialogs mit Geissler weiter oben wunderbar ein journalistisches Vergehen erkennen, weil hier der Interviewer eine knallharte Manipulation versucht: er sagt "viele" und belegt weder wer diese "vielen Zeitungen" denn nun bitte schön genau sind, noch offenbart der Interviewer, dass diese vielen Zeitungen doch eher der linken Seite des politischen Spektrums zuzuordnen sind. Divy hat dies ja durch die Nennung z.B. von Spiegelonline oder SZ belegt - der Interviewer hätte genau das aber im Interview mit Geissler tun müssen. Dieser kleine journalistische Kunstgriff des Interviewers mag aus der Sicht eines Linken legitim sein, journalistisch betrachtet ist er aber inakzeptabel, unprofessionell und letztendlich manipulatorisch. Insofern sind wir wieder bei Goebbels.
Und noch was: Ich arme Sau muss für eine solche dummdreiste Propaganda auch noch eine Zwangsgebühr bezahlen. Bei Zeitungen hätte ich ja immerhin noch die demokratische Entscheidung, diese einfach nicht zu kaufen.
 
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Tatsächlich haben an diesem Tag spiegelonline, die Sueddeutsche, die Welt und zahlreiche andere Medien darüber berichtet, ok, das sich ja auch die sogenannten und angeblich problematischen Qualitätsmedien. In der Behauptung "viele Menschen" ist nun wirklich nicht keine goebbelsche Interviewtechnik verborgen, sie entspricht der Berichterstattung an diesem Tag.

Wenn ich mich recht erinnere, war zuerst das DLF-Interview da, dann die Berichterstattung in anderen Medien, die von entsprechenden Leserkommentaren kräftig begleitet wurde. Das Meinungsbild war mehr als eindeutig, zu gut 80% pro Geißler und kontra DLF bzw. "Qualitätsmedien". Hat der DLF jemals einen Beleg für die angesprochenen vielen Menschen gebracht? Wenn nein, warum wohl nicht? Was sind viele Menschen, ein paar Höreranrufe oder Mails? Die scheinbar so beliebte und einfache Technik Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen oder mehr als unbewiesene unklare Behauptungen aufzustellen hat eben bei Herrn Armbrüster vs. Geißler nicht funktioniert. In China sagt man, wenn Du den Tiger reiten willst, solltest Du ein scharfes Schwert führen können.
 
Sorry, so etwas unsinniges habe ich noch nie gehört, wenn ein Goebbels Zitat und ausgerechnet dieses nicht tatsächlich eine nennenswerte Anzahl von Menschen Leute zumindest mal kurz zusammezucken ließe, müsste man direkt auswandern. Zumal Armbrüster hier keine Tatsachenbehauptung aufgestellt hat. Zitat: "Ich glaube, ..." Aber solche Feinheiten lassen wir mal beiseite, wenn wir ein Beispiel für

"Die scheinbar so beliebte und einfache Technik Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen oder mehr als unbewiesene unklare Behauptungen aufzustellen

bringen wollen.

Ist aber auch nicht so wichtig. Ein bisschen armeslig ist es schon, für einen so harten Vorwurf wie die Nazi-Propaganda aus einem täglichen 24-Stunden-Programm ein ein Jahr altes Interview rausrkamen muss. Das verbale Schwert, das man da vorgibt, führen zu können, sollte wenigstens scharf sein, wenn man den Vorwurf der Nazi-Propaganda in den Raum stellt. Es hat übrigens auch die FAZ darüber berichtet, Tage vor dem DLF, vermutlich, weil die der Putzfrau im DLF jeden Monat einen Hunderter zusteckt, um denen bei der Themenbesetzung zuvor zu kommen. Zusammen mit der SZ hat man damit ja die linksradikale Elite beisammen. Man sollte also künftig auf der Arbeit die Achse lesen und auf dem Klo die Bild, auf der Heimfahrt Hitfunk ABC hören und zum Abendessen RTL2 gucken, da ist man dann ausgewogen informiert - oder bleibt doch wenigstens garantiert von solchen Interviews verschont.

Da ich diese Argumentation von mancher Seite zunehmend als beleidigend empfinde und um nicht selbst der Versuchung zu erliegen (von ironischen Überspitzungen einmal abgesehen) und außerdem jetzt mal meine Propagandsendung vorbereiten muss, klinke ich mich an dieser Stelle aus. Viel Spaß noch! :thumbsup:
 
Schade, divy, Du hättest ja ruhig mal auf die von mir gebrachten Beispiele eingehen können.

Statt dessen das übliche Spiel: man sucht sich ein anderes Beispiel von einer ganz anderen Stelle, findet das ganz furchtbar, beklagt das Niveau der Diskussion, um sich dann aus dieser auszuklingen. Wirkt total überlegen und verschleiert beinahe, daß man argumentativ ausgekontert wurde.
 
Es liegt aber leider in der Natur der meisten Menschen, daß sie sich eher raussuchen, was ihnen gefällt als das, was ihnen weniger gefällt. Darüber müsste man sich ja Gedanken machen....;)
 
Hier wieder ein schönes (oder besser: schlimmes) Beispiel aus dem DLF von heute morgen, dem man überdeutlich anhört, daß es der Interviewerin nicht im geringsten darum geht, zu erfahren, was tatsächlich los ist, sondern sie einzig und ausschließlich darauf aus ist, irgendwelche Katastrophenmeldungen, Hinweise auf Panik in der Bevölkerung oder wenigstens Beschwerden über massives Regierungsversagen aus dem Interviewpartner herauszukitzeln.

Ekelig.
 
Hier ein Link der gehen sollte: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1851942/
Meistens höre ich morgens WDR 5, heute Morgen jedoch den DLF und ich habe das Interview auch gehört, wenn auch nicht von Anbeginn. Die Fragestellungen und die Art wie Frau Klein dieses Interview geführt hat, lies bei mir das Fremdschämen hochkommen. Was muss Herr Amoss eigentlich über uns und unsere Medien denken, wenn ein "Qualitätsprogramm" wie der DLF in einem Interview solche Fragen in einer solchen Art und Weise stellt?
 
Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass Frau Klein über das Ausbleiben der Katastrophe etwas unglücklich ist. Etwas mehr Vertrauen dem Gesprächspartner wäre angebracht gewesen, zumal sie außer weiterem Nachhaken nichts Wesentliches zum Interview beitragen kann. Die Menschen in New Orleans sind Wirbelstürme gewohnt und darauf vorbereitet, insofern ist da nicht viel aus Herrn Amoss herauszuholen.
 
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