Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

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Was soll denn der Artikel bitte? Wollen die jetzt das Radio abschaffen?

Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen
http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,518364,00.html

Ganz nebenbei: Seit wann senden Radiosender auf 698 bis 806 Megahertz?
Warum ist jetzt W-Lan besser als Hörfunk/Fernsehen?

Was hat die denn geritten?

Wollen wir mal einen Beitrag machen: "Der SPIEGEL vernichtet jede Woche mehrere Hektar Wald in Skandinavien für seine Papierproduktion"

Der Schlickrutscher
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

Seit wann senden Radiosender auf 698 bis 806 Megahertz?

Es sind Rundfunkdienste im allgmeinen gemeint, also Hörfunk und Fernsehen. Der genannte Frequenzbereich ist bisher exklusiv Rundfunkdiensten, im speziellen TV, vorbehalten.

Warum ist jetzt W-Lan besser als Hörfunk/Fernsehen?

Es geht hier nicht nur um WLAN. Es geht um digitale interaktive Dienste im allgmeinen. Und die sind 'besser' als Hörfunk/Fernsehen, einfach weil sie viel mehr können.

Das sind die Vorboten eines Paradigmenwechsels in der Kommunikation, dessen Auswirkungen sich viele noch gar nicht vorstellen können. Abgesteckte Claims durch Frequenzpfründe wird es bald nicht mehr geben.
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

Einerseits gibt es, so der Artikel, durch die Digitalisierung mehr Platz für Sender in den bestehenden Frequenzbereichen, andererseits müssen die Rundfunksender angeblich deshalb Frequenzen abgeben, damit Datendienste dort senden können - das ist doch widersinnig.

Mir will scheinen, daß der Artikel ohne große Sachkenntnis verfaßt wurde...
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

Für DVB-T werden viel weniger Kanäle als für Analog-TV benötigt, da a) Bandbreite eines Kanals für bis zu 6 Sender ausreichend und b) Gleichwellenbetrieb möglich und üblich.

Daher könnte das UHF-Band V (606 MHz bis 862 MHz, Kanäle 38 bis 69) für TV durchaus aufgegeben werden.

Viel problematischer dürfte es für die Kabelbetreiber werden.

spiegel-online schrieb:
Radiosender verteidigen ihre Pfründe

Statt "Radiosender" hätte ich "Rundfunkanstalten" geschrieben. Naja, Journalisten... ;)
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

für DVB-T werden viel weniger Kanäle als für Analog-TV benötigt, da a) Bandbreite eines Kanals für bis zu 6 Sender ausreichend und b) Gleichwellenbetrieb möglich und üblich.

Naja, schon bei den in Deutschland üblichen gleichzeitigen 4 Kanälen ist das Bild deutlich schlechter, als ein analoges TV-Bild. Und in Zukunft soll es ja mal hochauflösendes Fernsehen geben - da wird dann wieder nur ein Sender auf einen Kanal passen. Schon verständlich, dass die Sender da nichts abgeben möchten.
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

Mal abgesehen von den sachlichen Fehlern: Was ist das denn für eine Haltung, "Platz da, ihr Radios aus dem letzten Jahrhundert, jetzt kommen wir"?

Die Empörung wäre vielleicht berechtigt, wenn es hier um kostenlose Angebote ginge. Aber hier erheben private Unternehmen einen Anspruch auf Frequenzen für kostenpflichtige Datendienste. Im Grunde wird hier eine weitere Privatisierung gefordert. Der Spiegel wittert hier als ein in fast allen Bereichen glänzend aufgestelltes Medienunternehmen einfach ein künftig sicher gewinnträchtiges Geschäftsfeld.
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

Exakt DIVY!

Hier will einfach jemand seine NEUEN Pfründe auf Kosten der etablierten privaten und offi-Sender sichern! Es gibt halt nur eine endlichen Anzahl von Frequenzen. Da wird es immer einen Mangel geben. In den 80ern hat auch niemand gefordert, dass das UKW-Band erweitert wird, weil es jetzt so viele spannende Stereo-Sender gibt. Warum sollen dann jetzt Frequenzen für irgendwelche Datendienste geöffnet werden?

Wenns nach denen geht, schnallen wir uns dann etwa alle einen Laptop um und hören auf der Straße langweilige Internetradios in schlechter Qualität? Wo ist da der Fortschritt?

Auch das vielgelobte DVBT hat bei mir ein schlechteres Bild als das alte analogTV!

Der Schlicky
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

Es ist schon beachtlich, was für Texte sog. Qualitätsmedien inzwischen veröffentlichen. Oder versteht sich der Spiegel nicht mehr als solches?

Wer schonmal was von Tribandhandys gehört hat, der kann dem dort gezeichneten Horrorszenario kaum mehr als ein müdes Lächeln abgewinnen. GSM läuft nämlich keinesfalls überall auf den hierzulande benutzten Frequenzbereichen, und die besagten Geräte beherrschen auch den amerikanischen Bereich bei 1900 MHz (neben den 900 und 1800 MHz hier in Europa).


Ein ganz guter Überblick findet sich hier:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/99347

Es würde übrigens auch einige professionelle Anwender hier in Deutschland treffen, wenn Satellitenempfang im C-Band künftig nach Belieben durch terrestrische Anwendungen gestört werden darf.
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

Die Nutzer von Drahtlosmikrofonanlagen im UHF Band dürfte die Entwicklung ebenfalls interessieren. Und das sind nicht nur die Sender, sondern auch zahllose Bands, Veranstaltungsfirmen etc. ohne große Lobby.
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

@ dira, ich wollte mich ja eigentlich zurückhalten, aber jetzt hast Du das Tor aufgestoßen:
Die interessiert das bereits heute schon.

Nachdem die Frequenzen > 863 Mhz, früher zulassungspflichtig, nunmehr eine Allgemeinzuteilung haben, ist der Teufel los. Denn zum gleichen Zeitpunkt kam DVB-T in die Quere und es hieß: Wo ein Funkmic den DVB-T - Empfang stört (und sei es beim Pförtner des Veranstaltungsortes), ist das Mikrofon auszuschalten.

Der Fairness halber sei aber darauf hingewisen, dass der Radiobezug hier nur bedingt gegeben ist, da für Funkmics zu Rundfunkzwecken ein ganz anderer Frequenzbereich zur Verfügung steht.
Betroffen sind m.E. nur die freien, die mit ihrem eigenen Funkset mit Allgemeinzuteilung durch die Gegend toben.

Warum meine bisherige Zurückhaltung?
Das ist im Grunde bloß ein Problem der mobilen Discotheken. Große Veranstaltungsfirmen können temporär ganz andere Frequenzbereiche zugewiesen bekommen. Ich kenne sogar einen Fall aus der Frankfurter Festhalle, da hat die auftretende Band mit den dort verwendeten Funkstrecken den 2m-Funk von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort überbügelt. Soll nicht sein, passiert aber, kannste nix machen.
Auf Pressekonferenzen gibt es ganz andere Probleme, aber sicher nicht das.
Oder siehst Du das anders?

Gruß, Uli
 
AW: Der Spiegel: Radiosender blockieren Datenfunk-Frequenzen

Das Problem haben nicht nur Losbudenverkäufer. Auch die großen VA Firmen haben große Sorgen. Selbst die großen Musicals mit ihren zig Funkstrecken könnten betroffen sein. Ich kann eben nicht mit z.B. meiner Shure U Serie auf "ganz andere" Frequenzen ausweichen, die lassen sich nämlich gar nicht so weit verstellen. Eine Investition von mehreren Tausend Euro ist da gefährdet.
In der letzten oder vorletzen "Production Partner" war ein großer Aufruf zu dem Thema.
Die Allgemeinzuteilung gilt übrigens seit 1.1.2006 auch für den Bereich 790-814 und 838-862 MHz.

Gruß

dira
 

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