Nun, in der Tschechoslowakei (CSSR von 1960 bis 1989) wurde Musik aus dem Westen im Radio nur in homöopathischen Dosen verabreicht. Im bundesweit zu hörenden Programm Hvězda (Stern) gab es am Tag (!) vielleicht vier, fünf gesungene Poptitel aus dem Westen. Damit die Popszene des Landes nicht den Anschluss verliert und die Hörer doch noch mitbekommen, was sich in Sachen Pop und Rock draußen in der Welt tut, haben die tschechischen und slowakischen Künstler viele Erfolgstitel aus dem Westen übersetzt und so wurden sie im heimischen Radio gespielt. Das war eine Art stiller Widerstand durchs Hintertürchen. Bei der Vorlage der Playlist wurde dann schnell mal aus einem Komponisten namens John Miller ein Jan Mlynář - und die politischen Überwacher konnten beruhigt weiterdösen. Es geht hier nicht Einfallslosigkeit, Stehlen von Ideen oder um mangelnde Kreativität! Bis in die späten 1980er Jahre wurde fast jeder halbwegs erfolgreiche Song aus dem Westen ins Tschechische, weniger ins Slowakische übertragen.