AW: Frage zum TA-Signal
Prinzipiell ja, wenn noch mit Hinztriller gearbeitet wird. Der Hinz wird mit nem Gerät im Studio auf die Sendeleitung gegeben, wenn Techniker oder Moderator ihn per Taste auslösen, wenn seine Auslösung z.B. automatisch mit dem Verkehrsjingle erfolgt oder wenn er gleich in das Jingle "eingebaut" wurde. Der Ton wird an den Senderstandorten von einem Gerät erkannt, das dann die ARI-Durchsagekennung (oder heute halt die entsprechende RDS-Kennung) aufschaltet. Die veranlaßt dann das Autoradio zum Laut- oder Umschalten. Am Ende der Service wird "abgepiept", ein weiterer Hinz mit anderer Länge. Die Schaltung der Durchsage- und RDS-TA-Kennung wird somit rückgängig gemacht. Vergißt man das Abpiepen, erfolgt nach einem Timeout (Länge habe ich vergessen) wohl üblicherweise ein automatisches Rückschalten auf den Sendern.
Ursprünglich wurde der Hinz-Triller sehr gut "geschützt": man durfte ihn nur "trocken", also ohne gleichzeitige Musik oder Sprache senden. Außerdem wurde er, soweit ich weiß, immer nach dem Soundprocessing zugemischt. Später gab es Lösungen, mit einem Kerbfilter den Frequenzbereich, in dem der Hinz liegt, während dessen Ausstrahlung aus dem normalen Sendesignal rauszufiltern, so daß der Hinz im Spektrum "alleine" steht. Das hörte man sehr gut heraus, wenn der Hinz z.B. in Musik hinein gestartet wurde. Offenbar ist der schrille Ton aber dermaßen robust, daß man damit fast alles anstellen kann, ohne die Schaltsicherheit zu gefährden.
Es gab und gibt Anstalten, die den Hinz nicht oder nicht mehr zum Schalten der Durchsagekennung bzw. des RDS-TA-Signals benutzen, sondern dafür eine andere Lösung gefunden haben. Denkbar sind gerade heute z.B. digitale Schaltsignale, die mit den ohnehin zu den Senderstandorten zu transportierenden RDS-Radiotext-Infos gemeinsam übermittelt werden. Dann piept es halt nicht beim Service - die Autoradios reagieren trotzdem. Oder es piept, ohne daß es einen technischen Sinn hätte - nur, weil es so ein schönes akustisches Achtungszeichen ist.