… Offensichtlich haben Intendant und Hörfunkdirektor unterschätzt, dass ihr Spar-Coup, der nur mühsam als eine Maßnahme im Sinne der Hörerverjüngung getarnt wurde, so nach hinten losgehen würde, dass sie sogar ein „Kommunikationsdefizit“ einräumen mussten. …
Hoffentlich hat die Sitzung des Rundfunkrates vor gut zwei Wochen den übereifrigen Reformern die Grenzen aufgezeigt, die zur Verteidigung eines gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks und zur Garantie seines Überlebens respektiert werden müssen. …
Was mich am
aktuellen Beispiel des Hessischen Rundfunks beunruhigt, ist die mögliche Signalwirkung, die vom leisen Verschwinden eines Kultursenders ausgehen kann. Wäre nicht die Öffentlichkeit von der Absicht der Intendanz unterrichtet worden, 100.000 tägliche Hörer einfach abzuschreiben, und hätte sich nicht der Protest von Autoren, Verlegern, Theaterleuten und allen die dieses Radio brauchen und verteidigen wollen, lautstark zu Wort gemeldet, wären wir ein Stück ärmer geworden. Mag sein, dass dieser Umstand die Effizienzfanatiker, die unsere Sprache längst mit den stromlinienförmigen Formulierungen des Marketings geflutet haben, nicht beeindruckt hätte. …