Im April: ARD-Themenwoche in allen ARD-Programmen

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Ich habe auch nichts gegen die Themenwoche. Nur sollte sowas nicht einmalig bleiben. Sowas müsste wirklich alle paar Monate gemacht werden, damit es was bringt.
Die Politiker könnten durch Info-Kampagnen auch dazu beitragen, dass es was bringt und die Leute zu Vorsorge-Untersuchungen gehen.
gelb schrieb:
Ich hatte einen Krebsfall in der Familie (schon ein paar Jahre her, ist auch alles gutgegangen) und weiß daher, daß nicht jeder Krebsfall zwangsläufig mit Haarausfall und sonstigen allgemein verbreiteten Symptomen einhergeht.
Wenn ich richtig informiert bin, bekommt man Haarausfall nur durch Chemo-Therapie. Ich habe leider auch einen Fall in der Familie; er wird Montag bis Freitag bestrahlt. Der Vorgang an sich dauert etwa nur 1 Minute; hat aber auch schlimme Folgen: Da er ein sogenanntes Lymphom (beim Lymphknoten) hat, ist der Mund komplett geschwollen. Er kann so gut wie nichts essen und hat furchtbare Kopfschmerzen. Sein Mund ist zudem völlig trocken; er könnte den ganzen Tag nur trinken. Gegen diese Trockenheit im Mund gibt es ein ziemlich teures Medikament, dass die ganze Sache erträglicher macht. Der Kreistag musste aber erst genehmigen, dass er das Medikament auch bekommt. Die Krankenkassen haben Millionen € Überschüsse und dann wird im Kreistag entschieden, ob jemand ein Medikament bekommt... Das ist schon ziemlich daneben.
 
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Mit der Krankenkasse habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht.
Zwar Gott sei Dank keine schlimme Krankheit, aber ich frage mich wozu es die Krankenkassen überhaupt noch gibt.
Die sollten ihre Überschüsse, lieber mal auf ihre Kunden umlegen.
Aber zurück zum Thema.
So eine Themenwoche sollte meiner Meinung nach auch die Menschen wachrütteln und sensibilisieren.
Vielleicht gelingt es der ARD ja ein Stück weit.
 
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Tobschi schrieb:
Wenn ich richtig informiert bin, bekommt man Haarausfall nur durch Chemo-Therapie.

Der Haarausfall ist trotz Chemo ausgeblieben. Hing angeblich mit der guten Verträglichkeit zusammen. Die Ärzte meinten, daß Chemo "heute" (das Ganze war vor etwa 10 Jahren) wesentlich besser vertragen wird als noch vor ein paar Jahren. Inwischen sei es also durchaus üblich, daß jemand trotz Chemotherapie seine Haare behält und ihm oder ihr auch sonst nichts anzusehen ist.
Die Klischees, die uns Abend für Abend von der ARD um die Ohren gehauen werden, haben mit der Wirklichkeit also nur marginale Übereinstimmungen.

Die Themenwoche an sich finde ich auch OK, aber was das ARD-Fernsehen uns da beinahe schon aufnötigt, könnte man mit etwas Phantasie schon als Gehirnwäsche bezeichnen. Ich finde es jedenfalls absolut daneben! Die Kollegen vom Radio zeigen sich größtenteils von ihrer wirklich guten Seite, und ab 20.15 Uhr sieht man dann, wie "Das Erste" diese Erfolge wieder kaputtmacht.
 
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Gelb schrieb:
Aus anderen Gründen sterben auch zahllose Menschen. Das mag schlimm, traurig, tragisch oder finaler Teil des Lebens sein: das Argument, daß jährlich Zehntausende daran sterben, hat meiner Ansicht nach nur Bedingt Anspruch auf Aufhänger für einen solchen Themenschwerpunkt.

Und Drama bietet das echte Leben schon genug, das muß ich mir nicht abends vom Beamer auf die Leinwand werfen lassen und mir erfundene tragische Schicksale von Fernsehfiguren ansehen, die noch dazu völlig klischeehaft dargestellt werden.
Ich hatte einen Krebsfall in der Familie (schon ein paar Jahre her, ist auch alles gutgegangen) und weiß daher, daß nicht jeder Krebsfall zwangsläufig mit Haarausfall und sonstigen allgemein verbreiteten Symptomen einhergeht.
Aber bei der Art und Weise, wie sich die ARD diese Woche seinen Zuschauern gegenüber verhält, werde ich stinksauer.

Aber du weißt schon, dass du nicht verpflichtet bist, dir das anzusehen?
Die Themenwoche bietet ja nun wirklich mehr als diese Filme.
 
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Zapper276 schrieb:
Aber du weißt schon, dass du nicht verpflichtet bist, dir das anzusehen?

Dieser Kommentar zeigt mir, daß Du nicht begriffen hast, worum es mir geht.

Das ändert nichts daran, daß es trotzdem (auch mein) Geld gekostet hat und zeigt, daß es anscheinend nicht so sehr um Aufklärung geht, sondern vielmehr darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Filme mit dem "Ach-Gott-der/die-Arme"-Effekt zu zeigen. Ob ich mir das angucken kann oder muß oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle, darum geht's nicht. Es geht um die Denke, die dahintersteckt.

Arbeitest Du bei den Medien? Falls ja, brauche ich Dir das doch nicht allen Ernstes zu erklären, oder? Falls nicht, will ich Dir die Naivität nicht nehmen.
 
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Gelb schrieb:
Dieser Kommentar zeigt mir, daß Du nicht begriffen hast, worum es mir geht.

Das ändert nichts daran, daß es trotzdem (auch mein) Geld gekostet hat und zeigt, daß es anscheinend nicht so sehr um Aufklärung geht, sondern vielmehr darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Filme mit dem "Ach-Gott-der/die-Arme"-Effekt zu zeigen. Ob ich mir das angucken kann oder muß oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle, darum geht's nicht. Es geht um die Denke, die dahintersteckt.

Nein, ich hab es tatsächlich nicht begriffen. Ich kann dir dazu nur sagen, dass die sender täglich zig Sendungen zeigen, die du mitbezahlt hast und du aber trotzdem nicht sehen wirst. Weil sie dich nicht interessieren oder weil du sie schlicht blöd findest.
Und ich finde übrigens, dass diese Filme (natürlich mehr "unterhaltend") durchaus auch aufklären. Es geht hier einfach auch um den Umgang mit einer Krankheit. Mit Filmem erreicht man meist mehr Leute mit Dokus und Reportagen.
Ich finde das okay.
Im übrigen gibt es auch einen ganzen Themenabend ohne Filme, am Sonnabend bei EinsExtra oder EinsPlus.
Man kann die Themenwoche völlig ignorieren oder sich einiges ansehen. Ganz wie man will.
 
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Ich zappe bei einigen sendern dann einfach weg, weil ich es einfach nicht mehr hören kann, tut mir irgendwie leid...is aber so..vielleicht gibt es mal ein anderes Thema für ne Woche....
 
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Gelb schrieb:
Inwischen sei es also durchaus üblich, daß jemand trotz Chemotherapie seine Haare behält und ihm oder ihr auch sonst nichts anzusehen ist.
Die Klischees, die uns Abend für Abend von der ARD um die Ohren gehauen werden, haben mit der Wirklichkeit also nur marginale Übereinstimmungen.
Schön wärs. Ich habe diese ganzen "Klischees" noch im letzten Jahr im engsten Familienkreis miterleben müssen! Und das trotz Behandlung an einer fachlich sehr anerkannten Uniklinik und naturheilkundlicher Co-Therapie! Also, das meiste ist doch sehr realistisch (gilt natürlich nicht für jeden Einzelfall), soweit ich das beurteilen kann!
 
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Als alter ARD-Basher der vordersten Front sag ich mal: Diese Themenwoche ist wirklich nix schlechtes!
 
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Das mit der Themenwoche ist übrigens schon ein alter Hut. Arte bringt ja schon seit längerem sog. Themenabende, wo man sich den ganzen Abend mit einem speziellen Thema befasst. So eine geballte Information bringt meiner Meinung nach mehr, als auf eine Woche verteilt hier und da mal ein Häppchen einzustreuen.
 
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Grenzwelle schrieb:
Als alter ARD-Basher der vordersten Front sag ich mal: Diese Themenwoche ist wirklich nix schlechtes!

Man sollte schon gut recherchieren, bevor man sich zu solchen Äußerungen hinreißen lässt, z.B. indem man die Umsetzung der Themenwoche auf einer ARD-Servicewelle verfolgt.

Auf hr3 ging es die ganze Woche um krebskranke Kinder. Denen wurden vom Moderator mit so einer wachsweichen betroffenen Stimme tolle Fragen gestellt, wie denn das so ist mit den Tabletten bei der Chemo und wie die Freunde das finden...

Dann haben krebskranke Kinder natürlich auch ganz normale Hobbies. Der kleine Markus z.B. ist vernarrt in Legosteine und würde gerne mal ins Legoland. Soweit so gut. Aber jetzt kommts:

hr3 machts natürlich möglich, den kleinen Markus ins Legoland zu schicken (und teast sich halb tot dabei). Und wem das immer noch nicht reicht: Als nächstes ist eine Dame vom Legoland am Telefon und berichtet in epischer Breite, welche tollen dieses Jahr neu errichteten Attraktionen im Park auf den kleinen Markus warten (und wohl auf alle anderen, die gaaanz zufällig zuhören).

Dass mit dem Leid von Menschen und auch Kindern selbst bei der ARD Quote gemacht wird, wissen wirs spätestens seit 'Brisant'. Dass dieses Leid auch noch als Kulisse für Product Placement und Schleichwerbung herhalten kann, war mir bisher neu.

Ich kann gar nicht soviel ... wie ich ... müsste..
 
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Gelb schrieb:
Das ändert nichts daran, daß es trotzdem (auch mein) Geld gekostet hat und zeigt, daß es anscheinend nicht so sehr um Aufklärung geht, sondern vielmehr darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Filme mit dem "Ach-Gott-der/die-Arme"-Effekt zu zeigen.
Meine Fresse, es scheint wirklich ein nationales Talent zu sein, alles zerreden zu können und überall ein Härchen in der Suppe zu finden.
Lieber Gelb - wie hätte man es denn sonst machen sollen? Gar nicht?
 
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