Jugendradio – sind die Hörer dumm?

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AW: Jugendradio - sind die Hörer dumm?

robert_nwm schrieb:
Gut, dann bitte in Gadebusch!
:D :D Ich wäre dabei !! War das letzte mal vor 12 Jahren in GDB.
robert_nwm schrieb:
Und ich bin mir sicher dass die Liste etwas anders aussehen wird.
Da kann man von ausgehen, zumal Du die mögliche Begründung gleich mitlieferst.
robert_nwm schrieb:
"In Berlin-Moabit wird der überwiegende Musikgeschmack sicher anders aussehen als in einer westfälischen Kleinstadt."
robert_nwm schrieb:
Nicht jeder hört diesen Schund, und Umfragen von Radiosendern sind meiner Meinung nach nicht automatisch repräsentativ für alle Jugendlichen.
Ob Umfragen überhaupt repräsentativ sind, kann jeder sehen wie er mag. Sicherlich wird es Unterschiede zwischen einzelnen Regionen geben, die man sich auch zunutzte machen sollte bei der musikalischen Programgestaltung.
Aber vielleicht sollte man den Jugendlichen von heute nicht mehr so einfach das geben was sie wollen, sondern ihnen einen neuen Punkt zur Orientierung geben.
 
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Richtige werbefinanzierte Sender müssen aber die breite Masse bedienen und das geht nur über Mainstream!
95% der sich selbst als Jugendprogramme definierenden Sender, sind aber nunmal nicht werbefinanziert, sondern öffentlich-rechtlich. Blöd oder?
 
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Das hat Michael von YOU FM dazu gesagt zu Thema : Wie findet Ihr die Nachrichten bei YouFM? :

Hi,

wir sind ja auch kein Nachrichtensender... sondern ein musikorientiertes Jugendradio! Und daher melden wir das, was man unbedingt wissen muss. Morgens sogar dreimal die Stunde. Aber zehnminütige Nachrichten wird es bei uns nicht geben!

Inhaltlich/Stilistisch sind die Nachrichten bei YOU FM natürlich an der Zielgruppe orientiert. Heisst: wir texten nicht wie bei hr1 oder hr2. Vielmehr versuchen unsere Newsleute, "jugendkompatibel" zu sein, was bedeutet: auch 14jährige Schüler sollen es verstehen, nicht nur Studenten der Politikwisschenschaften

Zugegeben: für Studenten mag das stellenweise unbefriedigend sein. Wir gehen aber davon aus, dass gerade die Studenten sich anderweitig informieren!

Wer mehr umfangreichere Nachrichten will, mehr Hintergrund, mehr "intellektuellen Anspruch", bekommt die z.B. bei hr Info, hr1, hr2. Oder im Internet.

Übrigens: im Gegensatz zu früher ist Radio heutzutage nicht mehr das primäre News-Medium. Das Fernsehen und vor allen Dingen das Internet sowie natürlich die Zeitungen bieten entsprechend umfangreichere Information. Das Radio sorgt für eine aktuelle "Grundlage".

Wir hoffen sehr, dass jeder von Euch nicht nur YOU FM hört, um sich zu informieren... :)

Liebe Grüsse
Michael

Quelle :
http://community.hr-online.de/cgi-b...?board=Feedback;action=display;num=1143211426
 
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Kann auch etwas weniger sein... ich meine Sender mit der speziellen Zielgruppe 14 bis 29 Jahre.
Übrigens, weils so schön ist und hier gerade reinpaßt: Energy Berlin wirbt damit, dass die Hörerschaft zu über 90 % unter 50 Jahre alt ist... Quelle
 
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Radiokult schrieb:
Offenbar kenne ich dann nur eine spezielle Spezies aus der Gruppe Jugendlicher, denn das, was du da schreibst, liebe Funkbude, ist nun wirklich Unfug...
Das sehe ich anders ! Auch wenn es für Dich Unfug sein mag, was ich geschieben habe, so durfte ich mir diese Aussagen durchaus von einigen Jugendlichen mal anhören dürfen. Es wird schon einen Grund haben,warum einige Jugendradios mehr auf Musik setzen und das "Gelaber" möglichst gering halten.
Radiokult schrieb:
Könnte es vielleicht auch daran liegen, dass das Niveau eines 13jährrigen Teenagers nicht das Gleiche ist, wie das eines 16jährigen? Wie bei vielen anderen Dingen auch, heißt hier Differenzierung das Zauberwort, was in der Programmgestaltung der diversen Jungendradios aber leider allzuoft unter den Teppich gekehrt wird. Auf diese Weise entstehen dann so tolle Pauschalaussagen wie die Jugend sei nicht mehr zu retten usw.
Pauschalaussagen dieser Art gibt es viele ! Sie entstehen aber selten aus dem Nichts und spiegeln meist den Unmut einzelner Bevölkerungsgruppen wieder. Auch immer gern genommen "Deutschland steht am Abgrund" ... und einigen ist es sogar ganz recht wenn diese Aussage noch lange so bestehen bleibt.
Was Deine Differenzierung bei der Programmgestaltung der diversen Jugendradios angeht, wie soll diese Deiner Meinung nach betrieben werden, damit so tolle Pauschalaussagen wie von Dir genannt nicht mehr entstehen?

Radiokult schrieb:
Schmarn hoch 5! Was den Jugendlichen interessiert, findet bei den meisten Jugendsendern nicht statt, weil es werbetechnisch nicht relevant ist.
Das wird aber nicht die Breite Masse sein, denn ich glaube kaum das MTV+Co (und auf die Bezog ich mich) so stark an der Zielgruppe vorbeifunken, wie Du es nun beschreiben hast. Es würde mich aber dennoch interessieren, was Deiner Meinung nach den Jugendlichen interessiert und werbetechnisch bei den Jugendsendern nicht relevant wäre.
 
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Ist es nicht völlig wurscht, wie hoch der Anteil an öffentlich-rechtlichen Jugendradios ist? Tatsache ist doch, dass You FM, N-Joy und Co denselben Mist spielen wie die private Konkurrenz
 
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Klotzkopf schrieb:
Du scheinst ja ganz genau darüber Bescheid zu wissen, wie die Jugend drauf ist und was sie will. Dass daran Herr Schröder und Herr Fischer Schuld haben, scheint für dich auch festzustehen. Warum das so ist, bleibt leider offen.

Da reicht nur ein zusammengesetztes Wort: Zuwanderungspolitik.
Die daraus resultierende "intelligente Verflachung" hab ich damit gemeint.
Falls du hier immer noch nicht konform bist, mach ich auch dir den Vorschlag, mal ne Veranstaltung mit Jugendlichen zu moderieren. :wow:

Klotzkopf schrieb:
Auch wenn ihnen das Programm nicht besonders zusagt, fühlen sie sich dennoch halbwegs davon angesprochen,was nicht zuletzt daran liegt, dass das Programm auf eine kurze Verweildauer ausgelegt ist.

Diese Zielgruppe hat nun mal eine kurze Verweildauer.
Daher auch die engen Rotationen.
Ich persönlich find das auch zum Kotzen, aber ist nun mal so.
Aus einem VW kann man auch keinen Ferrari machen.
Muss man auch nicht...

Klotzkopf schrieb:
Wer auch mal über eine längere Zeit Radio hört, schaltet niemals zu Big FM, weil er sich verarscht vorkommt.

Da muss ich dir recht geben.
Zum ersten und einzigen Mal in deinem Posting.
Es kommen sich aber auch nur die Jugendlichen verarscht vor, die checken, dass vor anderthalb Stunden schon mal der selbe Song lief. Und das wiederum - lieber Klotzkopf - ist auch die Minderheit.


robert_nwm schrieb:
Gut, dann bitte in Gadebusch!
Und ich bin mir sicher dass die Liste etwas anders aussehen wird.

Möglich, aber unwesentlich.
Die Tendenz bleibt dieselbe. Wetten?? :)

robert_nwm schrieb:
Nicht jeder hört diesen Schund, und Umfragen von Radiosendern sind meiner Meinung nach nicht automatisch repräsentativ für alle Jugendlichen.

Dann mach nen besseren Vorschlag als sich nicht auf Umfragen zu berufen und daraus ein zielgruppengerechtes Programm zu basteln....
 
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Südfrucht schrieb:
Da reicht nur ein zusammengesetztes Wort: Zuwanderungspolitik.
Die daraus resultierende "intelligente Verflachung" hab ich damit gemeint.
Verzeihung, ich vergaß den alten Grundsatz: Im Zweifelsfall sind immer die Ausländer schuld.

Südfrucht schrieb:
Es kommen sich aber auch nur die Jugendlichen verarscht vor, die checken, dass vor anderthalb Stunden schon mal der selbe Song lief. Und das wiederum - lieber Klotzkopf - ist auch die Minderheit.
Wie soll sich ein Jugendlicher, der nur zwanzig Minuten lang das Programm verfolgt hat, dann verarscht vorkommen?
 
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Klotzkopf schrieb:
Wie soll sich ein Jugendlicher, der nur zwanzig Minuten lang das Programm verfolgt hat, dann verarscht vorkommen?

Stimmt, da war eine Sinneslücke.
Es soll natürlich durchaus Leute geben, die länger als 20 Minuten - oh Verzeihung, im CHR-Format sind es ja nur 11 Minuten - Radio hören.
Beispielsweise im Büro....

Das mit dem Verarscht vorkommen hast ja übrigens du eingeworfen....
 
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Funkbude schrieb:
...warum einige Jugendradios mehr auf Musik setzen und das "Gelaber" möglichst gering halten.
Mir ging es in erster Linie nicht um das Gelaber, sondern erst einmal um die Musik. Die ist zumeist eintönig und vielerorts sehr stark an den Einheitsbrei der restlichen Popwellen angelehnt. Auch hier wäre eine gewisse Vielfalt angebracht. NJOY ist so ein Paradebeispiel dafür, wie man zwar zielgruppenorientiert, aber dennoch an selbiger vorbeifunkt, indem man einen Teil der Jugendinteressen bereits bei der gespielten Musik einfach ignoriert.
Was Wortbeiträge angeht, ist dass dann wieder etwas anderes. Da sollte die Devise "den Hörer ernst nehmen" lauten. Energy (Berlin) ist so ein Fall, wo selbst Taubstumme mitbekommen, dass dem nicht so ist.

Funkbude schrieb:
Was Deine Differenzierung bei der Programmgestaltung der diversen Jugendradios angeht, wie soll diese Deiner Meinung nach betrieben werden, damit so tolle Pauschalaussagen wie von Dir genannt nicht mehr entstehen?
Damit sind wir dann wieder bei der Musik, denn über diese erreicht man Jugendliche nunmal am besten. Warum tun sich soviele Jugendradios so schwer damit, auch mal eine richtig laute Punknummer zu spielen oder Songs, die eben nicht in den Charts sind? Man muß ja nicht das gesamte Programm abnorm gestalten, aber eine Unterscheidung zu den ominösen Popwellen sollte vorhanden sein, denn sonst, womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären, fühlt sich die Klientel verarscht.

Funkbude schrieb:
Das wird aber nicht die Breite Masse sein, denn ich glaube kaum das MTV+Co (und auf die Bezog ich mich) so stark an der Zielgruppe vorbeifunken, wie Du es nun beschreiben hast.
Radio ist nicht Fernsehen. Bei MTV/VIVA ist das Bild zur Musik relevant. Da wird nach Clipinhalt und nicht nach Musikinhalt entschieden, was letztlich ins Programm kommt bzw. bekommt man es von diversen Vertragspartnern "vorgeschlagen". Es gibt im übrigen keinen TV-Sender in diesem Lande, der so sehr an der Zielgruppe vorbeisendet wie MTV/VIVA. Gesendet wird dort für die Industrie, welche sich ihre eigene Zielgruppe schafft**. Das ist dann aber wieder ein ganz anderes Thema. Fällt beim Radio sowieso alles weg, denn da gibts kein Bild.
Außerdem sind MTV/VIVA von Werbung abhängig, was bestimmte Umstände zumindest erklärbar macht. Was nicht erklärbar ist, ist dass auch die Öfi-Jugendwellen in eine Verflachung verfallen, dass einem anders werden könnte. Das beginnt mit besagter, musikalischer Eintönigkeit und hört bei zum Teil furchtbaren Moderationen auf. Gerade die Öfi-Sender sollten, weil sie eben nicht von Werbung abhängig sind, die gesamte Jugend ansprechen oder dieses zumindest versuchen. Spezialsendungen etc. wären da eine gute Möglichkeit. Es muß ja nicht immer gleich ein Zündfunk sein...

Klotzkopf schrieb:
Ist es nicht völlig wurscht, wie hoch der Anteil an öffentlich-rechtlichen Jugendradios ist?
Nicht unbedingt, da sich, wie eben schon erwähnt, die öffentlich-rechtlichen Jugendwellen nicht dem Diktat der werbetreibenden Industrie beugen müssen bzw. sollten, was mehr Platz für Vielfalt schaffen könnte, wenn man es denn wollen würde.


Nachtrag zu MTV: Manchmal frage ich mich, wie Ray Cokes heute über "sein" MTV denkt...

** erklärt sich von selbst, wenn man nur mal eine Stunde MTV France oder MTV2 gesehen hat!
 
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Südfrucht schrieb:
Stimmt, da war eine Sinneslücke.
Es soll natürlich durchaus Leute geben, die länger als 20 Minuten - oh Verzeihung, im CHR-Format sind es ja nur 11 Minuten - Radio hören.
Beispielsweise im Büro....
Richtig. Nun möchte ich aber wissen, wie hoch der Anteil derer, die jeden Tag über mehrere Stunden einen solchen Dudler hören und sich nicht verarscht fühlen (ja, das ist mein Verdienst :D), an der Gesamthörerschaft ist. So viele können es nicht sein. Deshalb die ganze Jugend - die sowieso eher nicht im Büro sitzen wird - als dumm zu bezeichnen, ist schon sehr fahrlässig.
 
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Radiokult schrieb:
Nicht unbedingt, da sich, wie eben schon erwähnt, die öffentlich-rechtlichen Jugendwellen nicht dem Diktat der werbetreibenden Industrie beugen müssen bzw. sollten, was mehr Platz für Vielfalt schaffen könnte, wenn man es denn wollen würde.
Genau das darauf wolte ich hinaus; Es ist doch völlig irrelevant, ob nun achtzig, neunzig oder 95 Prozent aller Jugendwellen gebührenfinanziert sind. Es ist so oder so eine Frechheit, denselben Brei zu spielen wie die privaten Dudler, sofern diese einen solchen Brei senden wie momentan der Fall.
 
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Besserer Vorschlag: Experimentieren! Traut euch mal Was !

Die Vielfalt und Alternative fehlt! Öffis und Private treten in Konkurrenz zueinander, dabei könnte man völlig andere Zielgruppen ansprechen, wenn man nur wollte. Denn durch die Gebührenfinanzierung besteht immer noch ein gewisser Raum für Freiheiten.

Kuckt euch z.b. Pure FM, Le Mouv oder studio brussel an.
Auch gebührenfinanziert. Auch junges Radio.

Richtet sich eher an alternativ orientierte Jugendliche. Aber zeigt, dass es damit durchaus erfolgreich ist.

Ebenso Motor FM in Berlin. Ein Mädchen aus meinem Leistungskurs sagt, sie hört kein Radio, würde es aber gerne, wenn es hier einen Sender wie Motor FM gäbe. Gibt es aber nicht, also bleibt das Radio aus. Alle anderen hören (wenn sie denn überhaupt das Radio einschalten, denn das müsst ihr auch bedenken! Man greift doch eher zum MP3-Stick, wo genau die Musik drauf ist, die man mag, als sich einen Sender anzutun der nicht das bringt, was man gerne hört!) delta, einige wenige Mädchen N-JOY.

Und man kann sehr wohl kleine Unterschiede zwischen den Musikgeschmäckern der Geschlechter erkennen.

"Und daher melden wir das, was man unbedingt wissen muss."

Das tut Sputnik auch. Nennt sich "alles was ihr zur Stunde wissen müsst" oder "das Neuste vom Tage" oder so, und beinhaltet neben einer echten Nachricht Meldungen von Promis oder über neue CDs:eek:

Das beweist wieder eindrucksvoll, dass die Sender uns jungen Menschen etwas vorsetzen, was wir gar nicht wollen, denn sie meinen, erleuchtet zu sein um vorauszusehen was wir mögen, brauchen, wissen wollen. Immer diese Vorschriften....Ich denke, ich kann immer noch selber entscheiden was wichtig ist und was ich wissen muss. Und eine neue CD von Robbie Williams interessiert mich nicht.

Und solche Sätze wie "und die alten Platten sollen lieber die Eltern hören" sind reine Vorurteile, denn Jugendliche hören z.T. gerne Oldies, alte Gassenhauer oder sogar Schlager.
 
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Radiokult schrieb:
Damit sind wir dann wieder bei der Musik, denn über diese erreicht man Jugendliche nunmal am besten. Warum tun sich soviele Jugendradios so schwer damit, auch mal eine richtig laute Punknummer zu spielen oder Songs, die eben nicht in den Charts sind? Man muß ja nicht das gesamte Programm abnorm gestalten, aber eine Unterscheidung zu den ominösen Popwellen sollte vorhanden sein, denn sonst, womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären, fühlt sich die Klientel verarscht.
.
Die einzige Unterscheidung zu den ominösen Popwellen besteht derzeit nur darin Musik ab einem bestimmten Verfallsdatum nicht mehr zu spielen und dies dann den AC Sendern u.U. im eigenen Hause zu überlassen. Gelegentlich tauchen auch mal ein paar "härtere" für die deutschen AC Sender
wohl nicht geeignete Titel auf, die selbst im Ausland auf gängigen AC Sendern zu hören wären. Gennerell würde ich aber sagen das man sich selbst beim Jugendradio wenig bis garnichts traut und einige Klientele erst gar nicht mehr bedient. Sicherlich kann man Mainstream und Musik abseits diesem problemlos miteinander im Program vermischen, oder zumindest am Abend einige Spezialsendungen mit wenig Mainstreamiger Musik anbieten. Wie das funktionieren könnte beweißt z.B. Radio CT in Bochum, die zudem auch einige ausgesuchte Klassiker im Program haben und sich in einer Spezialsendung auch der Popgeschichte widmen.
Radiokult schrieb:
Radio ist nicht Fernsehen. Bei MTV/VIVA ist das Bild zur Musik relevant. Da wird nach Clipinhalt und nicht nach Musikinhalt entschieden, was letztlich ins Programm kommt bzw. bekommt man es von diversen Vertragspartnern "vorgeschlagen". Es gibt im übrigen keinen TV-Sender in diesem Lande, der so sehr an der Zielgruppe vorbeisendet wie MTV/VIVA. Gesendet wird dort für die Industrie, welche sich ihre eigene Zielgruppe schafft**. Das ist dann aber wieder ein ganz anderes Thema. Fällt beim Radio sowieso alles weg, denn da gibts kein Bild. Außerdem sind MTV/VIVA von Werbung abhängig, was bestimmte Umstände zumindest erklärbar macht. Was nicht erklärbar ist, ist dass auch die Öfi-Jugendwellen in eine Verflachung verfallen, dass einem anders werden könnte. Das beginnt mit besagter, musikalischer Eintönigkeit und hört bei zum Teil furchtbaren Moderationen auf. Gerade die Öfi-Sender sollten, weil sie eben nicht von Werbung abhängig sind, die gesamte Jugend ansprechen oder dieses zumindest versuchen. Spezialsendungen etc. wären da eine gute Möglichkeit. Es muß ja nicht immer gleich ein Zündfunk sein...
Nun eine Zielgruppe bzw Zuschauer müssen die TV Sender ja haben, sonst würde die Werbeindustrie ja nicht mitspielen. Das Beispiel MTV/VIVA zeigt aber auch, das es möglich ist, sich seine Zielgruppe so zu formen, wie man sie gerade braucht. Sicherlich wäre dies auch im Jugendradio möglich, wenn nicht sogar schon gängige Praxis. Über die Form des "formens" kann man sicher diskutieren, nur sollte diese bei ö-r Jugendwellen eher zu mehr Niveau und Anspruch führen, als in eine weitere Verflachung des Programs. Aber einigen Programverantwortlichen scheint die Quote und der Wettbewerb mit privaten Anbietern wichtiger zu sein, als für eine halbwegs anspruchsvolle Jugendunterhaltung zu sorgen.
Was besonders auffällt, ist aber auch die Tatsache, das die Altersgruppen der einzelnen Jugendradios recht unterschiedlich sind. N-Joy oder das Ding haben eine sehr junge Hörerschaft (bis 20 Jahre)zu bedienen, während man sich bei Einslive noch bis 29 Jahren tummeln darf.

Radiokult schrieb:
Nachtrag zu MTV: Manchmal frage ich mich, wie Ray Cokes heute über "sein" MTV denkt.
..Das würde mich auch mal interessieren. Jedenfalls steht das M bei MTV-D nicht unbedingt mehr ausschließlich für Musik.
 
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Es ist eine Schande, wie langsam und schleichend das mitteleuropäische MTV zugrunde gegangen ist.
Und dass VIVA nach der Viacom-Übernahme und den Neuformatierungen der 4 Programme absichtlich totgespielt wurde, ist offensichtlich. Das ungarische VIVA TV ist allerdings ganz angenehm.

Leider wird man von den berühmten Shows (Viva la bam usw.) auch auf MTV 2 EUROPE oder MTV France nicht verschont.
Dennoch sind diese Programme musikalisch um Längen besser als MTV Central.

PS: MTV Idol ist auch klasse !
 
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robert_nwm schrieb:
Besserer Vorschlag: Experimentieren! Traut euch mal Was !
Kuckt euch z.b. Pure FM, Le Mouv oder studio brussel an.
Auch gebührenfinanziert. Auch junges Radio.
Richtet sich eher an alternativ orientierte Jugendliche. Aber zeigt, dass es damit durchaus erfolgreich ist.
Weshalb die Belgier auch gleich 2 "jüngere" Popwellen anbieten ;) Studio Brüssel (VRT)für den alternativ orientierten Jugendlichen und Radio Donna (VRT)für die jüngere Hörerschaft die eher auf den Mainstream steht. Übrigens, bevor Pure FM (RTBF)on Air ging (man wollte den Flamen ja in nichts nachstehen) war Radio 21(RTBF) jahrelang die junge Welle des RTBF.Aber das sei nur am Rande bemerkt und würde hier nur den Streit über die Gebührenverschwendung in D wieder anfachen.

robert_nwm schrieb:
Und man kann sehr wohl kleine Unterschiede zwischen den Musikgeschmäckern der Geschlechter erkennen.
Die gibt es durchaus. Jedenfalls kenne ich keine mänlichen Tokio Hotel Fans ,um mal ein krasses klischeehaftes Beispiel hier anzuführen.;)
"Und daher melden wir das, was man unbedingt wissen muss."
Das tut Sputnik auch. Nennt sich "alles was ihr zur Stunde wissen müsst" oder "das Neuste vom Tage" oder so, und beinhaltet neben einer echten Nachricht Meldungen von Promis oder über neue CDs:eek:
So nach dem Motto mehr wie das was wir euch sagen braucht ihr auch nicht zu wissen.:eek:
robert_nwm schrieb:
Und solche Sätze wie "und die alten Platten sollen lieber die Eltern hören" sind reine Vorurteile, denn Jugendliche hören z.T. gerne Oldies, alte Gassenhauer oder sogar Schlager.
Ich habe auf Deinen Kommentar dazu eigentlich schon gewartet. Dieser Satz von mir scheint auf Dich vielleicht wie ein Vorurteil oder die Bedienung eines Klischees zu wirken. Klar gibt sie noch, die Jugendlichen die auch alte Musik kennen und hören, aber es ist nicht die breite Masse und anscheinend zu wenig um sie bei einem Jugendradio zu bedienen. Den Spruch übrigens durfte ich mir (im Rahmen einer Umfrage) mehrfach von diversen Jugendlichen anhören. Aber im Grunde sehe ich die Sache genauso wie Du.
 
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Gennerell würde ich aber sagen das man sich selbst beim Jugendradio wenig bis garnichts traut und einige Klientele erst gar nicht mehr bedient.
...aber wie soll ein Jugendradio alle Klientele bedienen, wenn die Geschmäcker jenseits des Hauptstroms in tausend unterschiedliche Richtungen fließen? Mit Alibi-Spartensendungen am Abend? Auch ich wünsche mir anderes Radio für junge Leute, aber ich weiß auch, dass die Musik, die ich mag, für viele andere "gar nicht geht" - und umgekehrt.

Aber mehr Mut im allgemeinen wäre schonmal was, viele Songs nerven mich schließlich nur wegen ihrer monatelangen häufigen Wiederholung.

Außerdem wären längere, unterhaltsame, originelle Wortstrecken von Vorteil, dann würde die einfältige Musik gar nicht so ins Gewicht fallen.
 
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Südfrucht schrieb:
Ich geh sogar so weit und sage:
Black-Music ist mittlerweile Mukke für Dumme. Nicht mehr und nicht weniger.

Hört sich vielleicht heftig heftig an, entspricht aber leider Gottes den Tatsachen...

Da muss ich echt mal wieder lachen. Bin selber noch sehr Jung und höre gerne Blackmusic. Und wie um himmels willen erklärst du dir das "Blackmusic" deiner meinung nach Mukke für Dumme ist?

In welchem zusammenhang siehst du das?

Da könnt ich jetzt sagen: Jugendliche die im Bus sitzen mit ihren volle lautstärke aufgedrehten kopfhörern und Rockmusik am laufen ist wo nur geschrei und schlagzeug zu hören ist (Korn und wie die ganzen Bands heißen) das find ich doch erstmal echt "dumm". Ohrenbeteubendes Geschreie und nichts mehr.

Aber das geht hier wieder eher in das Thema: Geschmack. Aber über den lässt sich bekanntlicherweise nicht streiten.
 
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Jetzt häng ich mich auch mal rein:

Ich muss stereo mal zustimmen. Es ist absolut schwierig, die verschiedenen Geschmäcker unter einen Hut zu bekommen. Radio ist nun mal ein "Massenmedium". Dass man da Kompromisse in der Musik gehen muss, ist für mich absolut logisch. Wird doch bei anderen Sendern auch gemacht. Da gefällt halt mal nen Lied nicht, was solls.

Nur diese furchtbar engen Rotationen. Die nerven. Das ist z.B. ne Maßnahme, die man sofort angehen könnte. Bei solchen "Power-Rotationen" die im Extremfall zwischen 2 und 4 Stunden liegen, bekomm ich das Kotzen. Nun ja. Von breiteren Rotationen träumen ja viele, aber träumen kann man ja mal. ;)

Im übrigen: radio TOP40 hat bewiesen, dass man es auch besser machen kann. Dort nehm ich eine Rotation zwischen 6 und 8 Stunden war und das sind auch nur vereinzelte Titel. Geht doch!

LG:robert
 
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Auf meiner Suche nach einer jungen Welle als definitiv nicht mehr Jugendlicher, aber an neuer Musik stark Interessierter, bin ich auf BBC Radio 1 gestossen.

Dort wird richtig moderiert, ohne infantiles Gelaber und blöde Claims im Minutentakt.
In der Tagesrotation wird keine Fraktion (Pop, Dance, Urban, Rock) vernachlässigt, und abends gibt es diverse Spezialsendungen dazu.

Und ganz wichtig: Die gespielten Titel sind mehrheitlich wirklich aktuell. N-Joy ist doch in Wahrheit eher Hot AC als Top 40.

Hier in Deutschland sehe ich als attraktives "junges Angebot" nur Bremen Vier, die insbesondere am Abend jünger werden.
 
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Steffen90 schrieb:
Das hat Michael von YOU FM dazu gesagt zu Thema : Wie findet Ihr die Nachrichten bei YouFM? :
Prima, ich übersetz das mal:
YouFM schrieb:
wir sind ja auch kein Nachrichtensender... sondern ein musikorientiertes Jugendradio! Und daher melden wir das, was man unbedingt wissen muss.
Wir wollen Euch nicht anstrengen, wir wollen nicht, daß ihr vielleicht geistig sogar etwas erhellt werden könntet oder Neugier/Bedürfnisse bei Euch geweckt werden. Eigentlich wollen wir, daß ihr uns gar nicht bewußt wahrnehmt. Wir sind dafür da, damit ihr weiterhin im Sumpf sitzen bleiben könnt. Das hat uns unser Intendant gesagt, und der wird dafür gute Gründe haben. Und daher melden wir nur das, was im Leben nicht wichtig ist.
YouFM schrieb:
Inhaltlich/Stilistisch sind die Nachrichten bei YOU FM natürlich an der Zielgruppe orientiert. Heisst: wir texten nicht wie bei hr1 oder hr2. Vielmehr versuchen unsere Newsleute, "jugendkompatibel" zu sein, was bedeutet: auch 14jährige Schüler sollen es verstehen, nicht nur Studenten der Politikwisschenschaften
Wir haben eine Zielgruppe, an der wir uns orientieren: die unteren Zehntausend. Damit die auch weiterhin die unteren zehntausend bleiben und vor allem: damit sie nicht merken, daß sie die unteren Zehntausend sind und sie niemand später brauchen wird - außer zum Grunzen und Quieken. Deshalb tun wir so, als könnten wir nur grunzen und quieken. Ach, übrigens: Studenten der Politikwissenschaften sind arrogante, abgedrehte Hirnwichser, die Euch später nur die Jobs wegnehmen. Meidet sie!
YouFM schrieb:
Zugegeben: für Studenten mag das stellenweise unbefriedigend sein. Wir gehen aber davon aus, dass gerade die Studenten sich anderweitig informieren!
Ey, ihr widerlichen Nörgler! Ihrt kotzt uns an! Habt ihr es immer noch nicht gerafft? Ihr seid zu anspruchsvoll für uns! Wir wollen Euch nicht! Geht endlich weg und laßt uns machen! Nochmal im Klartext: dieses Programm ist für die ganz unten. Das wissen wir, das wollen wir. Daß ihr raus seid aus dem Hörfunk, das nehmen wir in Kauf. Anspruch und Restintelligenz sind unsere Feinde. Wer so etwas aufzuweisen hat, soll uns nicht hören!
YouFM schrieb:
Wer mehr umfangreichere Nachrichten will, mehr Hintergrund, mehr "intellektuellen Anspruch", bekommt die z.B. bei hr Info, hr1, hr2. Oder im Internet.
Wer unser plattes Programm nicht ertragen mag, darf doch gerne nonstop-Nachrichten, Kaufhaus-Fahrstuhlmusik oder Klassik hören. Solche Klugscheißer und Besserwisser hören doch gar keine Rockmusik. Ihr könnt freilich das Radio auch komplett ausschalten, nur GEZ zahlen müßt ihr trotzdem, spätestens ab 2007, wenn ihr im Internet das holt, was wir Euch nicht mehr geben wollen.
YouFM schrieb:
Übrigens: im Gegensatz zu früher ist Radio heutzutage nicht mehr das primäre News-Medium. Das Fernsehen und vor allen Dingen das Internet sowie natürlich die Zeitungen bieten entsprechend umfangreichere Information. Das Radio sorgt für eine aktuelle "Grundlage".
Übrigens: wir sind gerade eifrig dabei, unsere Existenzberechtigung und damit uns selbst abzuschaffen. Bitte stört uns nicht dabei, sondern akzeptiert endlich, daß wir das so wollen. Und fragt bitte auch lieber nicht, warum wir das wollen.
YouFM schrieb:
Wir hoffen sehr, dass jeder von Euch nicht nur YOU FM hört, um sich zu informieren... :)
Wir hoffen sehr, daß wir Euch nicht als zu intellektuell erscheinen, daß ihr strunzdumm seid und daß wir somit noch ein bißchen zusammen machen können...


Sorry, YouFM: ihr gehört abgewickelt mit Mann und Maus! Wie der ganze andere ARD-Jugend-Drecksfunk auch! All die Sputniks, Jumps, N-Joys, DINGer und wie sie alle heißen! Wer öffentlich-rechtliche Gelder frißt, aber damit keinen für die Gesellschaft relevanten Gegenwert bietet, hat keine Existenzberechtigung!
 
AW: Jugendradio - sind die Hörer dumm?

Na, radiowaves, da ist deine Erziehung eben wohl etwas in den Hintergrund getreten?? ;) Aber ich stimme dir zu! Einen irgendwie erklärbaren Gegenwert kann auch ich bei den ör "Jugendwellen" beim besten Willen nicht erkennen.
Speziell you FM ist eine sträfliche Verschwendung von Gebührengeldern. Ich musste mir mal eine ca. 15 minütige Präsentation von you FM auf einem Meeting anhören und ansehen! Es war gruselig!!! Allein 5 Minuten wurde um die seltsame sternförmige Maskottchenfigur von you fm herumgedeutet - es war eine Zumutung!

Grundsätzlich würde ich aber nicht sagen, dass Jugendradio an der realen Verdummung der jüngeren Generation schuld ist. Allerdings, den Schuh müssen sich dieses radios anziehen, verstärken sie einen Trend zur geistigen Verflachung enorm. Ein Vorposter hatte es bereits sehr deutlich gesagt, breite Schichten der heutigen Jugend sind einfach blitzblöd! Allerdings nicht alle. Es spalten sich immer mehr Strömungen ab. D.h. es gibt durchaus viele enorm intelligente und sehr fähige junge Leute, sie bilden aber keine "Schicht" sondern sind eher Einzelerscheinungen, wie Computerfreaks usw. Die breite masse fällt jedoch ab. Ich selber erlebe das tagtäglich mit unseren Azubis bzw. Volontären. Die Fragen des Eignungstestes von 1996 werden von Jahr zu Jahr eine immer schwerer zu nehmende Hürde.
 
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