Daher sind "überspitzte Höhen" ja auch nicht gut. Früher hatte ich mal knapp zehn Jahre lang ein TLM 103, und das hat mich irgendwann genervt. Nach großem Vergleich
(hier nachzulesen) hatte ich mich dann für das Gefell M 930 entschieden. Nach rund acht Jahren hatte ich mich dann im vergangenen Jahr gefragt, ob es noch besser geht, und bin dann beim Gefell M 990 gelandet. Allerdings hatte ich dabei nicht bedacht, dass ein Röhrenmikrofon für mich unpraktisch ist, weil die Aufheizzeit mich oftmals ausbremst, und weil ich ein Mikrofon mit siebenpoligem Kabel eben nicht mit dem innenliegenden Kabel des Mika-Armes betreiben kann. So habe ich dann jetzt noch mal ausführlich verglichen, und da kam dann wieder das M 930 raus, allerdings diesmal mit Übertrager.
Es gibt die S-Laute sehr präzise wieder, die dadurch sehr gut in der nachfolgenden Kette aus ADT-Modulen zu bearbeiten sind. Und das ist für mich das zentrale Kriterium.
Allerdings spiele ich gerade mit dem Gedanken, direkt am Schnittplatz noch eine weitere Einsprechmöglichkeit zu schaffen, dann würde ich kurze Texte auch mal direkt vom Monitor ablesen oder freihändig einsprechen, zum Beispiel wenn ich Streckenkunde-Schulungsfilme mache ("Wenn das Ausfahrsignal A1 ein Hp3 und ein Zs2 zeigt, führt die Fahrt ins linke Gleis"). Dann muss ich nicht immer hin und her rennen. Da auch das Schnittstudio akustisch ausgebaut ist, wäre das kein Problem. Einen zweiten TM 101 als Vorverstärker und einen zweiten TM 138 als dynamischen EQ habe ich ja, und auch noch einen freien Line-Eingang am DHD 52/TX, wo mir dann auch noch mal alle Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Da könnte ich mir vorstellen, zwischen/hinter die beiden Computermonitore einen 60-cm-Mika-Pole und darauf einen Mika-Arm zu setzen, wo dann ein TLM 193 mit Pauly-Poppschirm rankommt. Bei Nichtbenutzung schiebe ich das Ding einfach nach oben. Dann sieht das ganze in etwa aus wie ein Selbstfahrer-Hörfunkstudio. Dort würden ja nur Aufnahmen entstehen, die nicht für sich alleine stehen, also in eine Mischung (zumindest Atmo) eingebettet sind, so dass kleine Unzulänglichkeiten nicht auffallen. Reflexionen von den Monitoren sollten nicht ins Gewicht fallen, wenn ich dort den Sprechabstand näher wähle als im Sprecherraum. Spricht da was gegen?
Matthias