BE Neues aus Ostbelgien

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Genau genommen habe ich den Empfang in einem Autobus getestet.
Die Abschirmung ist bei den älteren Modellen nicht besonders stark ausgeprägt; in den Zügen der Deutschen Bahn sieht es da schon ganz anders aus: Im ICE gelingt praktisch überhaupt kein Empfang, in den neuen Wagen der RE4 ebenfalls nur sehr eingeschränkt; jedoch in den Doppelstockzügen, wie sie bspw. bei der RE1 zum Einsatz kommen, funktioniert sogar DAB+ problemlos.
Andereseits: Wenn die 101,2 auf der Fahrt durch Langenberg weggedrückt wird, kann dies nicht mit der Abschirmung in einem Zusammenhang stehen, sondern ist auf zu breitbandige Filter zurückzuführen.
 
...sondern wessen?

Stell dir eine große Schale mit gepflückten Äpfeln vor, die Dir dein Gastgeber hinstellt. Die leckersten grabscht sich der "hohe Besuch", dann kommen andere "Priviliegerte" und die restlichen, vielleicht etwas angedötschten Äpfel bekommt dann das Fußvolk. Es geht nicht um die Schuldfrage, sondern was man aus der Situation macht. Gastgeber, "Hoher Besuch", "Previligierte" und "Fußvolk" können je nach Region beliebig bestückt werden.
 
Was aber auch eines wieder zeigt: Bei UKW geht einfach nichts mehr. Entweder man muss etwas wahnsinnig interferenzbelastetes in Kauf nehmen oder es ganz lassen. So langsam, aber allmählich kommt auch bei den Privatradio-Hardcorern die Einsicht, dass bei zukünftigen Investitionen DAB+ eingebunden werden sollte. Ein Privat-Muxx für Ostbelgien, mit Petergensfeld 10 kW, Sankt Vith 2 kW, Bütgenbach 2 kW und Eupen 1 kW - und man hat störungsfreien Empfang von der Eifel bis zur Maas.
 
@Hinztriller: Da ist leider etwas Wahres dran.
Pech, wenn man zum Fußvolk gehört, aber vielleicht gibt es ja irgendwann eine Revolution, sofern das Fußvolk aufbegehrt und sich nicht jeden Dreck von denen da oben bieten lässt.

Wenn auch nicht im Bereich Rundfunk, so tut sich ja überall etwas: In Ägypten, der Türkei, Brasilien ...
Übrigens angetrieben durch das Internet, welches auch im Radiobereich zum Bröckeln von Oligopolen geführt hat, siehe NRW.
Die Zeiten, wo mittels restriktiver Regeln bestimmt werden konnte, was die Bevölkerung im Radio zu hören hat und was nicht, sind dank des World Wide Web vorbei.

@Der Radiotor: Ich sehe in der Tat aus empfangstechnischer Sicht einen entsprechenden Bedarf für einen Multiplex.
Wie es aber bei neuen Übertragungstechniken so ist: Von den durchschnittlichen Radiohörern interessiert sich praktisch niemand für DAB+.
Nehmen wir an, es würde tatsächlich in Ostbelgien ein Multiplex gestartet werden, dann werden dort mit großer Wahrscheinlichkeit jene Programme vertreten sein, die bereits vor Ort auf UKW empfangen werden können. Damit wird das Problem des zusätzlichen Mehrwerts tangiert.
Nach meinen Eindrücken ist es so, dass sobald ein mobil empfangener Sender anfängt zu stören, einfach eine andere Station eingeschaltet wird. Sich extra ein neues Radio zuzulegen, um in einen ungetrübten Genuss des betreffenden Programms zu kommen, macht fast niemand.
Der ganze Hype, der hier und noch mehr im Mysnip-Forum um DAB+ veranstaltet wird, wiederspiegelt in keinster Weise das Interesse in der breiten Bevölkerung an diesem Übertragungsverfahren.

Auf der anderen Seite haben Standalone-Internetradios einen reißenden Absatz; deshalb bringt Aldi auch regelmäßig derartige Geräte ins Sortiment, während bisher noch kein einziges Mal ein DAB+-taugliches Radio angeboten wurde.
Kein Wunder: Einen Internetanschluss hat heute fast jeder. Also wählen die meisten Kunden eher ein Radio, mit dem sie unter 15.000 Programmen wählen können als nur unter 30.
Eine Technik, die dem Kunden mehr Vorteile bringt, setzt sich gegenüber einer schlechteren durch, es sei denn es werden innovative Ansätze von Anfang an gezielt unterdrückt, wie es in den achtziger Jahren beim technisch überlegeneren Video-2000-System gegenüber VHS geschehen ist.

Eigentlich kommt DAB+ 15 Jahre zu spät: Ende der neunziger Jahre gab es noch kein Webradio und vor allem war die Bedeutung des Radios an sich noch nicht so weit in den Keller gerutscht wie heute.
Aus dem alten DAB hätte man unglaublich viel machen können, siehe UK und Dänemark, doch hat man dies in fast allen Ländern vergeigt.

Was auch gerne unterschlagen wird: Die meisten Fahrzeughersteller verlangen einen erheblichen Aufpreis für DAB-Radios. Radiofreak11 hat darauf in einem seiner Beiträge hingewiesen.
Dieser Aufpreis ist so hoch, dass ein mobiler Internetzugang auf längere Sicht sogar preiswerter ist.
Früher konnte man einfach das Autoradio austauschen; bei den modernen PKWs ist das leider nicht mehr möglich, da die Geräte meist fest verbaut sind.
Erst wenn DAB-Radios zur Standardausstattung eines PKW gehören, wird DAB+ den Siegeszug antreten können.
 
So wie das ganze in Berlin jetzt anläuft und bereits auch in einigen anderen Bundesländern gelaufen ist, könnte dies doch quasi flächendeckend ablaufen, auch vielleicht in Ostbelgien.

Quelle: Digitalradio.de / Pressemitteilung v. 01.07.2013
In Berlin ist am gestrigen Montag eine Werbekampagne für Digitalradio gestartet. Unter dem Slogan „neue Berliner Luft“ werben an insgesamt 20 Plätzen der Hauptstadt digitale Citylight-Boards für Digitalradio. Der größte Hingucker ist eine 104 Quadratmeter große Videowand am Kurfürstendamm, auf der täglich über 1.400 mal der Spot „Digitalradio ist heute“ läuft. Gezeigt werden auch die Logos der Sender, die in Berlin über Digitalradio on air sind. Die Werbeaktion „neue Berliner Luft“ läuft im Zeitraum zwischen dem 1. und 7. Juli und vom 15. bis 21. Juli.

An der Kampagne, die vom ARD-Projektbüro Digitalradio und dem Sendernetzbetreiber Media Broadcast initiiert worden ist, beteiligen sich private Programmanbieter, die Hörfunksender des Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) und die drei Programme des Deutschlandradios. Ausgewählte Sender bewerben über ihre UKW-Programme für Digitalradio. Außerdem wird auf den Webseiten der Sender „neue Berliner Luft“ beworben. Michael Reichert, Leiter des ARD-Projektbüros Digitalradio: „Mit ‚neue Berliner Luft‘ ist uns ein griffiger Slogan eingefallen, der die gewünschte Wirkung nicht verfehlen wird. Wir wollen hiermit die Lebendigkeit der Hörfunklandschaft verdeutlichen. In Berlin sind nahezu 40 Programme aller Genres über Digitalradio zu hören.“

Pünktlich zum Start der Kampagne wurden auch die Verkäufer in den großen Elektronikfachgeschäften geschult, um kaufinteressierte Kunden kompetent und umfassend zu Programmen, Geräten und zum Empfang von Digitalradio beraten zu können. In vielen der Märkte liegt Informationsmaterial zum Mitnehmen aus.

Uwe Ludwig, Vertriebschef Radio bei Media Broadcast, sagt: „Wir freuen uns sehr, dass nach erfolgreichen Kampagnen in anderen Bundesländern jetzt in der Hauptstadt eine derartige Kampagne für Digitalradio wirbt. Werbeaktionen liefen in den vergangenen Monaten beispielsweise in Süddeutschland sowie in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Initiative Digitalradio Deutschland unterstützt die Aktion in der Hauptstadt außerordentlich.“
 
Wenn DAB+ / DVB-T mal nach Ostbelgien kommt, dann über die Sender Petergensfeld und Wallerode. Letzerer muss noch gebaut werden. Einen privaten Muxx wird es wohl nicht geben, wenn wird's wohl ein Splitt zwischen ÖR und Privat.
 
Ist DVB-T über Petergensfeld nicht bereits seit Jahren geplant?
Es gab ja mal das Argument, man könne in Petergensfeld nicht auf Sendung gehen, da man im Süden der DG keinen geeigneten Umsetzer habe und damit der Süden angeblich benachteiligt wäre. Wenn es darum geht, etwas zu verhindern, findet man halt für alles Argumente. :rolleyes:
Jetzt dümpelt die ganze Angelegenheit vor sich hin es ist fraglich, ob daraus je etwas wird, da das digitale terrestrische Fernsehen inzwischen wieder aus der Mode gekommen ist.
 
Tja, wer ist schuld an solchen Frequenzen? Diejenigen, die sowas koordinieren. Die Tatsache, dass oft viel geeignetere Frequenzen an der internationalen Koordinierung scheitern, der Mist dann aber seltsamerweise durchgeht. Und natürlich die von Hinztriller beschriebene Situation. Konkret angewendet: Wieso hockt der BRF auf Frequenzen wie 89.0 und 105.9, die ehemals von freien Sendern in Ostbelgien betrieben worden sind. Diese Frequenzen braucht der BRF auch objektiv betrachtet keineswegs. Es ist eine absolute Überversorgung, welche die angeschlagene Anstalt nur Geld kostet. Die Frequenzen hat man damals AFAIK in Betrieb genommen, damit sie Belgien nicht verlustig gehen, da sie lange lange off air waren.
Es gibt da noch andere Ungereimtheiten in der Region: Wieso darf Antenne AC auf zwei Frequenzen 99% Überlappung fahren? Wieso dürfen zwei Frequenzen im Kreis Heinsberg jahrelang ungenützt brach liegen? Fragen über Fragen...
 
@Radiocat: So wird es tatsächlich sein.

Ich las mal etwas von einer Koordination der 105,5 für Raeren.
Wie man darauf kommen konnte, ist mir schleierhaft, denn 1Live geht dort auf der besagten Frequenz beinahe in Ortssenderqualität.

Ebenfalls merkwürdig: Die 106,9 mit sagenhaften 5 Watt Leistung in Vaals.
 
In Raeren daselbst geht Eins Live auf 105.5 gar nicht so gut, da schattet das Venn alles ab. Weiter nördlich wird sie freilich wieder sehr stark. Diese Frequenz wäre dort also nur lokal nutzbar.
Vaals könnte mit 5 Watt weit kommen von diesem für niederländische Verhältnisse exklusiv-exponierten Standort. Nur leider ist die Frequenz kompletter Müll. Etwas besser wird das erst, wenn Contact mal von der 107.0 auf eine andere Frequenz wechselt, was ja eigentlich vorgesehen ist.
 
Noch was zur 101,2: Jedes Mal, wenn bei mir das Internet ausfällt, läuft auf der Frequenz ein Leerträger. Das habe ich bspw. gestern Abend wieder bemerkt, vor ein paar Tagen ebenso.
Diesen Zuführungsweg kann man zumindest hier in Eupen vergessen, denn nach meinen Erfahrungen aus den vergangenen Jahren gibt es alle Weile Unterbrechungen in der Internetversorgung: Mal für 10 bis 30 Minuten, manchmal auch für ein paar Stunden.
Ein Ballempfang der 90,1 aus Elsenborn dürfte aufgrund der Topografie, verbunden mit der unmittelbaren Nähe zum Umsetzer des BRF, ebenfalls schwierig werden. Zudem bestünde die Gefahr, dass dann insbesondere in den Morgenstunden bei Tropo SWR 4 das Signal von Radio 700 überlagert, der 100-KW-Sender in Stuttgart liegt in ziemlich genau in derselben Richtung wie Elsenborn.
In einigen Fällen ist die Programmzuführung durchaus eine Herausforderung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geht es eigentlich mit Radio Sunshine weiter?
Da hat es doch bereits im März eine Gerichtsverhandlung gegeben, die angeblich zugungsten der Programmverantwortlichen ausgefallen ist.
Weiß jemand mehr?
 
Von Radio Sunshine hört man nichts mehr, genau so wenig von Pur Radio 1, die ja, den Gerüchten zufolge, massiv in finanziellen Schwierigkeiten stecken sollen.
 
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